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Einhundertneunzehn geladene Gäste |
Nun ist sie wieder mal 'rum, die Rum-Regatta (sorry für den Kalauer, aber er lag einfach zu nahe). Die meisten Schiffe sind schon wieder zu Hause oder zumindest auf dem Weg dorthin, auf dem Gaffelmarkt werden die ersten Auslagen weg geräumt. Bei dem ersten Vor- Sommertag des Jahres spazieren, stehen oder sitzen um diese Zeit immer noch zahlreiche Besucher auf dem Bohlwerk und genießen das schöne Wetter, das malerische Ambiente mit den alten Segelschiffen , oder einfach Ben's Fischbrötchen. Drehorgelmusik und das monotone "plop!" "plop!" der Bügelflaschen der lokalen Brauerei untermalen akustisch die friedliche Szenerie. Fällt natürlich gleich Wilhelm Busch ein mit seinem prägnanten Vers: "Musik wird störend oft empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden." Aber wenn's gefällt, soll' recht sein.
Die Musik im Festzelt gestern abend war natürlich ein ganz anderes Kaliber. Beim traditionellen "Je-Ka-Mi" (jeder kann mitmachen)- Orchester kochte die Stimmung und die Musikanten feuerten mit jeder Zugabe die Begeisterung weiter an.
Vorher die Regatta. Einhundertundneunzehn Schiffe hatten sich angemeldet. Es kamen ein paar weniger. Kleinen Schiffen war die Reise bei dem Starkwind und Sturm der letzten Woche aber nicht zuzumuten. Böen um acht in der Kieler Bucht sind wirklich kein Spaß. Aber so gab es auch keine ernsten Unfälle und das ist doch gut so.
Auf der Rum-Regatta waren die Wetterverhältnisse glücklicherweise günstiger. Anstelle der vorhergesagten SE 3-4 zunehmend 4-5 bft kam der Wind mit 2-3 aus N-NE. So konnte WIEBKE BOHLEN mit zu kleiner, aber ausreichender Besegelung friedlich aber ohne Chancen am West-Rand der inneren Förde entlangdaddeln und es blieb Muße für ein paar Filmsequenzen, die in Youtube veröffentlicht, auch hier angesehen werden können.
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Wie gesagt: diese Aufnahmen entstanden beim Segeln, zwischen den Manövern. Bei einer Zweiercrew geht das nun mal nicht anders. Sie geben sie die Bilder und die Stimmung wieder, die sie uns von der Regatta in Erinnerung bleiben werden. Eigentlich sollte die "unernste Geschwaderfahrt" nicht als Teilnehmer gesegelt werden. Als WIEBKE BOHLEN dann aber die günstige Ostseite der Förde wählte, konnte der Rückstand vom Start gut aufgeholt werden. Aber ein Hohleschlag bei Glücksburg führte in ein Flautenloch und schon war der kleine Erfolg wieder futsch. Aber es bleibt die Bestätigung, dass wir weiterhin auf die Frage "Wieviele Leute braucht es, um dieses Schiff zu segeln?" ruhigen Gewissens antworten dürfen: "Es gibt nichts, was eine alte Frau nicht auch alleine machen kann!"
Der Abpann des Films zeigt, wozu
zwei junge Frauen fähig sind. Sie laschen hier das Topsegel des "Rennkutters" NOBILE. Dessen Mast ist höher als der neue Übungsmast der Marineschule in Mürwik, an dem Kadetten ausgebildet werden, bevor sie auf der GORCH FOCK Dienst tun dürfen.