29.01.14 Mal was ohne Eis*)

Wer möchte ein paar Stunden lang dem Winter entfliehen? Hier ein Tipp für den kommenden Dienstag, 04. Februar.
Im Flensburger Schifffahrtsmuseum wird von einer ungewöhnlichen Reise mit einem Traditionssegler berichtet:


Von Flensburgs Förde zu den schottischen Highlands

Logbuch einer Segel-Sommerreise mit dem Logger PIROLA.
Vortrag von Sabine & Roland Aust

20.00 Uhr
Schifffahrtsmuseum


Trockenen Fußes, aber mit der Chance auf vom Whisky feuchte Kehlen reiste die PIROLA durch den Nordostsee-Kanal über die Elbe gen Helgoland. Kurzer Stopp auf der Nordseeinsel, dann Pirolaunter vollen Segeln der Sprung über die Nordsee - mitten
in die Highlandgames.
Sechzig Meilen durch den Kaledonischen Kanal durch
den spektakulären "Great Glen", cross country zwischen
der Nordsee und dem Atlantik.
Mit Landgängen und Literatur über Oban hinein in die Inneren Hybriden zum legendären Corryvreckan, zum Crinan Canal und zurück.
"Von Flensburgs Förde zu den schottischen Highlands - Logbuch einer Segel-Sommerreise mit dem Logger Pirola" wird eine Reise mit allen Sinnen. Ein Abend im Lebensgefühl der der Highlands, mit Geschichten vorm Mast über das Leben unter Segeln. Ein Abend, nach dem man den Sommer noch sehnlicher erwartet.


Teilnehmer/Crewmitglieder der Reise sind an dem Abend anwesend. Für die musikalische Untermalung sorgt das Trio Stringendo mit schottischer bzw. gälischer Musik. Ein weiterer Überraschungsgast (evtl. Shantichor) wird erwartet und es gibt feinsten Whisky von den Highlands bis Speyside und schottische Snacks bei der muse maritim. Das hört sich so an, als könnte das ziemlich unterhaltsam werden.



Die Einnahmen kommen dem Förderverein des Schiffahrtsmuseums zugute.

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*) abgesehen vom Whisky

28.01.14 Einigkeit macht stark

Sie sind für jeden Ostsee-Urlauber ein Hingucker – und viele Feriengäste
richten ihren Urlaub nach den Segelwochen aus, um sie live - und möglichst
unter Vollzeug – fahren zu sehen"
Foto und Text: Osteenetz.de
Die Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe aus dem Jahr 2001 wurde von der GSHW (Gemeinsame Kommission für Historische Wasserfahrzeuge), dem Dachverband für deutsche Traditionsschiffe in Fahrt, mit dem zuständigen Ministerium für Verkehr ausgehandelt. Anscheinend haben die Betroffenen ihre Interessenvertreter alleine loslaufen lassen, denn von Anbeginn führt die praktische Umsetzung zu Missverständnissen. Zuletzt ging es um die Frage, was ein Traditionsschiff eigentlich ist. Diese Frage beschäftigte schließlich sogar die Gerichte (die HAFENMELDUNGEN berichteten davon). Gleichzeitig machten einzelne Traditionsschiffe öffentlich und lautstark auf ihr Anliegen aufmerksam. Die Alarmrufe schreckten die Küstenorte auf. Bei Hafenfesten sind Traditionsschiffe als Staffage ein beliebter Touristenmagnet. Keine Traditionsschiffe = keine Besucher = weniger Steuereinnahmen ist die einfache Rechnung der Bürgervertreter. So gelangte das Thema auf die Ebene des Bundestages. Eine neue Regelung muss also her. Folgerichtig heißt es jetzt im Koalitionsvertrag "Für den Erhalt der Traditionsschifffahrt werden wir dauerhafte Regelungen erarbeiten". Als wenn das nicht schon bei der jetzigen Regelung beabsichtigt gewesen wäre. Also sollte man nicht zu früh jubeln, denn der Teufel steckt immer noch im Detail.
In diesen Tagen haben sechs in diesem Themenkreis tätige Vereine und eine Stiftung¹) einen Anlauf gewagt. Sie haben dem zuständigen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Vorschläge überreicht. Nun bleibt noch, auch die Traditionsschiffer in ihrer Mehrzahl bei der Festlegung der Details mit einzubeziehen. Da fällt auf, dass die zuständige GSHW  die Initiative nicht unterzeichnet hat. Sie ist immerhin der Dachverband der Unterzeichner und gleichzeitig der einzig von den Behörden anerkannte Ansprechpartner.

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¹) Die Initiatoren sind:
Förderverein RIGMOR von Glückstadt e.V.

Dampfer STETTIN e.V.

Historischer Hafen Flensburg gGmbH

Museumshafen Oevelgönne e.V.

Schiffahrts Compagnie Bremerhaven e.V.

Schleppdampfer WOLTMAN e.V.

Stiftung Hamburg Maritim

28.01.14 ROLAND von BREMEN gesunken


Heute morgen berichete NDR Info, der Nachrichtensender des Norddeutschen Rundfunks, dass der Nachbau der Hansekogge aus dem 14. Jhd., ROLAND von BREMEN, aus bisher unbekannten Gründen¹) an ihrem Liegeplatz an der Schlachte in Bremen gesunken ist. Dieselbe Meldung brachte der Weserkurier.

Von dem originalgetreu nachgebauten mittelalterlichen Segelschiff ragten nur noch der Mast und Teile der Aufbauten aus dem Wasser. Das knapp 24 Meter lange und gut sieben Meter breite Schiff  wurde zwischen 1996 und 2000 durch eine Beschäftigungs- und Fortbildungsinitiative gebaut. Das Schiff gehört zu der Reedererei Hal Över.
Außer der ROLAND von BREMEN gibt es einen weiteren Nachbau, die UBENA von BREMEN. Sie liegt im Bremerhavener Fischereihafen.

Das Original wurde 1962 gefunden und ist derzeit im Deutschen Schiffahrtsmuseum zu besichtigen.




¹) Mittags berichtet der Sender NDR Kultur, dass die Wasserschutzpolizei  als Ursache einen technischen Defekt annimmt.
²) Radio Bremen zeigt eine Bildstrecke mit Aufnahmen der Unglückstelle und zitiert die Wasserschutzpolizei mit der Vermutung, dass es sich bei der Ursache um einen Frostschaden handelt.
³) Der Regionalsender NDR zeigt ein Video von der Unglückstelle.

26.01.14 Noch gar kein festes Eis

Gefroren hat es heuer, noch gar kein festes Eis ... So haben wir das Kindergedicht von Friedrich Güll in Erinnerung, das er vor ca. 180 Jahren schrieb.
Vor zehn Monaten zuletzt gesehen: Der Hafen ist zugefroren
Foto: P. Fleischer
In den letzten Nächten sank die Temperatur am Hafen auf bis zu zehn Grad unter Null. Da sollte das Wasser im Hafen eigentlich schon längst eine Eisschicht zeigen. Aber es ist komplett offen. Wie kann das sein?

Nach einer Faustformel kann man davon ausgehen, dass die Eisdicke jede Stunde pro Grad Celsius unter null um 0,1 Millimeter zunimmt. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Seewasser wegen seines Salzgehaltes erst bei Temperaturen unter Null friert, müsste zumindest hier und da eine dünne Eisschicht zu sehen sein. Um so mehr, als das Wasser im Hafen erheblich weniger Salz enthält als in das in der Förde.
Können wir uns also auf einen eisfreien Winter im Flensburger Hafen freuen?
Vermutlich nicht, es sei denn, die Bedingungen der letzten Tage ändern sich nicht.
Wovon hängt die Eisbildung ab?
Wasser hat seine größte Dichte unterhalb des Gefrierpunktes. Sie nimmt mit sinkender Temperatur wieder zu. Deshalb ist das Wasser am Grund bis ganz zuletzt eisfrei.  Nun weht seit Tagen unablässig ein frischer Wind. Er erzeugt Wellen und Strömungen. Dadurch wird wärmeres Wasser an die Oberfläche gepumpt. 
Lässt der Wind nach, wird sich Eis bilden.
Zuerst werden die Flächen zufrieren, wo das Wasser langsam strömt. Das ist dort, wo die Strömung durch Zuflüsse wie den Mühlbach und den Lautrupsbach schwach ist oder ganz fehlt. Schneller geht es auch in windgeschützten Bereichen der Wasserfläche und besonders dort, wo das Wasser flach ist. Zuletzt friert es unter Brücken und Plattformen und um Objekte herum, die tief ins Wasser reichen. Selbst wenn der Hafen komplett zugefroren ist, wird das Eis an diesen Stellen dünner sein als im übrigen Hafen.
Hat sich eine Eisschicht gebildet, nimmt die Dicke langsamer zu, weil Eis ein guter Isolator ist. Schnee auf der Oberfläche verstärkt diesen Effekt.
Und während das Eis von oben zufriert, schmilzt es unten ab, wo das Wasser wärmer ist.

Dazu kommen weitere Einflüsse, die derzeit wissenschaftlich erforscht werden. Denn wenn das Salzwasser längere Zeit gefroren ist, sinkt der Salzgehalt. Das Salz wird vom Wasser darunter aufgenommen, was der Eisbildung wiederum entgegenwirkt. Es sind also sehr komplexe Zusammenhänge, mit denen die Forscher es zu tun haben.

Es ist wichtig, besonders vorsichtig zu sein und das Eis erst dann betreten, wenn es sicher und notwendig ist.

Hier ein paar Tipps:
  • Das Eis sollte mindestens 15 Zentimeter dick sein.
  • Achten Sie auf Warnungen im Radio und in der Zeitung. Erkundigen Sie sich bei der Polizei.
  • Überlegen Sie, ob das Eis wirklich sicher ist. Das ist besonders wichtig, wenn sich das Eis erst neu gebildet hat und bei Tauwetter.
  • Verlassen Sie das Eis sofort, wenn es knistert und knackt.
  • In der Nähe von Zuflüssen, Brücken und in der Hafenmitte ist das Eis dünner.
  • Gehen Sie nie allein aufs Eis.
  • Kinder müssen immer von einem Erwachsenen begleitet werden.
  • Kindern müssen über Eis und seine Gefahren aufgeklärt werden.   
Wenn Sie einmal eingebrochen sind:
  • Vermeiden Sie, mit dem Kopf unter das Eis zu geraten.
  • Vermeiden Sie Panik und kontrollieren Sie Ihre Atmung.
  • Schreien Sie nach Hilfe!
  • Versuchen sie an die Stelle zu kommen, wo Sie eingebrochen sind und setzen Ihre Ellbogen zuerst auf das Eis.
  • Gehen Sie auf dem Eis den Weg zurück, auf dem Sie gekommen sind
  • Bewegen Sie sich so wenig wie möglich.
  • Rufen Sie um Hilfe (europaweit mit der Notrufnummer 112 - gebührenfrei)
Quellen:
DMI (Dansk Metreologisk Institut)
DLRG

24.01.14 Eiskalt erwischt

"An Bord des Segelschiffs ACTIV bricht eine Crew aus Wissenschaftlern und Künstlern,
unter ihnen der Hamburger Maler Daniel Richter, zur Nordostküste Grönlands auf. Es ist eine Expedition in eine fremde, manchmal unheimliche, fast immer unglaublich schöne, durch den Klimawandel jedoch auch bedrohte Welt: das arktische Eismeer. In ihren interdisziplinären Forschungsbeiträgen erkunden die Expeditionsteilnehmer die geologische Vergangenheit, biologische Vielfalt und ästhetische Ausstrahlung dieses Lebensraums – und sie entwerfen Möglichkeiten zu seiner Bewahrung. Bei ihren Tauchgängen, Landexkursionen und Gleitflügen offenbaren sich dem Kinozuschauer die Folgen der Erderwärmung, in ihren Statements und Gesprächen die geringen Möglichkeiten, weitere abzuwenden. Die großartigen Naturaufnahmen des Films künden tatsächlich vom Ende zumindest dieser Welt."
Soweit die Ankündigung des preisgekrönten Films aus dem Jahr 2012, der heute Abend auf GESINE gezeigt wurde.
 

Das Positive vorweg:

In dem Film kam vieles von der Besonderheit dieses Reviers bei den knapp zwanzig Zuschauern an: Am Schluss der Vorführung waren die Füße in dem schlecht geheizten Laderaum des Küstenfrachters GESINE so kalt wie die Eisbrocken im arktischen Fjord.

Es wurden bisher wenige Filme gezeigt, die mit ihrer Ankündigung weniger zu tun hatten als dieser. Dass alle Dialoge auf dänisch geführt wurden, kann man in Flensburg leicht verschmerzen, schließlich spricht hier die Hälfte der Bevölkerung Dänisch oder behauptet jedenfalls es zu können. Wer auf die englischen Untertitel angewiesen war, plant jetzt einen Dänischkurs denn die Texte wurden durchweg in weißer Farbe vor hellem Hintergrund gezeigt. Der Hintergrund, das war der Farbfilm, wurde leider komplett ohne Töne im roten Spektrum gezeigt, das heißt, die an sich schönen Aufnahmen der einsamen Fjorde Ost-Grönlands mussten mit den Tönen Schwarz (sehr viel), schwarzblau (viel), weiß und gelbgrün auskommen.
Die Handlung bestand im Wesentlichen aus Dia- und Monologen, die eine Zuschauerin zu der Vermutung brachten, an Bord sei schon zum Frühstück "shit" gereicht worden. Tatsächlich hatten sie durchweg mit dem Ende der Welt zu tun, dem Ende der Welt vor uns, in uns und nach uns. Alles im Stile fortgeschrittenen Nonsens, wie man ihn sonst nur von Jørn Riel kennt. Am weitesten fortgeschritten war der teilnehmende Künstler "Alle Berufe setzen Wissen voraus. Der Künstler ist der Einzige, der davon lebt, dass er nichts weiß".  Passend dazu der Aufdruck des T-Shirt einer teilnehmenden Wissenschaftlerin: "Fuck everything and you become a pirate". Sollte das jemand ausprobiert haben, möge er oder sie sich doch bitte melden, ob wenigstens diese Ankündigung zutraf. Der Skipper fand einen Spruch, der die Situation auf den Punkt brachte: "Im Fall akuter Verrücktheit habe ich eine Injektionsnadel, mit habe ich noch jeden beruhigt."
Wen es nach dem Filmbesuch nach mehr aus Ostgrönland gelüstet, sollte sich die Bücher "Nicht alle Eisbären halten Winterschlaf" und "Zuviel Glück auf einmal" von Jørn Riel vornehmen. Der Autor weiß, von was er schreibt. Er lebte 16 Jahre dort.

22.01.14 Eismärchen

Foto: Sylvia Wieland
Draußen fällt leise Schnee, passend dazu bietet das Flensburger Schifffahrtsmuseum im Februar zwei Termine zum Themenkreis "Nordskandinavien und Eiswelten" an - erfreulicherweise in geheizten Räumen. Beide spannen das Themenspektrum der Geschichten vom Meer auf besondere Weise. Rational informierend der Vortrag von Arved Fuchs am 14. Februar, emotional die Seele berührend die Uraufführung "Eismärchen" von Sylvia Wieland heute in einem Monat, am 22. Februar. Gemeinsam mit dem Pianisten Claus Debusman und dem Lichtwerker Peter Pedersen lädt sie die Besucher zu einer bewegenden Reise in die mythischen Eiswelten des Nordens ein.
Heute informierten die bekannte Flensburger Sopranistin Wieland und der studierte Pianist und Komponist Debusman über das Programm dieses besonderen Abends.
Stimmungsvoll "ruhig strömende" analoge Bilder aus der Welt jenseits des Polarkreises sollen den Raum schaffen, in dem Sylvia Wieland erzählt, singt und spielt: Von Mythen und Sagen aus Lappland und Samland im hohen Norden. Vom magischen Sampo und dem Bergkönig, von Leben und Tod. Doch nicht nur die ernsten Töne sollen anklingen, es soll auch Platz für ein kleines Augenzwinkern bleiben. Neben ihrer bezaubernden Stimme wird sie Instrumente der Schamanen der Region einsetzen und so den frei gesprochenen Erzählungen Tiefe geben.
Claus Debusman wird sie auf dem Flügel mit "berückend schönen Klangmalereien" begleiten und so der Darbietung zusätzliche Spannung verleihen. Die "Seerenaden" sollen uns in einer "überentertainten" Welt zu uns selber zurückbringen.
Obwohl Sagen und Erzählungen den Kern der Veranstaltungen bilden, ist der Abend für den erwachsenen Besucher bestimmt.


Skizzen: © Werner Kühn


Eintritt: 
17,- €, erm. 15,- €
Vorverkauf im Schifffahrtsmuseum
Reservierung unter Tel. 0461 - 85 29 70 oder
E-Mail: schifffahrtsmuseum@flensburg.de 



21.01.14 Rumgeschaukelt


Am 12. Juli des letzten Jahres startete die Dreimastbark ALEXANDER von HUMBOLDT II in Flensburg zu einer Reise, die sie bis nach Brasilien führen sollte. Wir berichteten unter dem Titel "Rum um den Atlantik". Nun liegt Flensburg nicht gerade auf dem Weg, wenn man von Hamburg nach Brasilien will. Der Anlass für den kleinen Umweg über die Stadt an der Förde war ein Eichenfass mit zweihundertunddreißig Liter Rum der alteingesessenen Destille A. H. Johannsen. Das sollte der Segler nach Brasilien und dann auf alten Kursen zurück nach Flensburg bringen. Mit der Reise will das traditionsreiche Haus für Süffig-hochprozentiges so etwas wie ein historisches Experiment wagen. Rum, der auf Segelschiffen über den Atlantik schipperte, sagt man eine ganz spezielle Geschmacksnote nach. Der Versuch sollte belegen, ob das stimmt.

Das Etikett des ersten "Regatta-Rum" der Rum-Regatta
Copyright W. Kühn



Nebenbei bemerkt: A. H. Johannsen ist Teilnehmern der Rum-Regatta bekannt durch den so genannten "Regatta-Rum". Diesen stiftet das Rumhaus seit dem Jahr 2002 in der Normalflasche als Begrüßungsgeschenk für die Teilnehmer der sogenannten "unernsten Geschwaderfahrt". Als Preis gibt es ihn zusätzlich in stattlichen Dreiliterflaschen. Das ist eine auch für größere Festivitäten ausreichende Menge. Letztere erhält jedoch nur, dem es gelingt, den ersten Platz zu vermeiden und stattdessen auf Platz zwei anzukommen. Außer dieser taktischen Geschicklichkeit und dem bei allen Teilnehmern vorausgesetzten seglerischen Vermögen wird der Besitz eines traditionellen Segelschiffes mit Gaffel-, Lugger-, Spriet- oder Rahsegeln als Qualifikation für den Erhalt der großen Flasche vorausgesetzt. Dieser Preis ist sehr begehrt und es soll schon Teilnehmer gegeben haben, die in Tränen ausbrachen, weil sie schneller als der Rest waren.

Zurück zum Anlass dieser Meldung. Heute berichtete das Flensburger Tageblatt unter dem Titel "Rum auf hoher See: geschüttelt - nicht gerührt", dass UNDINE, der letzte deutsche Frachtsegler, gestern  am Bohlwerk ein Fass mit 270 Litern des edlen Nass' geleichtert hat. In einem elf Monate dauernden Versuch wurde es von UNDINE zwischen Hamburg und Sylt hin und her geschaukelt. Nun hofft der Junior, Martin Johannsen, auf eine Qualität, wie sie früher auch an Rum aus Übersee gerühmt wurde. Ab März soll das weit gereiste Rohgesöff verschnitten und damit für anspruchsvolle Kunden trinkbar sein.
Für studierte "Rumologen" wird es sehr interessant sein, die Geschmacksunterschiede zu dem "Äquator-Rum" festzustellen, wenn er denn irgendwann einmal von der ALEXANDER von HUMBOLDT II wieder hier angelandet wird. Das kann aber noch dauern, denn das Schiff wird laut Törnplan für 2013/14 den Äquator immer in Süd haben. Im Frühjahr wird die Bark in Deutschland zurück erwartet. Nun ja, auf den Kanaren, Teneriffa und den Azoren ist es ja immer noch ein wenig wärmer als in der Nordsee. Ein bisschen Aufschluss kann das Experiment also auch auf diese Weise liefern.
Dass der Rum dann auch in Dreiliterflaschen erhältlich sein wird, können wir derzeit nicht bestätigen.

20.01.14 Warten auf Rettung

Ein Teil des Schandeckels hängt an der Klüvergei
Die Rah gebrochen, das Schanzkleid durchlöchert,
Fensterrahmen aus Bronze abmontiert, Türen fehlen ....
Am Bohlwerk läuft seit zwei Jahren ein Trauerspiel. Neben dem Historischen Krahn wo die Wasserfläche des Museumshafens endet, schließt sich ein Teil des Hafens an, der zur Museumswerft gehört. Auf der Seite des Museumshafens liegt dort zur Zeit UNDINE, der letzte segelnde Frachter Deutschlands. Er wartet auf das Winterende und damit auf den Anfang seiner Saison im Liniendienst von Hamburg nach Sylt.
Dahinter, schamhaft von UNDINE verborgen, liegt LILLE BJØRN, ex CHRISTIAN BACH und wartet ebenfalls. Die alte Brigantine lag bis zum 24. März 2012 in Gråsten, gehörte den dänischen See-Pfadfindern und war damals schon ziemlich heruntergekommen. So sehr heruntergekommen, dass sie verkauft wurde, als die dänischen Behörden ein Schwimmfähigkeitszeugnis verlangten. Selbst in diesem Zustand war der Preis günstig. Das Schiff soll für einen ganzen Euro seinen Besitzer gewechselt haben. Der brachte LILLE BJØRN umgehend nach Flensburg zur Museumswerft. "Hurra", riefen die Freunde alter Segelschiffe, "schon wieder wird ein bewahrenswertes Schiff gerettet". Der neue Eigner hatte große Pläne und wollte das Schiff retten. Rettung schien überhaupt sein Lebensmotto zu sein. Er hatte sein Leben der Rettung der großen Meeressäuger gewidmet. Deshalb verzierte er das Schiff unverzüglich mit der Aufschrift "Whales forever". Inzwischen sammelte er Spenden zur Rettung der Wale, zur Rettung seiner Kunst und zur Rettung von dies und das. Irgendwann ist er den Versuchungen des Fund Raising erlegen. Die Justiz behauptete, er habe Spendengelder unterschlagen. Dann wurde er einige Zeit nicht mehr gesehen. Die Liegegelder blieb er, so heißt es, der Museumswerft schuldig und so wechselte LILLE BJØRN schon wieder ihren Besitzer. Wieder hörte man "Hurra!" und  wähnte das Schiff in den richtigen Händen. Eine Werft! Nun dauert es nicht mehr lange bis zur Rettung.
Seitdem sind wieder einige Monate ins Land gegangen. Mittlerweile ist die Rah gebrochen; sie war nicht vorschriftsgemäß angebrasst und fiel dem Ablegemanöver eines Traditionsschiffs zum Opfer.  
Einige Monate später verabschiedeten sich Teile der Verschanzung. Im Herbst letzten Jahres verschwanden die Fensterrahmen aus Bronze und die Türe im Deckshaus verschwand gleich mit.
Seitdem regnet es direkt in den hölzernen Schiffsrumpf und die Wasserlinie wandert langsam aber sicher weiter nach oben. Und das Schiff wartet weiter.
Jetzt hat sich ein Teil des Schandecks am Bug verabschiedet: Es hängt nur noch an der Klüvergei. Wer wollte, könnte sie an Deck ziehen, damit sie nicht ins Wasser fällt und als Treibgut andere Schiffe beschädigt. Aber vielleicht wartet der noch auf seinen Einsatz in diesem Trauerspiel.



19.01.14 Hochwasser im Hafen

So sah es heute Mittag an der  Stadtpier aus. RYVAR liegt bei WInd aus E-SE an den Reibepfählen. Die ersten Wellen
spritzen bereits auf die Pier und das Wasser drückt schon aus den Gullys. Der Pegel zeigt knapp sechs Meter Wassertiefe.


Der Wasserstand im Flensburger Hafen wird vom Wind bestimmt. Je nach Richtung, Stärke und Dauer steigt oder sinkt der Pegel. Dazu kommt die Seiche, ein Effekt den jeder kennt, der schon einmal versucht hat, eine mit Wasser gut gefüllte, flache Schüssel zu tragen. Das Wasser gerät in Schwingung und schwappt über den Rand. Flensburg liegt am Westrand einer Schüssel mit dem Namen Ostsee.
Wegen dieser komplexen Wechselwirkung kann man der Wasserstand nicht vorhersagen, nur die Tendenz abschätzen.
Wenn der Wind aus östlicher Richtung (NE bis SE) über längere Zeit mit mehr als sechs bft weht, steigt der Wasserstand, er fällt, wenn der Wind aus West kommt.
Wenn aber der Wasserstand einmal sehr hoch oder niedrig ist, und dann der Wind schnell aufhört oder gar seine Richtung ändert, tritt der Seiche-Effekt ein. Dann können Hochwasser und Niedrigwasser schnell aufeinander folgen.

Hoch- und Niedrigwasser müssen Bootsleute zusätzlich zu ihren übrigen Aufgaben im Auge behalten, denn es lohnt sich bei diesen Extremen häufiger nach den Leinen zu sehen. Festmacher können dann schnell einmal zu lang oder zu kurz sein. Dann kann das gute Stück an Stellen scheuern, wo normalerweise kein Fender angebracht ist. Wenn es ganz toll kommt können Schiffe sich an den Festmacherleinen aufhängen oder, bei Hochwasser, die Festmacher von den Dalben abziehen. Wer ein Schiff im Hafen hat weiß das natürlich alles. Aber die HAFENMELDUNGEN werden ja auch von Interessierten im Binnenland gelesen. 
Wer den Pegelstand beobachten möchte: Hier ist der Link zu Pegel Online . Er wird alle paar Minuten aktualisiert. Um den Pegelstand im Flensburger Hafen abzulesen, kann der Name Flesburg in dem kleinen Register auf der Rechen Seite aufgerufen werden. Das ist ein wenig kniftelig, aber es geht.
Übrigens: Der Pegel steht am Anleger der Wasserschutzpolizei.



18.01.14 Sicher ist sicher

Traditionsschiffe müssen sich, ähnlich wie Autos an Land, regelmäßigen Sicherheitsprüfungen unterziehen, weil sonst Menschen zu Schaden kommen könnten. Selbst Eigner relativ neuer Autos fühlen ein leichtes Magengrummeln, wenn sie sich fragen, ob das gute Stück "durchkommt" oder nicht. Die Situation ist daher immer wieder Anlass für milden oder auch wilden Spott. "Mist! der TÜV ist durch mein Auto gefallen" ist ein Beispiel dieser Kategorie.

In der jetzt zuende gehenden Woche wurden drei Traditionsschiffe aus dem Museumshafen von der zuständigen "Berufsgenossenschaft Verkehr" gründlich untersucht. Erwartungsgemäß wurde die Zulassung erteilt und die Mägen der Eigner können aufhören zu grummeln.
Die Schiffe sind RYVAR, PIROLA und BODIL. Das vierte Traditionsschiff, FULVIA AF ANHOLT" hat den Püftermin erst noch vor sich.

 
Haikutter BODIL
Paketschiff FULVIA af ANHOLT













Logger RYVAR
Logger PIROLA

18.01.14 Termine, Termine

Jetzt ist auch die Apfelfahrt in der Terminübersicht angekommen (18. bis 20. Oktober).
Für den Vortrag von Arved Fuchs "Zwei Reisen ans Ende des Lichts" am 14.02. gibt es Karten im Vorverkauf jetzt auch im Cafe des Schifffahrtsmuseums bei der "Muse Maritim" .

17.01.14 WIKING und das Glück im Freien

Nun zum dritten, aber nicht unwichtigsten Projekt, das wir bei unserem Besuch vor drei Tagen auf der Werft von Christian Johnson in Egernsund besichtigen konnten: Die Restauration der WIKING, über die wir seit Mitte letzten Jahres in lockerer Folge berichten.
Nun sind schon zahlreiche Planken angeschlagen. Wenn man bedenkt, dass auch die Spanten zumindest teilweise repariert oder gar ersetzt werden mussten, ist das eine Antwort auf die Frage: "Wieso dauert das denn so lange?" - falls sie denn gestellt wird. Solche tiefgreifenden Reparaturen betreffen auch die Statik des gesamten Rumpfes. Manchmal müssen neue Planken erst einmal  provisorisch angebracht werden, um dem Schiff für die folgenden Arbeitsschritte die notwendige Festigkeit zu geben. Das kann beispielsweise notwendig werden, wenn Spanten getauscht werden müssen. Im Fall der WIKING mussten Planken herausgenommen werden, um
überhaupt erst einmal an die Spanten zu kommen. Meist kann man diese nicht von innen her austauschen, weil dort die Inneneinrichtung im Wege ist. Seit dem letzten Besuch am 25. November ist schon eine Menge Holz verbaut worden. Der Rumpf ist mittlerweile nahezu vollständig geschlossen. Es sieht so aus, als ob die Werfttage für dieses Schiff abzählbar werden und WIKING bald wieder schwimmt.
Bei dem zweiten Bild fällt eine lustige Geschichte ein, die ein Bootsbauer aus Frest vor Jahren erzählte, als auf LIBELLE noch Feste des Museumshafens gefeiert wurden. Ihn habe einmal ein Touristenpaar angesprochen, als er im Schneeregen im Freien an einem  Schiff arbeitete. Die beiden erklärten ihm, er müsse ein glücklicher Mensch sein, weil er einen romantischen Beruf habe und immer an der frischen Luft arbeiten könne.
Mancher braucht nur wenig zum Glück.
Die Dampfkiste wird noch eine ganze Weile in Betrieb bleiben. Hier werden die Planken für WIKING gekocht.

16.01.14 Besuch bei ELISABETH

Das neue Deckshaus steht schon an
seinem Plazu, jetzt kommen weitere
Planken dran
Gestern haben wir auch den Fortschritt bei der Restauration der ELISABETH af DRAGØR besichtigen können. Wir hatten schon im Juli des vergangenen Jahres über das Projekt berichtet (04.07.13 Bilder von der Werft). Mittlerweile hat sie ein neues Deckshaus bekommen und der Motor ist anscheinend überholt worden. Jedenfalls glänzt er in untermakellos hellgrauem Lack. Sehr schön sind auch die Kardangelenke der Steuerwellen für das Getriebe des Verstellpropellers zu sehen. Diese Art Schiffsschraube wurde in Skandinavien sehr häufig bei Fischereifahrzeugen eingesetzt. Sie ist so was wie ein Automatikgetriebe beim Auto, denn man kann damit stufenlos von voll voraus bis voll zurück fahren und dabei den Schub über die Anstellung (Pitch) der Propellerblätter regulieren. Das gibt ungeahnte Möglichkeiten, auf engem Raum zu manövrieren. ELISABETH wird also auch künftig in Häfen mit dieser Wendigkeit glänzen können. Nachdem im letzten Jahr die Kielplanken erneuert wurden, werden jetzt weitere Planken in der Kimmung ersetzt. Die Spanten zeigen ihre gezackte Außenflächen und lassen die Konturen der jetzt noch abwesenden Planken erkennen. Während wir noch fotografieren und zeichnen, werden Stapel Eichenplanken in die Halle geschoben. Es geht also auch hier weiter voran. 
Natürlich kommt immer wieder die Frage hoch, warum so ein Aufwand getrieben wird, bloß um ein paar alte Schiffe zu erhaten. Sie sehen ja ganz nett aus - urig ist das meist verwendete Wort bei solchen Gelegenheiten. Aber sonst?
Schiffe wie ELISABETH waren ganz typisch für die Kleinfischerei in Dänemark. Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts konnte man sie in den küstennahen Bereichen bei der Arbeit beobachten. Sie waren für die tägliche Ernährung unverzichtbar. Noch im letzten Jahrzehnt konnte man in den Häfen frischen Fisch kaufen - direkt vom Schiff .  Der Klang ihrer Motoren ist für viele wesentlicher Teil der Erinnerung an diese Zeit.
Aber nicht nur deswegen ist es wichtig, sie zu erhalten. Sie erinnern auch an ein ganz besonderes Kapitel in der maritimen Geschichte:

Während der Besatzung Dänemarks durch deutsche Truppen bekamen sie eine ganz besondere Bedeutung für viele Vertriebene. Auf der Flucht vor den Häschern der Nazis wurden sie mit Booten wie ELISABETH über den Öresund nach Schweden geschmuggelt. Ohne die Hilfe mutiger dänischer Bootsführer wären sie sonst in deutschen Konzentrationslagern ermordet worden.

Ein Blick auf das Kraftwerk: Der Einzylinder steht an seinem Platz wie ein Denkmal: Links die kupplung und das Getriebe für den Verstellpropeller). Die hell glänzenden Steuerwellen führen nach oben an den Fahrstand. Die rechte Steuerwelle regelt das Gemisch, also das "Gas", wie man so sagt. Für jede Steuerwelle gibt es am Fahrstand ein kleines Handrad. Rechts sieht man das Schwungrad und darüber die kleine Lichtmaschine.

15.01.14 RAKEL wird wieder

Vor ein paar Tagen erhielten wir einen Tipp von Arved Fuchs, dessen DAGMAR AAEN in diesen Tagen bei der Werft von Chritian Johnson in Egernsund zur Wartung festgemacht hat. Das Expeditionsschiff wird dort regelmäßig durchgesehen und ständig auf dem technischen und handwerklichen Stand gehalten, den ein Schiff benötigt, mit dem schwierige Reviere sicher befahren werden. Gerade ältere Holzschiffe benötigen sehr viel Aufmerksamkeit und vorbeugende Wartung, wenn man sicher von A nach B kommen will und wenn nur der Wettergott und Rasmus für das Kapitel "Überraschungen" zuständig sein soll. Wem sein Schiff lieb und teuer ist, wird an dieser Stelle nicht knausern. Die Unfälle im letzten Jahr, über die wir auch in den HAFENMELDUNGEN berichteten (Untergang der WYVERN, der FALADO von RHODOS, und vielleicht auch der OLGA von SKAGEN) sprechen eine deutliche Sprache. Einige Havarien gingen glimpflich ab, wie zum Beispiel die der RAKEL. Sie erlitt bei Starkwind auf der Fahrt nach Helgoland einen Wassereinbruch, der nur mithilfe der DGzRS gebändigt werden konnte. Bemühungen, das Schiff zu reparieren scheiterten, nachdem der Eigner dabei einen schweren Unfall erlitt. Die alte, vermutlich letzte originale Colin Archer Ketsch, ein Fischerei-Begleitfahrzeug von 1896, wurde nun verkauft und seine neuen Eigner wollen es Grund auf sanieren und handwerklich auf besten Stand versetzen.
Glücklicherweise gibt es noch ein paar Werften, die solche Projekte erfolgreich bewältigen können und auch in jüngster Zeit bewältigt haben. Glücklicherweise deshalb, weil sie das Überleben hunderter historischer Schiffe und ihrer Nachbauten sichern. Trotz bewundernswerter Beispiele, von Eignern, die viel Enthusiasmus und Geschick ihre Schiffe selber in Schuss halten gilt: Wenn es hart auf hart kommt, geht es nicht ohne die Hilfe eines
Bootsbauers. Denn wirklich tief greifende Reparaturen an der Struktur der Schiffe erfordern viel Erfahrung und die Möglichkeiten einer ausgewachsenen Werft. Und ebenfalls glücklicherweise gibt es Eigner, die so viel eigenes Geld und eigene Zeit aufbringen, wie es für diese Arbeiten nun mal notwendig ist. Ohne sie, die Werften und die Eigner gäbe es keine Rum-Regatta und andere Veranstaltungen mit historischen Segelschiffen, die von vielen Menschen gerne besucht werden. Diesen Aspekt darf man bei allen notwendigen Gesprächen über Traditionsschiffe nicht aus dem Blick verlieren.
Heute haben wir RAKEL in Egernsund besucht. Die ersten Planken wurden abgenommen, vermutlich um den Zustand der Spanten besser erkennen zu können. Das Schiffsinnere ist komplett ausgeräumt und das Deck auf großen Flächen geöffnet. Spannend, die Relikte früherer Zeiten zu sehen. Reste der inneren Planken sind zu erkennen. Alte Spanten hatten einen deutlich größeren Querschnitt als die jüngeren. Wie mag das Schiff vor vielen Jahren ausgesehen haben, bevor die ersten großen Umbauten vorgenommen wurden? Hätten wir nicht schon einige andere Schiffe in diesem desolaten Zustand auf der Werft gesehen, die heute nahezu neuwertig sind, bekämen wir leise Zweifel, ob das noch mal was wird. Wir wünschen der Werft, den Eignern und dem Schiff einen erfolgreichen Verlauf des Projektes! Wir bleiben dran und werden weiter berichten.
Das Schiff ist eines der letzten großen Fischereifahrzeuge des berühmten norwegischen Schiffskonstrukteurs. Es wurde auf seiner Werft für die harten Bedingungen der Fischerei norwegischen See gebaut. Später wurde es unter anderem für den Robbenfang bei Grönland und später als Frachter für Klippfisch auf Fahrten nach Afrika eingesetzt. Ab 1981 wurde sie als Traditionssegler eingesetzt und hat in dieser Zeit auch Atlantikpassagen erfolgreich bestanden. Eine dieser Reisen hat die "bessere Hälfte" der HAFENMELDUNGEN auf RAKEL mitgemacht und wurde daraufhin heftig vom Gaffelvirus aus der Gattung Colin Archer befallen. Die Folgen sind bis heute heftig zu spüren.

12.01.14 Termine, Termine

Die Terminübersicht wurde auf den aktuellen Stand gebracht. Neu hinzu gekommen sind u.a der Bericht über die Expedition der ACTIV nach Grönland. Einfach mal 'reinsehen!

08.01.14 Zweimal Kurs Nord

Bei dem warmen Winterwetter in diesem Jahr kommt diese Ankündigung vielleicht gerade zur rechten Zeit:




















































Der Vortrag findet statt am 
14. Februar um 20.00 Uhr

in der
Freien Waldorfschule Flensburg

Valentiner Allee 1 
Flensburg


Der Vorverkauf der Karten hat heute begonnen über

Buchhandlung Rüffer

Holm 19/21
24937 Flensburg

Öffnungszeiten

Mo. - Fr.: 09.30 - 19.00
Samstag: 09.30 - 18.00

Zu erreichen unter

Tel.: 0461/1404060 Fax:0461/14040616


Die Karten kosten

12€ (ab Reihe 5)
15€ (Reihe 1-4)
Reservierungen sind leider nicht möglich

06.01.14 Ein Gutes Neues Jahr

Allen Leserinnen und Lesern senden wir zum Jahreswechsel die besten Wünsche. Die HAFENMELDUNGEN haben sich ein wenig "Auszeit" genommen, zumal es wenig zu melden gab.  So ist auch dieser Post in erster Linie so etwas wie ein Lebenszeichen.
Eine Nachricht könnte jedoch alle Freunde klassischer Jachten interessieren. Sie stammt aus dem Flensburger Tageblatt vom 2. Januar. Unter der Überschrifft "Aus Wrack mach neu - Millionenprojekt für Klassiker-Werft" berichtet die Zeitung erstens darüber, dass der gegenwärtige Neubau einer 12 mR Jacht in diesem Sommer fertiggestellt werden soll. Das Schiff ist der letzte Entwurf des norwegischen Yachtkonstrukteurs Johan Anker . Er verstarb als der Krieg ausbrach und bevor das Schiff mit der Baunummer 434 auf Kiel gelegt wurde. 

Schiffsbau als Kunstgewerbe
Foto: Robbe & Berking
Nun wird es von der Werft Robbe & Berking Classics erstmals gebaut, für einen Kunden aus Dänemark. Zur Zeit ist der Rumpf fertig geplankt und die Decksbalken sind auch schon aufgelegt. Wir haben in den letzten Monaten die Werft häufig besucht, sozusagen als Kontrastprogramm zu den Berichten über die Werft von Christian Johnson in Egernsund, deren Schwerpunkt Fischereifahrzeuge und Traditionssegler ist. Es ist schon interessant das ganze mögliche Spektrum des handwerklichen Schiffbaues auf hohem Niveau dicht vor der Haustüre zu finden, von der Museumswerft einmal ganz zu schweigen. Letztere ist weiterhin mit dem Modell der FORENING beschäftigt.

Und jetzt die zweite Nachricht aus der Zeitung:

Nun, da das Ende der Arbeiten an der Baunummer 434 in Sichtweite kommt, will
die Robbe & Berking Yachtmanufaktur einen weiteren "Zwölfer" in Angriff nehmen. Diesmal ist es die JENETTA, von Alfred Mylne gezeichnet. Die Werft hat das Wrack der einstigen Rennjacht in Kanada geborgen und die zugehörigen Pläne beschafft. Nun soll die JENETTA aus einem Bleikiel und ein paar hölzernen Relikten neu entstehen. Ein Käufer wird noch gesucht. Interessenten mögen sich bitte melden.
Reste der unteren Rumpfschale mit den Bodenwrangen
Der Bleikiel der JENETTA


Interessant ist in dem Zusammenhang auch der Bericht der WELT vom 27. Dezember 2012. Unter dem Titel "JENETTA - Werft rettet 1939 verschollenen Jacht-Klassiker" wird die Werft gezeigt und über die beiden Projekte berichtet.