Vor diesem Kreis erläuterte Geschäftsführer Uwe ("Kuddel") Kutzner in einem 30 minütigen Vortrag, warum dieses Schiff gebaut werden soll, schilderte die Planung, die Finanzierung und die spätere Verwendung des Schiffes. Hier der Inhalt seiner Rede in groben Zügen:
Schon bei Gründung der Werft im Jahr 1996 habe der Plan das Schiff zu bauen, mit dem der Westindienhandel Flensburgs begann, einen großen Teil der Überlegungen bestimmt. So sei bereits im Hinblick auf die notwendigen Beschläge des Schiffes eine Schmiedewerkstatt eingeplant und 2012 Jahr auch in Betrieb genommen worden. Schiffsschmiede hätten früher als Rigger gewußt, wie Beschläge konstruiert sein müssen. Dieses Wissen sei verloren gegangen und müsse jetzt in der praktischen Anwendung erst wieder gewonnen werden.
Schnau (Quelle: WIKIPEDIA) |
Das Schiff als Modell zu bauen soll zum einen während der Bauphase helfen, Einzelheiten der Konstruktion zu studieren, auch wenn diese in bestimmten Teilen vom Original abwichen. So seien in dem Modell nur ein Drittel der Spanten gesetzt worden. Anderenfalls hätte man beim Bau nur unter Schwierigkeiten in den Rumpf gelangen können. Weiterhin seien die Spanten geleimt, weil es in erster Linie auf den äußeren Anschein des Modells ankomme. Auch solle für die Planken Kambala anstelle von Eiche verbaut werden, denn Eichenholz sei in der notwendigen Qualität und Maßen nicht mehr zu beschaffen.
Das Modell solle im Frühjahr 2013 fertig gestellt sein und voll geriggt am Ponton der Museumswerft liegen und als Anschauungsobjekt für die Verwaltung und Sponsoren dienen, denn für den Nachbau des Originals werden Genehmigungen und natürlich auch Geld benötigt. Bei der Finanzierung wolle man nicht auf öffentliche Mittel bauen, sondern auf Eintrittsgelder der Werftbesucher und auf Überschüsse aus dem gewerblichen Bereich der Werfttätigkeit.
So solle ein originaler Nachbau im Maßstab 1:1 von vierzig Metern Länge, sieben Metern Breite und sechs Metern Rumpfhöhe entstehen. Hierfür seien ca. 1,5 Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Die Bauzeit werde zehn bis 20 Jahre betragen. Die Werft denke in langen Zeiträumen und könne es sich leisten, ohne Zeitdruck zu arbeiten. Das gelte natürlich nicht für den gewerblichen Bereich.
Fertiggestellt solle das Schiff vor dem Flensburger Schifffahrtsmuseum liegen und zusammen mit diesem eine Einheit bilden, denn dort sei der Westindienhandel ebenfalls ein Themen- Schwerpunkt. Das Schiff solle nicht motorisiert sein und auch nicht in Fahrt gehen, dafür seien keine Genehmigungen zu bekommen und es gäbe auch keine qualifizierten Matrosen, die das beherrschen. Außerdem würde der Kostenrahmen in diesem Fall um ca. 300 bis 400 tausend Euro größer sein. Weiterhin sei das Schiff schließlich als Projekt zur Tourismusförderung in Flensburg geplant und müsse deshalb vor Ort anwesend sein.
Leider war kein Berichterstatter der Presse anwesend, einiges des Artikels in der Vorwoche wäre richtig gestellt worden (siehe auch unseren Bericht vom 12.05.12 "Köderschiff FORENING").