27.02.14 Die Geschichte der UNDINE (1)

Viele Schiffe wurden auf den Namen UNDINE getauft. Das ist nicht weiter verwunderlich, schließlich ist die Namensgeberin eine echte Wassernymphe und der Name selbst geht auf das lateinische Wort für "Welle" zurück. So viel vorweg.
Deswegen geht es hier nicht um Deutschlands letzten Frachtsegler. Diesmal geht es um ein
Das Schwesterschiff der UNDINE, der Kleine Kreuzer
SMS FRAUENLOB)
Foto: WIKPEDIA
Kriegsschiff, den Kleinen Kreuzer SMS UNDINE, 1902 gebaut nach den Regeln der "Gazellen-Klasse", der Teil der Flensburger und Sonderburger Geschichte wurde. Er war unter anderem Ausbildungsschiff der damaligen Artillerieschule in der Stadt, die von 1864 bis 1918 Teil des deutschen Reichsgebietes war. Und diese Einrichtung der Reichsmarine hat wesentlich zur Entwicklung des kleinen Küstenortes beigetragen.
Es waren andere Zeiten damals. Man war national gesinnt, das Militär genoss ein hohes Ansehen und die Presse tat gut daran, nichts Negatives zu berichten. Und wie man sich bei dem Foto spontan denkt, spielte der Umweltschutz noch keine große Rolle, und beim Militär schon gar nicht.
Einen kleinen Eindruck von der unbekümmert fröhlichen Stimmung des Kommandeurs der Artillerieschule vermittelt das Buch mit dem Titel "Die Perle der Nordmark" von Admiral a.D Hermann Jacobsen. Er war im Ersten Weltkrieg Leiter der Marine-Station auf der Insel Alsen. Hier zwei Textproben:
 „Sobald die Gründung der Artillerieschule beschlossen war, wurden die Bauten mit aller Energie beschleunigt. Während die Arbeiten für das Bollwerk und einen kleinen Anlegehafen ausgeführt wurden, baute man in geringem Abstand davon zwei große Kasernen – die eigentliche Artillerieschule.
Oben auf dem Hügel aber, zu dem eine besondere Straße von der Stadt führte, entstanden mittlerweile hübsche Einfamilienhäuser für den Kommandeur der Schule, die Kommandanten der Schiffe und das Offizierlehrpersonal, ein Garnison-Lazarett und ein Dienstgebäude für den Inspekteur. Auch für Deck- und Unteroffiziere des Lehrpersonals war in verständiger Weise gesorgt. In geradezu idyllischer Lage am Jungfernstieg oberhalb des unteren Stadtteils reihte sich Haus an Haus. Alle waren mit kleinen Gärten versehen und gewährten den Familien die denkbar günstigste Unterkunft. In den Jahren 1907 bis 1908 war die geniale Schöpfung der Artillerieschule in allen Teilen und Anlagen fertiggestellt, und der ganze, großartige Apparat wurde in Tätigkeit gesetzt.“

.....

„Ununterbrochen ging dir Artillerie- und Schießdienst vor sich bei Tage und bei Nacht. Übung macht den Meister war die Parole, und möglichst kriegsmäßige Übungen, also unter Verhältnissen, wie sie sich in einer Seeschlacht darstellen, bildeten Prüfstein und Abschluß der Lehrgänge.
War das ein Leben in dieser Zeit auf den sonst so stillen Gewässern an der schleswigschen Küste! Plötzlich flammten Scheinwerfer auf, taghell wurde die dunkle Nacht! Kleine von Tendern bzw. Kreuzern geschleppte Torpedobootsscheiben tauchten aus der Finsternis auf. Der schießende Kreuzer raste mit äusserste Geschwindigkeit auf die Ziele los, und donnernd prasselte Salve auf Salve aus den Schnellladekanonen! Nur eine Minute dauerte die Feuererlaubnis, dann wurde das Feuer gestoppt, die Scheinwerfer abgestellt, und nächtliches Dunkel breitete wieder seine Schwingen aus.“

(Die Zitate aus dem o.a. Werk wurden freundlicherweise von Herrn René Rasmussen,
Museumsinspektør des Museum Sønderjylland - Sønderborg Slot, verfügbar gemacht)
Mitten im Geschehen der  Kleine Kreuzer SMS UNDINE, der ein Jahr nach Kriegsbeginn von einem englischen U-Boot versenkt wurde.
Das Museum Sønderjylland im Sønderborg Slot bekam jetzt, nach längerem Bemühen, ein originalgetreues Modell des Schiffes. Wie es dazu kam, berichten wir in den nächsten Tagen. 

Wer das Modell im Flensburger Schifffahrtsmuseum sehen möchte,hat bis zum bis zum übernächsten Sonntag dazu Gelegenheit. Dann wird es am "Tag des Kartonmodellbaus" im Flensburger Schifffahrtsmuseum vorgestellt (Siehe Seite "Terminübersicht")

26.02.14 Der Winter geht - die Saison kommt

Alles frisch für den Fisch
Am Samstag beginnt am Flensburger Bohlwerk wieder die so schmerzlich vermisste
Fischbrötchen-Saison. Während der trüben, glücklicherweise nicht so furchtbar kalten Winterwochenstanden immer wieder traurig blickende Liebhaber der begehrten Flensburger Variante des weltbekannten "Hamburgers" vor der Hütte und fragten, wann denn jetzt die Fischbrötchen verkauft werden. "Ab März". Die Erinnerung an die tiefe Traurigkeit in den Augen der Fragenden lässt noch heute das mitleidende Herz des Befragten schmerzhaft krampfen.
Nun hat die Not bald ein Ende.
Ab dem kommenden Samstag  versorgt Ben in der Fischbude wieder Liebhaber der deftigen Fischspeise mit den begehrten Leckerbissen. Gestern wurde die Hütte innen und außen frisch gemacht und  Fenster und Tür bekamen eine Lage schneeweißen Lack.
Also bis dann: Samstag, ab zwölf Uhr.

22.02.14 Tau-Werk

Vor einem Jahr stand uns der gröbste Teil des Winters noch bevor. Noch am 18. März gab es einen Sturm mit jeder Menge Schneeverwehungen. Es sollte April werden, bevor auch nur daran zu denken war, die Schiffe auf den Segelsommer vorzubereiten. Anders in diesen Tagen. Professionelle Wetterfrösche bezweifeln, dass wir vor dem Frühling noch einmal Winter Winterwetter bekommen.
Was liegt da näher, als die nächste Saison mal etwas entspannter, weil früher, zu beginnen?
Die Rede ist vom Tauwerk, ohne das unsere Segelschiffe so schnell sind wie ein Fisch mit Fahrrad. Jetzt könnten die mehrere Hundert Meter Tauwerk gründlich durchgesehen und verschlissene Enden getauscht oder geflickt werden. Wer wird schon teures Material wegwerfen, bloß weil eine Stelle von wenigen Zentimetern Länge ausgedient hat? Diese kritischen Stellen finden sich häufig dort, wo die Taue ständig aufs Höchste belastet werden. Ein Beispiel sind die Dirken. Dort, wo sie am Mast durch die Blöcke laufen, leiden sie am stärksten.
Einmal kann man sich oft noch durch Vertauschen der Tampen helfen. Beim nächsten Mal müsste schon ein neues Ende eingespleißt werden. Mit einem Langspleiß, der läuft glatt durch den oder die Blöcke. Aber leicht gesagt, schwer getan.
Im letzten Jahr konnten wir ein paar interessante Knoten vorstellten. In diesem Jahr kündigt das Flensburger Schifffahrtsmuseum zum Thema Tau-Werk einen interessanten Termin an:

15. März 2014
Spleißkurs mit Karl Bareuther

Flensburger Schifffahrtsmuseum
Zur Vorbereitung der diesjährigen Segelsaison bietet das
Schiffahrtsmuseum einen Kurs zum Spleißen von Yachttauwerk an. Unter der fachkundigen Anleitung von Karl Bareuther lernen die Teilnehmer, wie man ein Kern/Mantelgeflecht aus Polyester spleißt, das gleichzeitig Grundlage für kompliziertere Spleißmethoden ist. Materialkunde, einschlägige Knoten sowie ein simpler Rückspleiß als Endtakling sind ebenfalls Inhalte des Kurses. Spleißwerkzeuge werden leihweise zur Verfügung gestellt.
Details zum Kurs in der Terminübersicht.
P.S. Wichtig: Leinen mit Spleiß können nicht so hoch belastet werden, wie das ursprüngliche Material. Aber auch einem traditionell geriggten Segelschiff hat das Laufende Gut immer genügend Sicherheitsreserve - wenn es richtig dimensioniert ist.
Wer schon vorher ein bisschen üben möchte: Hier ist eine Anleitung für den oft gebrauchten Augspleiß.

19.02.13 Termine, Termine

Die Seite "Terminübersicht" der HAFENMELDUNGEN enthält neue Termine:

Das Programm des Pfingsttreffens der dänischen Traditionsschiffe, soweit es der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich ist. In diesem Jahr, vom 06. bis 08. Juni, findet es erstmalig in Flensburg statt, eingedenkt der langen engen Beziehung der Stadt zu Dänemark. Es werden 80 bis 100 historische Wasserfahrzeuge,  allesamt Mitglieder der dänischen Træskibssammslutning erwartet.
Eine Woche nach der 35. Rum Regatta gibt es damit ein weiteres großes Treffen ehemaliger segelnder Berufsfahrzeuge im Flensburger Hafen. Voraussichtlich bleiben viele von ihnen in der Zeit zwischen den beiden Veranstaltungen im Flensburger Hafen liegen.

11.02.14 Zum Valentinstag

ROLAND von BREMEN
Foto: Tallshipfan

In ein paar Tagen ist der Tag der Liebenden, der Tag, an dem Ehepaare gesegnet werden, der Tag der kleinen persönlichen Geschenke. Es müssen ja nicht immer Blumen sein. Zwar wurde der Valentinstag insbesondere durch hartnäckiges Marketing der Floristen bekannt, doch haben sich mittlerweile Anbieter aller möglichen und unmöglichen Geschenkartikel angehängt. Da fällt auf, wie sehr der Gedanke, einem Menschen eine Freude zu bereiten, heutzutage mit dem Kauf eines Massenartikels verknüpft wird. Ist aber nicht Zuneigung, Liebe sogar, ein ganz und gar individuelles Phänomen? Das sollte tunlichst auch durch eine höchst individuelle Aufmerksamkeit gewürdigt werden. Hier ist Fantasie gefragt und nicht der Geldbeutel. Was sonst kann einmalig ungläubiges Erstaunen auf das holde Gesicht des oder der Geliebten zaubern, als ein wirklich einmaliges Geschenk?

Wer jetzt noch sucht oder zögert, weil sich der zündende Gedanke rarmacht, könnte von der folgenden Nachricht profitieren. Sie kommt von der Reederei "Hal Över" und bestätigt die Information, dass die ROLAND von BREMEN tatsächlich an jeden abgegeben wird, der ein tragendes Betriebskonzept vorlegt. Wessen Kreativität ausreicht, zum Valentinstag eine Kogge zu überreichen, sollte auch diese kleine Hürde schaffen. Und der Mühe höchster Lohn: Wer ein solches Geschenk annimmt, meint es wirklich ernst. Denn was verbindet zwei Menschen stärker als die Unterhaltung eines Traditionsschiffes?

10.02.14 ROLAND von BREMEN schlecht gewartet?

Wie auch von den HAFENMELDUNGEN berichtet, sank der Nachbau der Hansekogge ROLAND von BREMEN am 28. Januar im Herzen der alten Hansestadt. Das historische Schiff wurde mit erheblichen Mitteln der Öffentlichen Hand nach der Vorlage der 1962 wiederentdeckten Kogge aus dem 14. Jhd. rekonstruiert. Es wurde vermutet, ein Seeventil habe zu dem Unglück beigetragen. Inzwischen war in der Presse ebenfalls zu lesen, das außerdem die elektrische Versorgung der Pumpen gestört war, weshalb das Schiff volllief und in der frostigen Nacht sank.
Außerdem hieß es, dass die Schäden durch den Untergang so hoch seien, dass sie einem wirtschaftlichen Totalverlust gleichkämen.  Der Geschäftsführer der Reederei Hal Över habe gesagt: "Käme morgen jemand um die Ecke und sagte 'Ich nehme die Hansekogge geschenkt', dann würde ich einschlagen".
Heute berichtet der Weserkurier, daß nun kommt die Diskussion hochkommt, ob Hal Över das Schiff vernachlässigt hat und ob das die eigentliche Ursache für den Untergang war. Das jedenfalls vermutet der Förderverein des Havaristen.

10.02.13 Arved Fuchs auch in Leck

Soeben kommt die Nachricht, dass  Arved Fuchs seinen Vortrag "Reisen ans Ende des Lichts" auch am 13. Februar in Leck, in der Nordseeakademie hält.

Nordsee Akademie

Flensburger Str. 18
25917 Leck
Tel: 04662 87050
Fax: 04662 870530
E-Mail: info@nordsee-akademie.de
www.nordsee-akademie.de


Vorverkauf:
Bücherstube Leu Niebüll,
Nordseeakademie Leck,
Leder Mohr Bredstedt,
SHZ und
eventim
Beginn:
20 Uhr
Eintrittspreis:
€ 20,90

09.02.14 RAKEL und WIKING

Heute Morgen liegt ein Hauch Vorfrühling in der Luft, ideale Bedingung für einen  Strandspaziergang. Diesmal geht es zur "dänischen Seite" der Förde bei Sandager. Wir machen, was man bei solchen Ausflügen eben macht: aufs Wasser mit viel Schaum auf den Wellen schauen und aufs Treibgut am Strand. In der kleinen Brandung taumeln reife Tomaten wie erste Boten des fernen Sommers.
Weil wir in der Nähe sind, liegt ein Besuch auf der Werft in Egernsund nahe. Dort sind zurzeit zwei Restaurations-Projekte zu in Arbeit. Eines, das sich seinem Ende nähert und eines, das gerade erst begonnen hat. Ein Holzschiff zu restaurieren heißt glauben lernen. Glauben, dass die Mittel reichen, glauben, dass der Partner durchhält, glauben, dass man auch irgendwann wieder segeln kann. Doch um es kurz zu fassen: Alle Schiffe, die wir bisher hier besucht haben, kamen schließlich wieder ins Wasser und alle segelten wieder.
Nun nähert sich WIKING dem Ende ihrer Werftzeit. Es gibt schon einen Termin, zu dem das nächste Schiff auf den Platz soll, den wir unter uns die "Intensivstation" nennen. Dort wurden in den letzten Jahren neben anderen AURORA von ALTONA, FRIEDA von FLENSBURG, OLGA von SKAGEN, LUNA VIII und EMMA restauriert. Nun also WIKING. Über sie berichteten wir seit Mitte 2013 in lockerer Folge. Jetzt sind nach langer Vorbereitung alle Planken wieder an ihrem Platz. Als wir kommen, werden die Reste des Teers abgekratzt, mit dem die Nähte nach dem Kalfatern versiegelt werden. Große Flächen am Rumpf schimmern schon matt dunkelolivgrün. Das ist die Grundierung für die folgenden Anstriche. Eile mit Weile bestimmt das Arbeitstempo. Ein Tiefdruckgebiet soll sich nähern, noch mehr Wind und Regen bringen. Bis dahin will man fertig sein. Bei der guten Laune und fröhlichen Zuversicht wird das auch gelingen.
Auf der Helling nebenan liegt RAKEL, das alte Fischerei-Begleitfahrzeug von Colin Archer, dem legendären norwegischen Schiffsbauer schottischer Abstammung. Er hat es vor 116 Jahren gebaut und das Alter war ihr anzusehen. Schon seit Langem war sie an ihrem geringen Decksprung und den eingefallenen Flanken zu erkennen. Um sie wieder herzustellen, muß tief in die Struktur eingegriffen werden. Schon vor drei Wochen war das Ausmaß der notwendigen Arbeiten zu erkennen. Was jetzt zu sehen ist, fällt nicht mehr unter den Begriff "Reparatur". Man muss es wohl eher eine Rekonstruktion nennen. Mittlerweile wurde der Vorsteven ausgebaut und die jetzt haltlosen Planken ruhen auf massiven Holzständern, um die Struktur vorübergehend zu stützen. Inzwischen sind schon neue gewachsene Spanten in ihrem ursprünglichen Maß eingesetzt. Sie werden bald die Aufgabe des Hilfsgerüstes übernehmen. So kann der Rumpf, wie er heute zu sehen ist, auch einen Mutigen das Fürchten lehren, es sei denn, sein Glaube ist besonders stark. Aber wenn das Schiff wieder schwimmt, wird man es kaum wiedererkennen. Es wird, so viel ist sicher, dann wieder den kräftig gewölbten Rumpf zeigen, der für Schiffe seiner Art typisch ist.  

06.02.14 Zu Besuch bei Freunden

Im Hafen von Wustrow 
Foto: Verein Minna Röder e.V

ARVED wird regattafertig gemacht
Foto: Hanns-Hermann Heyer
Heute war noch ein schöner Vortragsabend, diesmal insbesondere für die Freunde kleinerer Schiffe und Boote. Sie werden Sjekten, Elbfischer, Schmakken, Netzboote, Heuer und Zeesen genannt und wurden bis in die jüngere Zeit für ihren eigentlichen Zweck eingesetzt. Der war in erster Linie die Fischerei, aber auch ganz allgemein der Transport, um Menschen und Gegenstände von A nach B zu bringen. Sie waren, wie die größeren Schiffe auch, an diesen Zweck angepasst und an die Gewässer, in denen sie eingesetzt wurden. Zum Beispiel haben die Sjekten aus Norwegen und die Elbboote von der Niederelbe im allgemeinen einen größeren Tiefgang als die Heuer und Netzboote aus den Bodden, deren Plankenboden ohne Kiel auskommen muss. Weiterhin spielen
ABBI vor dem Start
Foto: Verein Minna Röder e.V.
Tradition und Kultur eine Rolle. Bei den Booten im Osten sind bis heute slawische Ursprünge zu erkennen. Soweit zur Theorie über einige Unterschiede der Arbeitsboote an der Ostsee vorweg.

Nun machen Unterschiede bekanntlich neugierig. Als  Bootsvereinigungen an den Bodden der Ostseeküste Vorpommerns wiederholt zu ihren regionalen Regatten einluden, packten im letzten Jahr einige Lüttfischer im Museumshafen Flensburg ihre Boote auf Anhänger und ihre Freunde und Familien in Autos und machten sich auf den langen Weg nach Fischland. Sie wollten Menschen kennenlernen, die das selbe Interesse teilen und sie wollten ganz sportlich herausfinden, wie die Bootstypen von hier und dort in einer Regatta gegeneinander bestehen.
Das Feld der "Fischländer Regatta"
Foto: Verein Minna Röder e.V.
Anlass war die 15. Fischländer Regatta der „Holzbootfreunde Fischland“. Die HAFENMELDUNGEN berichteten damals über Nachrichten, die Hännes von der Reise nach zu Hause schickte. Heute berichteten er und Hannes in einem sehr informativen Vortrag ausführlich über die Reise und die Wettfahrten. Die Schilderungen waren so spannend, dass die Zuhörer zeitweisen den Eindruck bekamen, an der Kreuz auf dem Saaler Bodden mitzusegeln. Offen blieb, ob die Boote der Gastgeber aufgrund ihrer Konstruktion schneller sind, oder die Freunde aus Fischland einfach besser segeln können oder ob die Revierkenntnis den Ausschlag gab. Vielleicht war es von allem ein bisschen. Wichtig ist, dass vieles von der guten Stimmung, vom herzlichen Empfang aber auch vom ehrlichen Wettkampf in Erinnerung bleibt. Und so haben die Teilnehmer in puncto
Lichtshow in Wustrow zu Ehren der
"Fischländer Regatta"
Foto: Hannes Luckhardt
Freundschaft und Kameradschaft allemal einen Spitzenplatz errungen, unabhängig von der Platzierung in der Wertung. 


Neben den farbigen Schilderungen der Erlebnisse bleiben auch die sehr schönen Bilder in Erinnerung. Sie zeigen auf hohem fotografischen Niveau eine Landschaft, die viel von ihrer besonderen Schönheit bewahrt hat wie der Vergleich mit eingeblendeten historischen Fotos zeigte. Die Besucher des Abends im Vereinslokal des Museumshafen Flensburg e.V. dankten mit herzlichem Applaus und beschlossen den Vortrag mit Bier der Marke "Störtenbecker", das auch rein geschmacklich den Abend angenehm abrundete.

KLEINER KERL im Sturm
auf dem Saaler Bodden

Foto: Verein Minna Röder e.V
Ein kleiner Wermutstropfen soll nicht verschiegen werden. Wie schon an dem Abend des 24. Januar auf dem alten Küstenfrachter GESINE, trübte die schlechte Farbwiedergabe des gefühlt uralten digitalen Projektors den Genuss des Vortrages. "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" rät die Volksweisheit. Deshalb soll hier auch nicht die Großzügigkeit des Flensburger Schifffahrtsmuseums geschmäht werden, welches das Gerät ausgeliehen hat. Aber vielleicht findet sich ein Mäzen, der hilft, das museale Stück zu ersetzen. Sonst werden Interessierte von einem Besuch der Vorträge abgeschreckt. Und noch schlimmer: Wenn das Ergebnis wegen veralteter Geräte niemanden mehr zu den Vorträgen lockt, haben vielleicht auch die Vortragenden keine Lust mehr, viel Zeit für die Vorbereitung aufzuwenden. Und das wäre ein großer Verlust für uns alle.

Die Regattacrew
Foto: Verein Minna Röder e.V

04.02.14 Mit PIROLA nach Schottland

Selten war der große Saal im Erdgeschoss so voll wie heute. War es die Ankündigung einer Auswahl guter schottischer Wiskys, die es zu probieren geben sollte? War es das Musikprogramm mit dem Shantychor aus Langballig und dem Trio Stringento, das die Musikfreunde angesprochen hat? War es die Reise auf den Spuren des Romans "Der keltische Ring" oder waren sie alle Freunde der PIROLA und ihrer Eigner? Viele kannten sich, denn als sie es sich wartend auf den Stühlen bequem machten und durch das Video mit der Endlosschleife von der Hecksee in hohen dunkelblauen Wellen einstimmen ließen, war der Raum erfüllt vom Gewirr der Stimmen der Gespräche. Man hatte sich offensichtlich auf den Abend gefreut - und wurde nicht enttäuscht.
Dr. Thomas Overdick, der als Hausherr und Gastgeber im Flensburger Schifffahrtsmuseum eine kurze Einführung gab, versprach einen Abend der Augen, Ohr, Geist und Gemüt anspricht. Und das hat der Vortrag mit seinen sehr schönen Bildern, der interessanten Geschichte und der zum Thema passenden Livemusik in jeder Hinsicht erfüllt.

Stimmung pur: Der Shantychor Langballig

Die Reise ging in die Landschaft im Herzen Schottlands, die Theodor Fontane  in seinem Buch Bilder und Briefe aus Schottland beschrieb. In dem Vortrag von Sabine Große-Aust und Roland Aust in erschien sie in ganz frischen Farben. Durch Erzählungen von den Erlebnissen von unterwegs entstand nach kurzer Zeit das Gefühl, selbst an der Reise teilgenommen zu haben.
Sie führte die Crew des mehr als 100 Jahre alten Loggers in der Zeit vom 17. Juli bis zum 11. August 2013 von Flensburg über Helgoland nach Inverness in Schottland, durch den Caledonian Canal, der seit 1822 die Nordsee mit dem Atlantik verbindet, zu der berühmten Whisky-Metropole Oban und weiter nach Crinan.
In Inverness, am Ende des Moray Firth wo der Caledonian Canal beginnt, fanden just als PIROLA ankam, die Highland Games statt. Ein großes Volksfest mit sportlichen Wettkämpfen in exoptischen Disziplinen wie Baumstämme werfen und Felsen heben. Kinder und alte Männer in Kilts, Gesichter wie von alten Druiden. Dann Ein Schock: Für die Passage durch den Kanal mussten 452₤ berappt werden! Später, bei der Rückkehr die Erleichterung: Ein Drittel wurde auf dem Kulanzweg erstattet. In Schottland, dem Land der Traditionen, hatte man schließlich doch ein Herz für den alten Traditionssegler. Auf dem Weg durch die bekannten schottischen Seen, die hier "Loch" genannt werden, ging es über 29 Schleusenstufen bis auf eine Höhe von 32 Metern über dem Meeresspiegel.
Wer sich für unberührte Natur und stille Landschaften begeistern kann, wer sehen möchte, wie große Delfine in der Bugwelle tanzen, wer nachts das Meer leuchten sehen will und last, but not least, wer gerne Seafood frisch genießen möchte, sollte unbedingt eine Reise nach Schottland einplanen. Wegen des Wisky sowieso. Der ist allerdings dort nicht billiger als hierzulande, aber es gibt erheblich mehr Auswahl. Wegen Nessie hätte sich die Reise nicht gelohnt: Auch diesmal entzog sich das sagenhafte Tier im Loch Ness den Blicken.

Schnell - viel zu schnell waren die zwei Stunden im Schifffahrtsmuseum vergangen als der Reisebericht mit der Rückkehr nach einer stürmischen Reise über die Nordsee mit Stationen in Buckie, Aberdeen und Helgoland nach Flensburg endete. Zum Abschluss sang der Shantychor Langballig das alte Lied "Leave Johnny, leave her". Damit nahmen sie und die Gäste Abschied von dem schönen Abend.


PIROLA, bei der Ankunft zurück in Flensburg nach der Sommerreise am 11. August 2013. Die Crew hat sich,
passend zum Anlass mit original schottischen Mützen geschmückt.

04.02.14 Termine, Terminänderung!

Ausfahrt Wustrow
Foto: H. Luckhardt
Wie wir soeben erfahren, findet der ursprünglich für Freitag, den 06. Februar um 20.00 Uhr angekündigte Vortrag "Zu Besuch bei Freunden - Netzboote in den Mecklenburger Bodden" von Hännes Heyer und Hannes Luckardt bereits am Donnerstag, 06. Februar um 19.30 Uhr statt. Der Veranstaltungsort ist nach wie vor das Vereinsheim des Museumshafen Flensburg im Herrenstall 11 statt. Siehe auch unter "Terminübersicht". 
Hier ein Bericht der HAFENMELDUNGEN über die Reise vom 08. August 2013

01.02.14 ROLAND von BREMEN schwimmt wieder


Vor drei Tagen sank der Nachbau der 1962 gefundenen Hansekogge aus dem 14. Jahrhundert in Bremen an ihrem Liegeplatz. Sie war nachts an der Schlachte, einer Pier und Uferpromenade im Zentrum der alten Stadt auf Grund gegangen (die HAFENMELDUNGEN berichteten). Das im Jahr 2000 fertiggestellte Schiff ist der dritte Nachbau des Originals, das jetzt im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven gezeigt wird, und ein Wahrzeichen der Stadt. Die Havarie erregte ein großes mediales Echo. 
Das Schiff konnte durch glückliche Umstände rasch geborgen werden, weil der Wasserstand in der Weser auf einen unerwartet niedrigen Pegelstand sank. Als das Deck über der Wasseroberfläche auftauchte, wurde der Rumpf durch drei starke Pumpen gelenzt, bis er am Morgen des Folgetages wieder aufschwamm. Das Leck, ein defektes Seeventil, wurde abgedichtet. Erste Vermutungen deuteten auf einen Frostschaden. Unter Deck soll "ein großes Chaos" geherrscht haben, auch seien Teile der Inneneinrichtung aufgeschwommen und zusätzlich sei Schlamm in den Rumpf gespült worden, heißt es. Gestern  wurde der Mast gelegt, um Brücken auf dem Weg zur Werft passieren zu können. Die Hauptmaschine konnte wieder in Gang gesetzt werden, aber andere Teile der technischen Ausrüstung seinen noch nicht wieder funktionsfähig, berichtet u.a. der Weser Kurier.
Das Internetportal "esys Aktuelle Seenotfälle" berichtet,  noch im August 2013 habe ein Sachverständiger für Traditionsschiffe die vorgeschriebene regelmäßige Inspektion durchgeführt und den ordnungsgemäßen Zustand des Schiffes bestätigt.