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SUNTHORICE auf Gästefahrt |
"Egal ob alleine, in der Familie oder in der Gruppe, ob beruflich oder in der
Freizeit – wer sich für alte Schiffe interessiert, kann sich hier stunden- oder
tagelang aufhalten und auf spannende Entdeckungsreise gehen... Segelschiff fahren, oder einfach das knarrende Holz, den Geruch von
altem Tauwerk und die Atmosphäre historischer Seefahrt genießen." So die Ankündigung des Historischen Hafens Flensburg auf seiner Internetseite.
In dem Bemühen, die vorhandenen Kräfte zu bündeln, wurde der bereits lange bestehenden Museumshafen e.V, der Verein "Salondampfer Alexandra", das Flensburger Schifffahrtsmuseum, der "Verein Klassische Yachten Flensburg" und die streng genommen nicht zugehörige (weil nie beigetretene) Museumswerft gGmbH zusammen mit den jeweiligen Fördervereinen unter dem Dach des "Historischen Hafens Flensburg" vereint.
Ein naheliegendes Ziel ist deshalb, die westliche Hafenseite vorrangig für Historische Großfahrzeuge zu reservieren und in eigener Verantwortung zu verwalten. Dafür wurde eigens die Stelle eines Hafenkapitäns installiert und ein Büro eingerichtet.
Jetzt scheint das Bestreben erste Erfolge zu zeitigen. Unübersehbar, weil groß und knallrot, liegt ein bemerkenswertes Fahrzeug an prominenter Stelle der Steinpier, vor dem Flensburger Schifffahrtsmuseum.
Die mächtige Ankerklüse im Vorsteven des Gefährts zeugt von seiner Vergangenheit als Feuerschiff. Der Rumpf hat - nicht zufällig - Formen eines Großseglers, wurden doch meist diese Entwürfe wegen ihrer hervorragenden See-Eignung für den Einsatz als Feuerschiff verwendet.
So wurde die SUNTHORICE unter dem Namen AUSSENJADE II im Jahr 1902 zur Sicherung der Emsmündung in Dienst gestellt. Ihre Masten trugen früher keine Segel, sondern die für den Einsatz als "schwimmender Leuchtturm" vor der Emsmündung bestimmten Leuchtfeuer. Jetzt macht sie Touristenfahrten unter Segeln in einem Fantasie-Rigg auf der Inneren Förde. Wer mehr über das Schiff und seine Geschichte erfahren möchte, möge auf das Bild klicken.
Bislang lag sie an der Industriepier in der Hafenmündung, nun hat sie zumindest einstweilen einen neuen Liegeplatz gefunden.
Da ist sie dann wohl Platzhalter für ein weiteres geplantes Unikum im Historischen Hafen: Die Schnaubrigg FORENING. Zwar aus einem anderen Jahrhundert, aber auch nicht aus Flensburg stammend und auch nicht original und nicht segeln können sollend, wird sie zumindest ähnlich groß sein wie der knallrote Hafenlieger. Wer also abschätzen möchte, wie ein sich ein Segelschiff dieser Größe an dieser Stelle ausmacht, muss nicht warten, bis ein Modell im Maßstab 1:3,5 fertig ist, sondern braucht nur zum Hafen gehen und die Augen aufmachen.
Im Museumshafen Fischereifahrzeuge die nach den Vorstellungen und den Bedürfnissen der jeweiligen Eigner umgestaltet wurden, ohne Bünn aber mit Deckshäusern, wo keine waren, andere ohne solche, weil als störend empfunden und abgesägt. Dazu Nachbauten von Schiffen, deren Aussehen und Konstruktion unbekannt ist und jetzt noch SUNTHORICE. Ist ja alles schön und gut. Aber was ist daran "Historische Seefahrt"?
Die Realisierung der Idee des Historischen Hafens hätte sicherlich einen besseren Start verdient. Vielleicht sollte man einfach mal kleineren Brötchen backen. Salondampfer ALEXANDRA ist doch wohl so ziemlich das einzig historische an dem ganzen Projekt. Und Touristen, auch nicht solche die nicht wissen wie es hier früher einmal war, sollte man nicht für dumm verkaufen. Denn sie zahlen alle mit ehrlichem Geld.