22.09.19 SEUTE DEERN schwimmt wieder

Beim zweiten Anlauf und mit stärkeren Pumpen konnte der einhundert Jahre alte Squarerigger wieder auf seine Wasserlinie gebracht werden. 

Der NDR hat vor wenigen Minuten den aktuellen Stand veröffentlicht.











21.09.19 SEUTE DEERN: Bergung begonnen

Seit 14:00 Uhr laufen die Pumpen mit denen das Wasser aus dem Rumpf des im Hafen am Deutschen Schifffahrtsmuseum gesunkenen hundertjährigen Frachtseglers.

Zuvor wurden 20 Luftsäcke an Gurten befestigt, die in den letzten Tagen durch Taucher unter dem Rumpf hindurch geführt wurden. Dafür musste der Schlick auf dem Hafengrung an den jeweiligen Stellen entfernt werden. Die Arbeiten erforderten mehr Zeit als geplant.

Das Online Portal von Nord24 hat soeben ein Video veröffentlicht zum Stand der Bergung der hölzernen Dreimastbark. Darin informiert der Leiter der Aktion von Möller Survey über die Risiken:




18.09.19 SEUTE DEERN soll morgen schwimmen

Vor fast drei Wochen sank die hundert Jahre alte und sanierungsbedürftige Dreimastbark des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven an der Pier des Alten Hafens. Morgen soll sie wieder aufschwimmen.

SEUTE DEERN
Foto: buten un binnen
Seit Anfang des Monats wurde die Bergung des Dreimasters aus dem Jahr 1919 geplant und vorbereitet. Unmittelbar nach dem nächtlichen Unglück wurde Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantzhof in der Kreiszeitung mit der Hoffnung zitiert, das Wahrzeichen der Stadt an der Wesermündung bergen und restaurieren zu können. Schon bald danach liefen die Vorbereitungen an. Zunächst wurden Teile der schweren Takelage entfernt. Das sollte ein Kentern bei der Bergung verhindern. Zudem wurde der Rumpf unter Wasser mit einem Tauchroboter per Kamera untersucht, um den Zustand des desolaten Rumpfes genauer zu erfassen. Auch das eine Sicherungsmaßnahme, um weiteren Schaden an dem Wahrzeichen der Stadt zu verhindern. Dass die SEUTE DEERN schwer heruntergekommen war, ist schon vorher bekannt gewesen. Gelder wurden für ihre Sanierung bereitgestellt. In der Presse wurden wurden große Beträge genannt, 1,4 Millionen Euro allein für die Planung, 30 Millionen für die Sanierung. Jetzt werden zusätzlich über eine Million für die ungeplante Bergung genannt.

Mittlerweile ist die eigentliche Bergung angelaufen. Taucher haben Hebegurte durch den Schlamm unter dem Rumpf gezogen, an denen morgen Luftkissen für den notwendigen Auftrieb angebracht werden. Zudem wurden die Leckstellen im Rumpf so weit möglich geschlossen. Während das Wasser durch Pumpen aus dem Rumpf geschafft wird, soll das Schiff aufschwimmen. Kritisch bleibt die Gefahr, dass das "Süsse Mädchen" während des Manövers kentert. Schließlich konnte der Rumpf soweit er im Schlamm steckt nicht untersucht werden und auf eine Besichtigung von innen durch Taucher wurde verzichtet um sie nicht zu gefährden.


Wie es nach einer erfolgreichen Bergung weitergeht ist indessen noch unklar. Man will überlegen, ob die zugesagten Mittel tatsächlich in voller Höhe bereitgestellt werden. Darüber werden die Stiftung Deutsches Schiffahrtsmuseum und die Politik entscheiden. Der Ausgang ist ungewiss. 

06.09.19 Das gab's nur einmal...

... das kommt nicht wieder/ das war zu schön um wahr zu sein./ So wie ein Wunder fiel auf uns nieder/ vom Paradies ein gold'ner Schein.
Heute endete das Wunder. Nach vier Tagen reiste Königin Margarethe II. mit ihrer Yacht in Richtung Kopenhagen ab. 



Am Tag ihrer Ankunft vor vier Tagen sagte sie in einer Rede wie sehr es sie berührt, dass so viele Menschen zu ihrer Begrüßung erschienen sind und dass sich so viele in Deutschland Geborene Dänemark zugehörig fühlen. Zum Abschied heute haben sich trotz des Regenwetters wieder Viele auf der Schiffbrücke eingefunden, darunter viele Kinder mit Dannebrog-Fähnchen aber auch ältere und alte. Man spricht dänisch und deutsch, harrt ruhig auf die Ankunft der Königin. Sie soll mit einer größeren Eskorte anreisen, hört man. Die Zeitung hat 16:30 Uhr als Termin angekündigt, aber es wird dann doch noch etwas später. Vielleicht ist es bei Königinnen so, wie bei anderem lieben Besuch. Man mag sich nicht trennen und so vergeht die Zeit. 
Die Gangway liegt schon bereit, die Königin kann kommen. Am Fuß der langen Treppe steht eine blonde Soldatin in schmucker Uniform und hält mit der Hand am Rapier Wache. An Deck Offiziere mit weißen Mützen und Seesoldaten in weißen Hosen zu schwarzblauen Uniformjacken. Man kann ja zum Militär stehen wie man will, aber solche Uniformen machen schon Eindruck. Das auf Ironie getrimmte Kleinhirn lässt das Wort "Operette" durch die Synapsen zittern, aber das Gefühl sagt, sieht so aus, trifft es aber nicht den Kern der Sache. Die spürbare Vorfreude vieler Wartender spricht dagegen. Das hier ist nicht eine beliebige Show.

Jetzt zucken blaue Lichter über die Fassade des Hotels "Hafen Flensburg". Die Vorauseskorte der Polizei mit sieben Motorrädern kündigt sich an, gefolgt von einer Kolonne großer schwarzer Limousinen. Im Fond, die Scheibe ist herabgelassen, eine Dame mit großem Hut. Nein, das ist sie doch wohl noch nicht. Dann verstellen andere Schaulustige die Sicht. Jetzt sammeln sich an Deck immer mehr Besatzungsmitglieder und nehmen Haltung an. Und dann steigt die Königin auf die Gangway und begrüßt die Wartenden an Deck und an Land. Dänische Lieder werden gesungen, viele Stimmen fallen ein. Das sind keine einstudierten Chöre, da singen Leute wie Du und ich. In den Augen mancher alten Männer und Frauen glitzern Tränen. Ein Mann in der Menge reckt seine Mittelfinger hoch. Andere raunen sich zu: "Einfach ignorieren".
Als die Königliche Yacht schließlich den Hafen verlässt, leert sich der Platz auf der Schiffbrücke nur langsam. Der Staatsgast ist abgereist. Einen solchen Besuch werden wir wohl nicht noch einmal erleben.


03.09.19 Tag der Symbole

Was nur alle vierzig Jahre passiert, verdient größere Beachtung als das Tagesgeschäft. Heute ist so ein Tag: Die Königin von Dänemark wird mit der Königlichen Yacht in den Flensburger Hafen einlaufen um hier vier Tage lang zu verweilen.





Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Gestern wurden die Parkplätze an der Schiffbrücke komplett gesperrt. Heute morgen geschäftiges Treiben im Hafenquartier. Schon kurz nach neun holt ein Nachbar mit ein rotem T-Shirt (Aufdruck "Danmark") gewandet, eilig sein SUP-board, um vermutlich ihre Dänische Majestät beim Einlaufen in den Flensburger Hafen auf eigenem Kiel zu begrüßen. Die Bea (Beste Ehefrau von allen) des Hafenmelders ist schon mit rotem Rock und und passendem Top mit der Kamera auf dem Weg zum Hafen. Der Hafenmelder muss die Stellung halten: Die im Versandhandel bestellten roten Sandalen kommen wieder mal zu spät, könnten aber heute noch kommen.

Flensburg voller Symbole. Die Königin - Symbol der Identität unseres Nachbarn im Norden, Der Besuch - Symbol ihrer Verbundenheit. Das Rot - Symbol der Nation. Symbole sogar vom Himmel gespendet: Es regnet. Wie sangen wir als Kinder? Gott segnet, die Erde wird nass! Zeus näherte sich Danae als goldener Regen. Der Boden braucht Nässe so sehr wie Menschen royale Huld besonders wenn kein Gold vom Himmel fällt wie in der mythischen Geschichte. 
Und dann - ja dann erscheint die Royale Yacht im Hafen, fast 80 Meter lang, strahlend weiss mit goldener Bugzier und Seesoldaten an Deck, in adretten Uniformen. Der Regen hat aufgehört, die Menge an der Hafenkante klappt die Schirme zu. Und jetzt: DIE KÖNIGIN! Ein Kommando -  die Soldaten salutieren Ihre Majestät schreitet über die Gangway an Land und lächelt. Kinder mit Dannebrog - Fähnchen winken und jubeln. 



Schiffbrücke bereit zum Empfang
KDM DANNEBROG dreht ein zum Anlegen




Gleich wird sie angekommen sein ...
... und das Begrüßungskommitee muss nicht länger warten


































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02.09.19 Nicht perdü

Jeder denkt sie sind perdü, aber nein noch leben sie (Max und Moritz, sechster Streich)
Man kann sich kaum etwas Toteres vorstellen, als einen Bahnhof, in dem keine Züge ankommen oder abfahren. Mit Häfen ist es ganz ähnlich. Man könnte meinen, ohne Bens Fischhütte wäre im Museumshafen überhaupt nichts mehr los. Aber weit gefehlt. Bei den Lüttfischern geht noch was.



Erst vor zwei Tagen fragte uns ein Nachbar, ob es am Bohlwerk noch sowas wie Vereinsleben gibt. Als ehemalige langjährige Mitglieder konnten wir darauf nicht verbindlich antworten. Aber der Blick in die Aktuellen Schiffsmeldungen zeigt, dass es, abgesehen von den Großveranstaltungen, bisher in diesem Jahr erheblich weniger Schiffsbewegungen im Museumshafen gab, als im letzten Jahr. Allein im Juli waren es 75% weniger Ab- und Anlegemanöver. Nimmt man die Manöver bei Tagesausflügen hinzu, war der Unterschied noch größer, denn pro Boot gibt es nur eine Meldung  pro Tag. Und im gerade verstrichenen August war der Unterschied minus 68%. Aber auch sonst sieht man nur wenig Aktivität auf und an den Schiffen. Die meisten liegen da wie bestellt und nicht abgeholt. 

Das gilt aber nur für die unmittelbar am Bohlwerk liegenden "großen" Boote. 

Anders ist es am abseits gelegenen Anleger der Lüttfischerjollen. Wie es aussieht, gibt es hier zuwenig Platz für alle; einige liegen schon geraume Zeit am Ponton der Museumswerft gegenüber
Und heute bekamen wir dazu noch eine erfreuliche Mail mit aktuellen Bildern von den Jollenseglern: 
"Hallo Ihr beiden,  es ist vollbracht...der Fischerjollenanleger, der seit einem Jahr kräftigen Zulauf bekommt, hat sich am Freitag und Samstag wie die Krabben über das Bootshaus hergemacht.Die Hütte stahlt nun wieder in Ihrem elegant schwarzen Kleid.Zeitweise waren ca. 8 Menschen rund um die Hütte beschäftigt lose Substanz zu entfernen, die Türen zu weißen und neue Teerfarbe auf die zum Teil Morschen Bretter zu streichen... frei nach dem Motto Arbeit zieht Arbeit nach sich, hat sich leider herausgestellt, daß es einige morsche Stellen gibt, die zum Teil ausgebessert wurden. Wie im wahren Leben kommen wir nicht drumrum die Seite zur Wasserschutzpolizei komplett zu erneuern.Bei strahlendem Wetter war es eine Freude das Bootshaus zu pflegen. Alles im Allen eine tölle Aktion, die allen Nutzern zu Gute kommt und am Freitag Abend in eine Geburtstagtparty mündete."
Tatsächlich: Bei dem Spaziergang heute zeigte sich die Hütte in strahlendem Schwarz und die Türen und Fenster in hellem Lack ließen sie noch frischer wirken. 


Lüttfischer in Aktion
Foto; Sven Keller

02.09.19 Velkommen til Flensborg!

Morgen  wird die Dänische Königin Margrethe II mit ihrer Yacht DANNEBROG für einen viertägigen Besuch im Flensburger Hafen erwartet - zum ersten mal seit 1978.



HDMY Dannebrog (A540) 2017-08-16.jpg
KDM DANNEBROG
Foto: Wikipedia
Königliche Hoheiten aus Dänemark sind in Flensburgs Umgebung immer wieder zu Besuch. Wer auf dem Nybol Nor bei Gravenstein segelt, kann schon mal Prinz Frederik begegnen, wenn er mit seinem Drachenboot einen Segelausflug macht. Kein Wunder, Schloss Gravenstein, die Sommerresidenz des Dänischen Königshauses, ist gleich nebenan. 
Seltener ist die Königsyacht DANNEBROG auf der Förde zu sehen. Aber ab morgen wird sie gleich vier Tage lang im Flensburger Hafen festmachen. Das geht natürlich im meist ruhigen business as usual des von Freizeit- und Handelsschiffahrt geprägten Hafens nicht unter. 

Damit Ihre Königliche Majestät sicher und so weit möglich auch unbehelligt an Bord leben kann, werden die Parkplätze als Teil einer Sicherungszone rund um die Königliche Yacht komplett gesperrt. Schon heute gab es kein Erbarmen für Parkplatz suchende Autofahrer. Selbst Fußgänger und Radfahrer wurden vom überwiegenden Teil der Promenade abgewiesen. Ein ungewohntes Bild, ist doch dieser Teil der Kaikante mittags meist gut besucht.

Die Königin ist zwar dafür bekannt, dass sie offen auf Menschen jeder Herkunft zugeht, allerdings nur, wenn man ihr nicht gar zu nahe kommt. Leontine Gräfin von Schmettow schreibt in NDR.de dazu: "Wir wissen, dass die skandinavischen Königshäuser gar nicht so auf Etikette pochen. Aber wenn man es genau nimmt und alles richtig machen will, dann sollte man vielleicht bei der Begegnung mit dieser Königin warten, bis man selber angesprochen wird. Man sollte ihr nicht die Hand reichen, bevor sie nicht signalisiert, dass sie einen begrüßen möchte. Man kann als Frau einen Knicks machen. Man muss es aber nicht. Und das gleiche gilt für den Herren. Man kann mit einem leichten Nicken des Kopfes eine Verbeugung andeuten. Wichtig ist bis heute noch die richtige Anrede - also "Majestät". Und als Regel Nummer fünf: Vielleicht eine gewisse Distanz bewahren. Wir wissen: Königinnen und Könige möchten nicht gerne umarmt werden. Zuviel Körperkontakt gefällt den Monarchen nicht." Das können wir nachvollziehen. Nur das mit dem Knicks müssten wir wohl noch ein wenig üben. Wer die Königin besonders begrüßen möchte, sollte mit einem Dannebrog winken, der bekannten Dänischen Nationalflagge oder rote Kleidungsstücke tragen. (Für die Peniblen unter uns: Der originale Farbton ist RGB-Hex-Code E31836).

Dem Dänischen Generalkonsulat in Flensburg zufolge gilt der königliche Besuch tatsächlich als Auftakt für die offiziellen Feierlichkeiten im nächsten Jahr zum 100. Jahrestag der Festlegung der deutsch-dänischen Staatsgrenze. Die Grenze war nach einer Volksabstimmung im Jahr 1920 gezogen worden. Im Norden Schleswig-Holsteins verblieb die dänische Minderheit, der heute etwa 50.000 Menschen zugerechnet werden.

Margrethe II, erfahren wir aus dem Flensburger Tageblatt, sieht sich als Königin aller Dänen, egal ob sie im In- oder Ausland leben. Die Südschleswiger Dänen stehen ihr vermutlich besonders nahe. Diese gibt es unter diesem Namen seit 1920, als die heutige Grenzlinie zwischen Deutschland und Dänemark festgelegt wurde; Königin Margrethe entstammt dem Haus  Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und ihr Ururgroßvater war Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, ab 1863 König Christian IX. von Dänemark. Das mag ihre besondere Nähe erklären. 

Ihre Majestät besucht in dieser Woche unter anderem ein dänisches Pflegeheim und die Duborg-Skolen in Flensburg. Die dänische Minderheit lädt die Königin außerdem in die A.P. Møller Skolen in Schleswig ein. Außerdem besucht sie die historische Grenzbefestigungsanlage Danewerk, Schloss Gottorf in Schleswig und das Wikingermuseum Haithabu. Außerdem im Programm der Königin: Friedrichstadt, eine dänisch-friesische Schule in Risum-Lindholm, das dänische Unternehmen Danfoss, das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.
Am kommenden Freitag reist sie wieder ab. Natürlich mit der DANNEBROG. Dann heisst es an der Schiffbrücke wieder "freie Bahn" für Radler, Fußgänger und Parkplatzsuchende. 
Bis dahin sagen wir "Velkommen til Flensborg!"

Über das das Schiff:
Die KDM DANNEBROG, so der offfizielle Name, wurde nach der Dänischen Nationalflagge benannt. Sie wurde von 1931-1932 auf der Marinewerft in Kopenhagen gebaut und ersetzte die königliche Yacht von 1879, einen Raddampfer, der ebenfalls DANNEBROG hieß.
Sie hat zwei Funktionen. Zum einen ist sie in Friedenszeiten "Königliche Yacht", in Zeiten von Notstand oder Krieg kann sie als Lazarettschiff eingesetzt werden. Das Schiff ist eine genietete Stahlkonstruktion auf Querspanten, es hat einen Klipperbug und ein elliptisches Heck. In der Seitenansicht gliedert es sich in zwei Sektionen: Vor dem Schornstein ist der Raum für die Mannschaft, Ladung, und die Maschinenanlage. Das Königliche Logis ist im hinteren Teil untergebracht. Hier können im Notfall auch die Patienetn untergebracht werden, wenn das Schiff als Lazarett genutzt werden soll. Bei Besuchen in Dänischen oder ausländischen Häfen, wird das überdachte Achterdeck für Empfänge genutzt.

Die Königlichen Gemächer umfassen Räumlichkeiten für die Königin und den Prizgemahl, einen Speisesalon einen Aufenthaltsraum, das Schlafgemach etc. Die Bauherrin Königin Alexandrine hat die Inneneinrichtung nach ihren persönlichen Vorstellungen gestaltet. Das Königliche Appartement enthält Möbel und Einrichtungsgegenstände der vorherigen Königlichen Yacht von 1879.
Die Royal Yacht Dannebrog ist ein unabhängiges Kommando, das vom Chef des Marinehaushalts der Königin verwaltet wird. 
Technische Daten: 
Verdrängung:1,238 t 
Länge:78.43 m 
Breite:10.4 m 
Höhe:32 m 
Tiefgang:3.62 m 
Antrieb:
Geschwindigkeit:13.5 knots (15.5 mph; 25.0 km/h)
Radius:3,600 sm (6,700 km)
Besatzung:9 Offiziere und 43 Mann der Königlichen Dänischen Marine
(Wikipediain Auszügen übersetzt von HAFENMELDUNGEN)

01.09.19 Bark SEUTE DEERN gesunken

Wer bisher angenommen hat, dass der Denkmalschutz ein Denkmal schützt, wurde jetzt eines Besseren belehrt. Die vor 14 Jahren mit dem besonderen Schutzstatus ausgezeichnete Dreimastbark SEUTE DEERN aus dem Jahr 1919 ist gestern Abend im Alten Hafen von Bremerhaven auf Grund gegangen. Damit ist ein weiteres mal ein "letztes Schiff seiner Art" in Not geraten. 
Foto: NDR

Erst vor drei Monaten ging die Nachricht vom spektakulären Unfall des Lotsenschoners Nr. 5 ELBE durch die Presse. Der gerade erst aufwendig restaurierte, ebenfalls denkmalgeschützte 136 Jahre alte Segler sank nach einem spektakulären Zusammenstoß mit einem Container Feeder. Zurzeit wird die Überführung zur erneuten umfangreichen Reparatur auf der Werft in Hvide Sande in Dänemark vorbereitet.

Während die ELBE am hellen Tag und vor den Augen zahlreicher Zeugen mit dem Frachtschiff zusammenstieß, spielte sich das Drame der SEUTE DEERN nahezu unbemerkt ab. Das Hamburger Abendblatt berichtet, dass ein Passant um 21.30 Uhr die Feuerwehr alarmiert habe, weil das Schiff Schlagseite nach Steuerbord entwickelt habe. Der Rahsegler lag zu der Zeit an seinem Liegeplatz im Alten Hafen. Weiter erfahren wir, dass die 39 Einsatzkräfte das Schiff zu ihrer eigenen Sicherheit  wieder verlassen mussten, zumal die Festmacherleinen zu brechen drohten und die ersten Planken im Rumpf gebrochen waren. Vor Mitternacht zwei Meter tiefer als vorher und saß auf dem Hafengrund. 


Das hunderste Jahr des historischen Schiffes steht offensichtlich unter einem bösen Stern. Mitte Februar brach im Abluftkanal einer Abzugsanlage ein Brand aus. Das war jedoch nicht der einzige Tiefpunkt im langen Leben des Seglers. Nach einer Recherche von "Buten un Binnen" machte sie von Beginn an "Ärger", musste ständig gelenzt und oft repariert werden. In Bremerhaven, wo sie seit 1966 zuhause ist, wurde sie grundsaniert. Aber bis 2005, als ihr der Denkmalschutz-Status zugesprochen wird, verschlechterte sich ihr Zustand wieder. Pro Tag mussten zuletzt lt. NDR 150 Tonnen Wasser aus dem Rumpf gepumpt werden. Als Ursache dafür dass sie jetzt im Hafen gesunken ist, wird durch ein Versagen der Pumpen vermutet. 

Es gab bereits Überlegungen, was mit dem Aushängeschild vom Deutschen Schifffahrtsmuseum und von der Stadt Bremerhaven geschehe solle. Da wird ein Gesamtumfang von 30 Millionen Euro genannt. An anderer Stelle wird berichtet, im Mai seien 1,4 Millionen sollten für erste Sanierungsarbeiten bereitgestellt. werden. Laut der Kreiszeitung hat Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz weiter Hoffnung für das historische Segelschiff. „Auch wenn die „Seute Deern“ schwer beschädigt ist, müssen wir das Schiff zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht aufgeben“, sagte er am Samstag. Entscheidungen zum Wahrzeichen der Stadt müssten mit großer Sorgfalt vorbereitet werden.
In der nächsten Woche soll sich ein Gutachter, den das Deutsche Schiffahrtsmuseum als Eigentümer des Seglers bestellt hat, ein Bild über die entstandenen Schäden verschaffen und zu ersten Ergebnissen kommen.