29.03.18 Kalte Ostern

































Wie textete unser größter Dichterfürst in seinem Osterspaziergang? "Vom Eise befreit sind Strom und Bäche", und dass "der alte Winter in seiner Schwäche ... fliehend nur ohnmächtige Schauer körnigen Eises" sendet. Denkste! Allerdings  kann man es ihm nicht vorwerfen. Schließlich war der Verseschmied von Beruf Geheimer Legationsrat und nicht Metereologe. 
Noch ist nicht Ostersonntag, aber nach dem was die Wetterfrösche vorhersagen, können wir uns noch auf einiges Eisiges gefasst machen. Speziell morgen müssen wir mit weiteren Schneeschauern rechnen. Und am späten Ostermontag Abend soll es ebenfalls schneien. Mannomann! Nur am Sonntag soll kein Niederschlag fallen. Wenn das am Ende nur kein Aprilscherz ist!
Mittlerweile macht die unerwartete Rückkehr des Winters Kopfzerbrechen. Nach unserer Zählung sind es nur bummelig vierzig- Komma-ungrad Tage bis zur Rumregatta und die Arbeitsliste wird nicht kürzer. 
Schon hören wir den alten Bertold B. höhnen "Ja, mach nur einen Plan!/ Sei nur ein großes Licht! / Und mach dann noch 'nen zweiten Plan/ Geh'n tun sie beide nicht." Nun, Schwamm drüber.  
Ein alter Freund riet: Wenn Du die Verhältnisse nicht ändern kannst, dann ändere deine Einstellung. Wir stellen uns jetzt auf ein paar nass-kalte Tage ein. In diesem Sinne: Trotzdem Frohe Ostern!

28.03.18 Vor einem Jahr

Nun rümpfe bitte niemand die Nase wenn jemand sagt: Früher war alles besser: Vor einem Jahr war es besser, oder? So haben wir vor 365 Tagen von diesem Tag zu Ende des März berichtet:


28.03.17 Wie Schmetterlinge

Heute werden die Segel angeschlagen. Bei leichten Wind und blendendem Sonnenschein. Wellen schaukeln das Boot ganz sacht. Noch knistert das steife Tuch, während es sich Zug um Zug entfaltet. Wie ein Schmetterling die Flügel ausbreitet, wenn er sich von seiner Puppe befreit.

"Sie schaukeln kokett in Gotters Hand wie trunkene Schmetterlinge". Ach, Joachim Ringelnatz. Er hat uns die sicherlich schönste Allegorie von Segelbooten vermacht.


24.03.18 Noch 50 Tage



Dreihundert Tage ohne Rumregatta, das muss jemand erst einmal aushalten. So viele Tage seit der letzten "unernste Geschwaderfahrt" auf der Flensburger Förde!
Das jährliche Treffen der Gaffelrigger lockt jährlich mehr als 100 traditionelle ehemalige segelnde Berufsfahrzeuge in die Fördestadt zum Wettstreit um den zweiten Platz auf der Liste der Zieldurchgänge. Denn wehe den Übereifrigen, welche die Linie als erste queren: Sie werden bei der anschließenden öffentlichen Preisvergeudung mit den "schändlichsten aller Spottpreise" verulkt. Nur die bescheidene, gelassene Crew auf Platz zwei kommt in den Genuss einer  reichlichen Portion Rum der Extraklasse. Alle Anderen müssen sich mit der üblichen Begrüßungsbuddel begnügen.
Gleich zwei Anlässe für diese Hafenmeldung: Der eine, weil heute der 50ste Tag vor der kommenden, der 39. Rumregatta ist, der andere, weil vor zwei Tagen die offizielle Einladung per Post eintrudelte. Die Karte ist von dem  weit über Norddeutschland hinaus bekannten Comic-Zeichner und Cartoonisten Kim Schmidt sehr hübsch gestaltet.

Wer nicht zu dem illustren Kreis der Angeschriebenen gehört und trotzdem glücklicher Eigner eines traditionellen Gaffelseglers ist, kennt vielleicht die Internetseite des Veranstalters Museumshafen. Über die Seite kann man sich auch anmelden, oder nur einfach mal drin rumstöbern. Und wer dann immer noch Lust auf weitere Bilder hat: Hier in den HAFENMELDUNGEN haben wir uns die Warterei verkürzt und an jedem Tag  ein Bild der letzten Veranstaltung veröffentlicht. Einfach hier klicken.
Ach, ja: wer sozusagen unbeschifft ist und trotzdem gerne mitsegelt: auf der Internetseite des Museumshafens kann man sich auch für einen Platz auf einem der teilnehmenden Schiffe anmelden.

23.03.18 Diva Alexandra kehrt heim

So original bekommt man ALEXANDRA selten zu sehen: Ohne Windschutz für die Passagiere und ohne Rettungsinseln auf dem Roof. Nur die Rettungsboote fehlen, die in ihrer Jugend noch mitführte und  -natürlich - die kaiserlich-deutsche Flagge in schwarz-weiß-rot. 
























Als Museumsschiff nach Sonderburg gereist - als Diva zurückgekommen. Salondampfer ALEXANDRA reiste vor ihrem offiziellen Saisonstart zu einem Dreh für den deutsch-dänischen Film "I Krig og Kærlighed" (Krieg und Liebe). Heute Vormittag ist sie nach Flensburg zurück gekommen und bot einen unvertraut puristischen Anblick: Wie zu ihrer Bauzeit im Jahr 1908 ohne Plastikplanen als Windschutz für die zahlenden Gäste und ohne die heute vorgeschriebenen Rettungsinseln. An diese Erscheinung möchten wir uns gerne gewöhnen. Ist wohl mit ALEXANDRA ähnlich wie mit anderen Schauspielerinnen: In ihrer Aufmachung für den Set wirken manche attaktiver. 
Die Gemeinsamkeit provoziert uns zu einem Kalauer, den wir jetzt sofort loswerden müssen: Wie manche andere Diva lässt sich auch ALEXANDRA von einer gehörigen Dosis Koks befeuern.
T'schuldigung, das war's. Kalauer schon zu Ende, soll auch nicht mehr vorkommen. 

Noch eins zum Schluss: Die Fahrsaison der ALEXANDRA beginnt am 11. Mai mit einem Ausflug auf die Flensburger Förde, wo dann die Teilnehmer der Fjordregatta mit Kurs auf Flensburg unterwegs sind. Das gibt immer schöne Szenen für eigene Filme, Videos oder Fotos oder nur so zum Angucken. 

20.03.18 Ist er's oder nicht?

Heute hat auch für Astronomen der Frühling begonnen, drei Wochen nach den Metereologen, die schon am ersten März den Lenz beginnen lassen. Gerne hätten wir schon damals gesungen "Veronika, der Lenz ist da!" Aber leider, leider wollte sich der Ersehnte von den Wetterkundlern nicht aus der Reserve locken lassen. Dabei hatten wir doch dem Winter schon vor drei Wochen adé gesagt. Doch dann versank erst das Bohlwerk unter Schnee und Eis und danach schüttelte der Sturm Irenäus die Boote im Museumshafen ordentlich durch. 
Und heute?
Zuerst das Positive: die Sonne hat mitgespielt und ein wunderbar weiß-grelles Licht über die Stadt und den Hafen ausgegossen. Aber Wind (ENE um fünf) und Temperatur (schattig) ließen keine echten Frühlingsgedanken aufkommen.  Womit wir beim gefühlten Frühling angekommen wären. Was das ist, hat uns Eduard Mörike schon vor 190 Jahren auf den Spickzettel geschrieben:

Er ist's
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
-Horch von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!
Aber heute flatterten keine blauen Bänder, träumten keine Veilchen, streiften keine wohlbekannten Düfte (die von Fischbrötchen ausgenommen), und kein leiser Harfenton war zu erhorchen.
Nur so als Beispiel: Vor einem Jahr war der Klüverbaum der BODIL schon geschliffen - auf dem Bohlwerk! - und der Klüverbaum der WIEBKE BOHLEN fertig gelackt. Heute musste erst mal ihre Plane gezurrt und eine Beiholerleine ersetzt werden. Der Schwell der letzten Tage war zu stark.
Uns kamen dabei jedenfalls keine echten Frühlingsgefühle auf. 
Was uns die Antwort auf die Frage in der Überschrift liefert: Er ist es (noch) nicht.

18.03.18 Kalte Kunst

Bei aller Ungeduld, dass der Wind und die Kälte jetzt endlich zu Ende kommt, müssen wir anerkennen: Der Winter hat auch schöne Seiten. Solange der Frost durchhält, können wir Kunstwerke der Natur betrachten, die uns die bittere Kälte und das Hochwasser hinterlässt.  Heute scheint schon wieder die Sonne und wer weiß, wie lange noch sie die vergängliche Schönheit der kalten Kunst verschont.























17.03.18 Kälte und Wind dauern an

Landunter am Jollensteg
Die Kälte und der Starkwind hat Flensburg gestern weiter im Griff. Eisige Böen aus Ost fegen über den Hafen und lassen die Schiffe und Boote am Bohlwerk an ihren Leinen stampfen. Das geht gut, so lange es gut geht.
Schutzdach schützt nicht mehr
An einem Boot bricht eine Beiholerleine. Kein Problem soweit, denn sie soll den Rumpf vom Poller am Bohlwerk wegziehen, damit niemand ungebeten übersteigen kann. Bei Eiseskälte Hochwasser und starkem Schwell ist diese Gefahr nicht wirklich hoch. Aber bei den starken Böen aus wechselnden Richtungen kommt der Rumpf  ziemlich nahe an den Dalben. Deswegen sollen an Bord Fender ausgebracht werden. Aber wie kommt man hoch auf das stampfende Boot, ohne ein kaltes Bad zu nehmen? Es schwimmt sich nicht gut mit Felljacke und schweren Stiefeln. Wir bereiten uns vor die Fender am Dalben zu befestigen - eine nicht ganz zuverlässige Methode. Wie leicht können die sich wegdrücken!

Museumsschiffe obenauf
Glücklicherweise gibt es beherzte Nachbarn, die sich mit Booten gut auskennen und gerne helfen wenn nötig. Einer bot sofort Hilfe an und kletterte an Bord. Danke dafür! So konnte auch dieses Boot die Nacht gut überstehen. Soweit bekannt, gab es sonst keine Probleme.



Die Nacht verläuft ruhiger, als nach den Wetterprognosen zu erwarten war. Doch das skandinavische Hoch, das uns die Kaltluft und den Starkwind bringt, ist inzwischen weiter nach Süden gewandert, nicht so sehr die Tiefs über dem Kontinent. Deshalb wird der Wind weiter zunehmen. Und tatsächlich, im Radio wird eine Unwetterwarnung für die Ostseeküste gesendet, mit Hochwasser für die Lübecker und die Kieler Bucht. Es beginnt zu schneien.

Die von Greenpeace kommen heute in den Garten


Die Jagt VIER GEBRÜDER der Museumswerft hat in der Nacht ihr Schutzdach abgelegt. Aber das ist der einzige sichtbare Schaden bis dahin.


Von der Hafenspitze meldet sich das Signalhorn des Salondampfers ALEXANDRA. Die haben es im Kesselraum jetzt schön gemütlich und genügend Dampf
haben sie mittlerweile auch. Aber das geplante Verholen nach Sonderburg soll verschoben worden sein, erfahren wir.



Die Redensart von den "Harten" die "in den Garten" kommen geht durch den Sinn als wir die Aktivisten von Greenpeace sehen. Sie haben ihr Schlauchboottraining nicht verschoben und fahren, von Überlebensanzügen geschützt, im Hafen  ihr Programm. Das ist aber jetzt wirklich sowas von hart. Da freuen wir "Weichen uns doch gerne über die Nachricht dass sich ab morgen das Wetter beruhigen soll. Zumindest behaupten das die Wetterfrösche. Wir glauben  daran aber erst dann, wenn wir es sehen.

Aktuelle Wetterlage am 17.03.2018
Wetterlage vom 17.03.18, 13.00 Uhr
Grafik: Wetterkontor

16.03.18 Starkwind aus Ost

Man sagt, es sei ein seltenes Zusammentreffen im Winter: Ein Hoch über Skandinavien, und Tiefdrucksysteme von Schottland bis Südosteuropa. In der Folge strömt eiskalte Polarluft von Sibirien und beschleunigt sich an der Grenze zwischen Hoch und Tief. Im Augenblick liegt dort unter Anderem Flensburg. Seit gestern strömt mit dem Wind auch das Wasser unablässig heran. Aber anders als der Wind, kann das Wasser nicht einfach über "das Land zwischen den Meeren" weiterziehen. Das Wasser kann nur nach oben ausweichen. Deshalb haben wir heute Hochwasser im Hafen. Schon um Mitternacht schwappten die ersten Wellen über die Hafenkante und zwischen den Planken des Bohlwerks sprizte es an vielen Stellen. Rasch noch einige kleine Änderungen an den Festmacherleinen und dann wieder ab in die Wärme. Das sollte für die Nacht genügen.


Nach einer kurzen Entspannung steigt am Nachmittag das Wasser wieder auf sechs Meter über Pegel-Null. Die Wettervorhersage verkündet zunehmende Windstärke aus Ost mit Böen bis neun Beaufort. Entwarnung muss vorläufig bis zum Sonntag warten.

15.03.18 Noch zwei Monate

Im "Wintergarten" wartet die Arbeit...
Die nächste Rumregatta kommt näher und die Zeit für die alljährlichen Frühlingsarbeiten schwindet mit jedem Tag. Während der Wintermonate werden einige Bootseigner bereits Segel und Leinen geprüft, repariert oder ersetzt haben. Auch kleinere Holzarbeiten konnten hoffentlich schon auf der To-Do-Liste abgehakt werden. Aber nun sollten auch bald die größeren Aktionen in die Gänge kommen als da sind: Rumpf und Aufbauten und Masten samt stehendem Gut reinigen und in Stand setzen, schleifen und lackieren. Die Innenräume haben meist auch eine Auffrischung nötig; die Bordtechnik ist ebenfalls für die notwendige Fürsorge dankbar. Kurz und gut: die noch verbleibenden zwei Monate sind eigentlich schon wieder zu kurz, um das ganze Programm sorgfältig abzuarbeiten.


...unter Deck auch
Überhaupt scheint die Zeit wieder einmal schneller zu laufen als im lezten Jahr. Das kommt hat einen realen Grund: Pfingsten, und damit die Rumregatta, ist diesmal zwei Wochen früher als im letzten Jahr. Dabei wird der Tatendrang des ungeduldigen  Bootsfreundes vom aktuellen Wintereinbruch hart ausgebremst. Waren gestern fünf Grad Aussentemperatur bei Schwachwind unter der Winterplane noch gut auszuhalten, verbreiten heute zwei Grad bei frischem Ostwind mit Starkwindböen ein eher arktisches Gefühl. Wer es da vorzieht, lieber auf wärmere Tage zu warten, muss sich nicht als Warmduscher beschimpfen lassen. Zumal weder Schleifen noch Reinigen - vom Lackieren ganz zu schweigen - bei Kälte und hoher Luftfeuchtigkeit sinnvoll ist. 
Da bleibt nur nachzugucken, ob Werkzeuge und Material

für den kommenden Arbeitseinsatz gut 
vorbereitet sind. Dazu bleibt jetzt noch bis zum kommenden Montag Zeit. Dann soll das Thermometer wieder klettern - endlich!

Zuerst kommen die Schleif- und Lackierarbeiten an Deck dran - soweit möglich. Dann kommt die Winterplane runter und ins Lager. Jetzt kann endlich das Boot gut durchlüftet und innen gereinigt werden. Die Masten und das stehende Gut ist als Drittes an der Reihe und dann wird die Maschine ausgewintert. Nun noch die Segel dran und dann kann die Saison schon beginnen. Zuletzt wird der Rumpf außen gereinigt und der Lack ausgebessert wo nötig.

Manche Leute denken, dass man zum Segeln eines schönen Bootes zuerst ein schönes Boot haben muss. Das ist natürlich richtig. Aber schon an zweiter Stelle kommen Schleifpapier, Pinsel und Lack.

13.03.18 Bald dampft'se wieder




























Ist doch herrlich, wenn man sich auf was Schönes freuen kann! 
In diesem Jahr wird Salondampfer ALEXANDRA früher als sonst auf Volldampf gebracht. Bis zum kommenden Freitag werden an der Pier 13 Tonne Kohle von Hand und mit Schubkarre in die Bunker des Flensburger Museumsdampfers  gefüllt. Am Freitag wird damit der Kessel und seine 15 Tonnen Wasser ganz langsam auf 180°C erhitzt. Denn bei alten Damen muss man behutsam sein; es bekommt ihnen nicht gut, wenn sie zu schnell aus dem Tiefschlaf gerissen werden. Der Sicherheit zuliebe wird dann noch der Hausarzt - pardon, der TÜV - konsultiert, bevor das alte Mädchen zu seiner ersten Reise in diesem Jahr starten kann. Die führt nach Sonderburg, wo der alte Salondampfer eine Rolle in einer deutsch-dänischen Filmproduktion übernimmt.

Für die allgemeine Bevölkerung beginnt die Reisesaison pünktlich mit der Rumregatta am Wochenende vor Pfingsten. Viel Vergnügen!  

09.03.18 Meilenstein am Ende?

Ein Problem ist gelöst und keiner freut sich.
Wenn wir unsere Zeitung nicht hätten! Die Nachricht von der neuen Sicherheitsrichtline für Traditionsschiffe, die samt einem Fonds mit letztgenannten 20 Mio Euro für notwendige Umbauten verabschiedet wurde, wäre heute klammheimlich in Kraft gesetzt worden und keiner hätte es erfahren. Eigentlich erstaunlich nach dem riesengroßen Lamento im letzten Jahr und den vielen schwarzen Protestfahnen im Topp der Teilnehmer vermeintlich vom Aussterben bedrohter Hafenfeste.
Ein verwunderter Kontrollbesuch auf der Seite der Interessenvertreter der bedrohten Kulturzeugnisse ergibt jedenfalls Null Information. Nichts über die neu zu installierenden Ombudsleute, über die verminderte Zahl der seediensttauglichen Crewmitglieder an Bord. Der Vorsitzende der GSHW, Vetreter der Traditionsschiffer, soll sich laut einem weiteren Bericht in der selben Ausgabe des Flensburger Tageblatt  "zufrieden" gezeigt haben und in Bezug auf den vereinbarten Bestandsschutz für die etwa 100 Traditionsschiffe von einem "weiteren Meilenstein" bei der Einigung gesprochen haben. Nach allgemeinem Sprachverständnis markieren Meilensteine Etappen und nicht das Ziel.

Nun kann man sich selbst ausdenken, was das bedeutet. Ob 20 Mio für Umbauten an den Traditionsschiffen zu wenig sind? Sucht man noch das Haar in der Suppe? Oder ist das alles nur die berühmte "weisse Salbe"?
Wir können nur spekulieren. Schweigt das Orakel, müssen wir den Flug der Möwen deuten.

09.03.18 Fischbrötchen marsch!

Nun kann sich der Frühling nicht länger verleugnen: 
Ben hat seine Fischbude heute wieder eröffnet und wird bis Anfang November täglich ab Mittag seine beliebten Fischbrötchen zubereiten. 

07.03.18 Termine, Termine!

Tag des Kartonmodellbaus
18. März, 10:00 bis 17:00 Uhr
Schifffahrtsmuseum Flensburg


Die Modellbau aus Karton begeistert immer wieder. Das Material erlaubt den Bau einfacher und komplexer, filigraner und gröberer Modelle. Wem bei einer Einladung ins Schifffahrtsmuseum zuerst Modellboote in den Sinn kommen, wird nicht enttäuscht. Aber es gibt fast nichts, für das kein Modell in Karton gebaut werden kann: Wir haben bisher Häuser, Burgen, Stadtpanoramen, genau so wie Blumen, Vögel, und
andere Tiere, aber auch Modelle von Flugzeugen, Ballons, Zeppelinen, Maschinen und Fabrikanlagen gesehen. Oder, um es etwas spaßig zu sagen: Man muss lange suchen, um nichts Passendes für den eigenen Geschmack zu finden. 
Am Sonntag, dem 18. März lohnt ein Besuch im Flensburger Schifffahrtsmseum besonders. Für alle die schon Freude an diesem kostengünstigen aber dennoch anspruchsvollen Steckenpferd gefunden haben. Wer das Hobby erst einmal beschnuppern möchte, findet vielleicht 
eine neue Leidenschaft. Kinder als auch Alte können sich auf Anhieb begeistern lassen. Es braucht wenig, um sofort zu beginnen. Aber nach oben ist Luft um sich zu wahrer Meisterschaft zu entwickeln. Auch nicht ganz unwichtig: Der Modellbau macht keinen Lärm, benötigt wenig Platz und ist sauber. 


Zum 7. Mal findet im Flensburger Schifffahrtsmuseum der Kartonbautag statt. Die Flensburger Arbeitsgruppe "Kartonmodellbau  

zwischen den Meeren" sowie Modellbauer aus ganz Europa präsentieren ihre große Vielfalt an Modellen - angefangen bei Schiffen, Autos und Flugzeugen über Häuser, Schlösser und Kirchen bis hin zu Tieren und Figuren. Diese ganz dem Kartonmodellbau gewidmete Ausstellung ist einmalig in ganz Norddeutschland.
An Basteltischen gehen die Modellbauer praktische Einblicke in die Fertigung von Modellen und beantworten Fragen rund um den Kartonbau. Darüber hinaus präsentieren sich 10 Modellbaufirmen mit Vorträgen und Ständen, an denen sie Modellbaubögen und Zubehör anbieten.

W
eitere Informationen: Webseite Schifffahrtsmuseum  

06.03.18 Zum 39sten Mal

Für viele Seh- und Seeleute gehört die Rumregatta am Wochenende nach Himmelfahrt zu den Fix-Terminen im Jahr. Etwa wie Ostern und Weihnacht, nur maritimer und irgendwie auch fröhlicher. Andere freuen sich über eine Erinnerung an die "unernste Geschwaderfahrt" und wenn sie dann kommt, ist es wirklich ein bisschen so wie ein Geschenk zu Weihnachten. Und die übrigen? Es soll Leute geben, die von dieser mittlerweile ältesten und allein schon daher traditionellsten Regatta ehemaliger Gebrauchssegler noch nie gehört haben. Für die ist das, was jetzt kommt sowas wie ein Geschenk vom Osterhasen - das man bekanntlich auch erst mal finden muss - steht vor der Tür.
Am 12. Mai ist es wieder so weit, dann kommen die Sjekten, Kutter, Smacken, Ketschen, Jagten, Briggs, Kvasen, Lotsboote, Frachtsegler, Ewer, Kuffen... Wer kennt die Typen, nennt die Namen? über die Förde in die schönste Hafenstadt Deutschlands an der dänischen Grenze. Sie haben sich in Sonderburg versammelt und kreuzen, halsen, am , beim und vor dem Wind, regattieren auf der Fjordregatta um den ersten Platz. In Flensburg erwartet sie der Gaffelmarkt mit seinen Buden und Hütten, mit Waffelständen und Bratwurstgrills und allen möglichen flüssigen Versuchungen seit es die Karibik gibt.
Und das Schönste: Keine dröhnenden Lautsprechertürme, keine nervenden Conferenciers! Selbst die traditionelle Preisverschleuderung nach der tagsdrauf folgenden Rumregatta ist nur was für Leute mit guten Ohren und trotzdem immer wieder soo beliebt. Denn jeder will dabei sein,  wenn die Ersten an der Ziellinie mit liebevoll ausgesuchtem Müll verulkt werden. Denn hier gilt der höchste Preis den Bescheidenen, die sich mit dem zweiten Platz begnügen.
Langer Rede kurzer Sinn: Die 39. Rumregatta naht mit langen Schlägen. Und hier kommt die ersehnte Einladung:




Das Video ist Produkt einer gemeinnützlichen Beihilfe von Jo Staugaard. Um eifriges teilen und weiterleiten wird ausdrücklich gebeten!

Und hier nochmals die Termine zum nachlesen.:

Donnerstag 10. Mai Kappeln-Sonderburg
Freitag 11. Mai Sonderburg-Flensburg
Samstag 12. Mai Rumregatta Flensburg
Sonntag 11. Mai erster Abreisetag

03.04.18 Wir konnten auch anders

Der Winter, der eigentlich ein Frühlingsanfang ist, hält die Medien mit Berichten und Durchsagen über Schnee und Glätte in Trab. Und Leser, Zuschauer, Hörer der Neuigkeiten lohnen das mit großer Aufmerksamkeit. Zeitweilig lassen sie Trump, die GoKo und andere Aufreger  daneben verblassen. Man könnte meinen, seit dem "Katastrophenwinter" 1978/79 habe es nicht mehr geschneit.
Heute vor 39 Jahren wurde das Ende der seit dem 28. Dezember 1978 geschlossenen Schneedecke festgestellt. Bliebe der Schnee von heute auch so lange liegen, müssten wir bis zum 09. Mai warten, bis der Spuk vorbei ist. Dann ist es nur einen Tag vor der "Vatertag" und damit der Donnerstag vor der Rum-Regatta. Das wäre auch in der heutigen Zeit noch eine Katastrophe. Sie überträfe die Wetterkapriolen von damals bei weitem. Wir hoffen also auf ein Einsehen der Verantwortlichen.
Der Blick auf die ewig zurück liegende Schneekatastrophe lässt kleinere Winterereignisse vergessen. Doch seitdem gab es heftige Schneestürme, die nicht so ganz ohne waren und die den Museumshafen härter trafen, als das bisschen Schnee im Frühling von heute. Das älteste Video von einem Wintersturm in unserem Archiv stammt aus dem Jahr 2002. Es wurde noch mit Analogtechnik aufgenommen und anschließend digitalisiert: Daher die schlechte Wiedergabe.

Das Bohlwerk war damals gerade zwei Jahre alt und die Museumswerft war noch nicht an ihrem heutigen Platz. Damals gab es noch mehr alte Segler am Bohlwerk als Liegeplätze. Einige der Boote sind auf dem Video zu erkennen: VALDIVIA mit dem Klipperbug, DIE ZWEI SCHWESTERN mit dem Beiboot an den Davids, FRIEDA mit der Naturholzplanke in der Schanz, AURORA mit dem schwarzen Rumpf und WIEBKE BOHLEN. Heute liegt nur noch die letztgenannte hier. Die Aufnahmen könnten heute auch aus einem anderen Grund so nicht mehr entstehen. "Bens Fischhütte", wie sie jetzt genannt wird, war damals noch Wachhütte des Museumshafens. Bei Sturm und anderen Bedrohungen suchten die Freunde der alten Schiffe dort Zuflucht vor Sturm und Regen, während sie auf die Schiffe aufpassten. Der heftige Sturm, der auf dem Video die Schiffe an den Leinen stampfen lässt, drückte später an dem Tag Wasser bis weit über die Schiffbrücke. So gesehen ist unser Frühlings- alias Winterschneewetter gar nicht so übel.



02.03.18 Noch mehr Schnee und Eis

Wie erwartet hat es in der Nacht bei einstelligen Minusgraden weiter geschneit. Der Hafen ist jedoch weiterhin offen, die Eisfladen auf dem Wasser haben noch keine zusammenhängende Oberfläche gebildet. Sie wiegen sich auf den Wellen darunter. Der Wasserstand sinkt und größere Eisflächen treiben in Richtung Hafenausgang. Eisreifen an den Pollern markieren die verschiedenen Wasserstände. Manche Festmacherleinen sind eingefroren. Wer kann, schaufelt Schnee von den Planen. Sie könnten sonst unter dem Gewicht aus den Lieken reissen. Im übrigen ist heute der zweite Tag im Frühling, aber ein prachtvoller Wintertag mit sauberer Luft und Sonnenschein. Der Hafen sieht aus wie in einer Touristikwerbung für den Norden - echt! Die Zeitung berichtet von Schlittenfahrten und Schilauf in der Stadt.

















01.03.18 Schnee, Schnee, Schnee!

Die Zeitung von heute zeigt Skifahrer auf der Schloßstraße. Weiter unten, am Hafen, kann Flensburg auch mit schönen Schneebildern aufwarten. So sieht es hier am Vormittag aus:














01.03.18 Winter adé!

Aktuelle Wetterlage am 01.03.2018
Die Wetterlage von Heute, 13:00 Uhr
Quelle:  ©
 Wetterkontor
Dieser Winter ist vorbei, er zog alle Register. Der Januar zählte nach den Beobachtungen der Meterologen global zu den  fünf wärmsten seit 1890. Der Februar war nach derselben Quelle sonnig und im Norden 1 bis zwei Grad kälter als im  Mittel. Zum Schluss eroberte Väterchen Frost den "Echten Norden". Während das Thermometer dauerhaft unter Null Grad anzeigte, schneite es immer wieder mal. Doch das Weiß auf Straßen und Plätzen war schnell gefegt. Erst der letzte Tag im Februar brachte eine durchgängige Schneedecke und während der letzten Nacht kam in Flensburg noch einmal ein halber Meter Schnee hinzu. Wer  morgens  aus dem Haus ging, konnte hören wie eine Stadt ohne Autoverkehr klingt: Überhaupt nicht. Nur dumpfes Knirschen von Schnee unter den Schritten der wenigen Fußgänger, hier und da unterbrochen vom Kratzen der Schneeschaufeln einzelner Beflissener. Der Busverkehr war eingestellt, nur wenige PKW fuhren auf der Schiffbrücke.
Ursache für das seltene Erlebnis ist das Hoch "Hartmut", das es sich seit ein paar Tagen über Skandinavien gemütlich gemacht hat. An seiner Südflanke strömt seither eiskalte Polarluft aus Osten heran. Änderung bringt Tief "Ulrike". Es leitet in den nächsten Tagen in diese kalte Strömung feucht-warme Luft vom mittleren Atlantik. Wir können uns daher wohl auf noch ein paar Tage Schnee einrichten, der bei zunehmendem Wind in Schneeregen übergehen wird.
Beste Aussichten also. Bei einem solchen Start kann der Frühling nur noch besser werden.