29.04.12 Gott sei Dank

Der Mensch, sofern er nicht Vorstand ist, hat keine Ahnung, wie viel Zeit eine Systematik kostet, die man selbst geschaffen hat. So bleibt er voll Vertrauens. Gott sei Dank.
 
Letztes Jahr kam THETIS als Gast in den Museumshafen, liegt seitdem am Bohlwerk und ist sowohl Gegenstand einer einsamen Würdigung auf der Web-Seite des Vereins als auch tiefschürfender Grundsatz- und Prinziperörterungen. Mittlerweile sieht das Schiff gemäß einem gehässigen Spruch - historisch oder nicht -   schon fast so alt aus wie das Original, das seinem Bau zugrunde lag. 
Eine Jacht sei sie, also kein ehemaliges Arbeitsschiff, so heisst es. Und Dauergäste wären ohnehin nicht das Ziel der Sammlung. Und dann das Tropenholz am Decksaufbau. Was soll ein Sponsor aus Wirtschaft oder Politik von uns denken?

Der andere Dauergast
Wie anders doch ein noch viel länger im Museumshafen weilender Dauergast unter dem Historischen Krahn. Blitzeblau und blitzeblank liegt er dort. Aus leicht zu pflegendem Kunsstoff gebaut. Dazu noch ein Motorschiff. Kein Segel, schon gar kein gaffeliges, ziert die Silhouette.  
Ungewürdigt in irgend einer Entscheidungsvorlage, untestiert durch  einen Schiffshistorischen Kommissionsbeschluss, ungeadelt durch jedwede Vorstandsdiskussion.
Aber es ist auch zu komplex. Ein Fall für die Jollensammlung (wg. Größe)? Ein Fall für die "Dampfersammlung (wg. ohne Segel)? Oder ein Fall für die Museumswerft, denn dort wird das Liegegeld bezahlt, wenn überhaupt. 
Da ist der Eigner voll Vertrauens. Es wird auch dieses Jahr so bleiben. Er denkt sich dabei "Gott sei Dank".

29.04.12 Schwimmsteg oder Holz weg

noch 20 cm bis zum Schwimmsteg
Bei den bislang beobachteten und berichteten Bauarbeiten am Jollensteg im sog. "Lüttfischerhafen" des Vereins Museumshafen konnte man zweifelsfrei davon ausgehen, dass hier eine feste Steganlage gebaut wird. Seit heute steht das nicht mehr so fest (man beachte den feingeistigen Doppelsinn)!
Der stürmische Wind aus Nordost auf Ost drehend, hat, wie oft schon, den Wasserstand ein bisschen angehoben und schon leckten die ersten neckischen Wellen an den neuen Planken. Leider aber auch an dem darauf abgelegten Vorrat an Bauhölzern. Sie waren mühsam dort hin geschafft worden, um sie vor den Begehrlichkeiten nächtlicher Besucher auf dem Bohlwerk zu schützen. Nun müssen sie vor der Begehrlichkeit der Förde unter dem Bohlwerk geschützt werden. 
Wenn man es sich nicht einfach macht und das Ganze gleich als als Schwimmsteg weiterbaut. Die Museumswerft, im Modellbau nachweislich versiert, hat schon mal was Passendes am großen Ponton gegenüber festgemacht. Ist doch echt nett, diese voreilende Fürsorge.  
Um Modell zu sehen, muss man aber hingehen und hinter FORTUNA nach unten gucken. 

29.04.12 Die Flucht des Walfängers

Heute Morgen lag ACTIV, das andere prominente Schiff des Museumshafens wieder an ihrem angestammten Platz, als wäre sie nie weg gewesen. Mit ihrer Rückkehr kam es zu einer bislang nie da gewesenen Begegnung im Flensburger Hafen. Das historische Schiff ACTIV, das einen Walfänger gespielt hat, nämlich die PEQOD aus Herman Melvilles "Moby-Dick", traf auf  LILLE BJØRN, ein ebenso historisches Schiff, das neuerdings einen Walschützer spielt. 
Wer nun erwartet hatte, dass letztere nach Art der Rainbow Warrior einen fulminanten Angriff auf ACTIV alias PEQOD fahren würde, sah sich bitter enttäuscht. Das war wohl auch der Skipper der AKTIV, die kurz nach dem Anlegen den Hafen wieder verließ, nicht ohne eine stattliche Anzahl durchaus wehrhaft anmutender Männer an Bord zu nehmen.
Aber vielleicht war es auch viel einfacher: ACTIV unter Kapitän Ahab musste wutentbrannt feststellen, das der Weiße Wal sich gar nicht im Hafen tummelte und er damit einer kolossalen Ente aufgesessen war.
Oder einfach: der Walschützer wollte doch lieber sein Sonntag-Vormittag-Bier genießen weswegen das arme Tier diesmal ungeschützt blieb und ACTIV hatte 'nen Fototermin auf der Förde.
Oder auch: ACTIV alias PEQOD suchte den vermissten Harpunier Queequeg, den er in dem Walschützer vermutete und setzte die Suche fort  sobald der Irrtum aufgeklärt war.
Oder aber: Kapitän Ahab war nicht an Bord und ACTIV somit  kein Walfänger.
Was wir jedoch wissen ist folgendes: 

Der Walschützer trank sein Bier auf dem Bohlwerk. 
ACTIV ist mittlerweile wieder zurück. 


28.04.12 PIROLAs Glocke

In der Seite "Neues von PIROLA" könnt ihr nachlesen, wie PIROLA zu ihrer Schiffsglocke kam und auch die Geschichte der Glocke selbst.

27.04.12 RYVAR vorne wieder mit


Bitte auf das Bild klicken

Der kleine respektlose Artikel vom 21.04.12 über RYVARs "abben" Klüverbaum  war schlecht recherchiert und wir geben uns zerknirscht. 
Selbstverständlich wurde der enorm lange und dicke Holzstamm nicht abgesägt weil der Hafen zu klein ist. Mal abgesehen davon, dass Joachim mit seinem Schiff tatsächlich wie man so sagt "lesen und schreiben kann": bei einer Routine-Inspektion fiel ihm in dem gewachsenen Stamm eine Stelle auf, die sich bei genauer Untersuchung als eine fatale Pilzinfektion entpuppte.  Damit kann man ja nicht in die Saison gehen.  Wer mag schon riskieren, dass der "Spargel"  bei starkem Seegang und Wind abknickt. Also musste in einer Hau-Ruck-Aktion ein neuer Klüverbaum angefertigt werden. 
Heute wird der Klüverbaum - bis auf die Lackierung-  fertig zum Einbau. Der  Film und die Aufnahmen zeigen die Aktion, von dem Augenblick, an dem Bund für der Nockbeschlag angepasst wird, bis zum Einbau des Klüverbaums.  
Ganz ähnlich wie hier gezeigt hätte man das früher auch gemacht. Allerdings mit dem Unterschied, dass hier der Schwimmbagger als Kran diente. Aber unserem "Historischen Krahn" sollte diese Belastung nicht zugemutet werden. Es ist schließlich doch eher eine Staffage als ein Arbeitsgerät.

PS. Unter bestimmten Bedingungen können die Wellen der Ostsee tatsächlich so hoch und steil werden, dass selbst ein großes Schiff, wie RYVAR, den Klüverbaum ins Wasser steckt. Man kann sich vorstellen, wie stark er dann belastet wird. 

27.04.12 Men at work

So, nu isse fertig, die kleine Diashow zum Thema "Men at work". Die beteiligten Damen werden diesen verbalen Verstoß gegen den gender mainstream entschuldigen, denn damit soll gesagt werden, das alle Beteiligten, wie man so umgangssprachlich sagt, ihren Mann gestanden haben.




26.04.12 Wo bleibt sie denn?

Wir hätten's BODIL und ihrer Crew gerne erspart, doch das Leben ist bekanntlich hart, aber ungerecht. Jeder ist beeindruckt von den Großen Arbeiten, wie beispielsweise Planken heraus brechen und wieder einfügen, aber dabei wird oft übersehen, wie groß der Anteil der unverzichtbaren, sogenannten Kleinen Arbeiten ist. Das sind einmal Aufräumen, Saubermachen, Werkzeuge sortieren und natürlich auch Schleifen und Malen. In dieser Phase steckt jetzt auch BODIL. Leider ist sie dabei auf gutes Wetter angewiesen. Über das Tief "Olga" hatten wir uns ja bereits ausgelassen. Petrus scheint das gelesen zu haben, denn sogleich wurde gestern das Wetter erträglich. Petrus scheint aber auch ein schlechtes Gedächtnis zu haben. Was'n Wunder bei dem Alter. Denn heute hat er uns das Tief "Petra" geschickt. Die ist aber auch nicht besser als ihre Vorläuferin. Da fällt übrigens auf, das die Tiefs immer Frauennamen tragen. Ist das etwa die Rache eines zu kurz gekommenen Metereologen? Ganz schön sexistisch, das.
Aber zurück zum Thema. Gestern Abend bekamen wir eine Mail von Günter über den Stand der Arbeiten an BODIL:  

                                                                        "Moin Wiebke und Werner
heute mal wieder einige Bilder und ein kleiner Zwischenbericht von der Arbeit an der Bodil. Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind jetzt alle Bretter vom Schanzkleid angebracht, und die Backbordseite abgeschliffen und grundiert. Jetzt hoffen wir nur, dass sich das Wetter hält, und wir zügig mit dem streichen fortfahren können.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend
Gruß Günter"
 
Ja, ja, der Mensch, der hofft. Oft. Also wünschen wir ihm und uns gutes Wetter. Das Schiff muss ja auch mal fertig werden.  

  

26.04.12 Dieselpest

Vor ein paar Jahren machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit einem Phänomen, das wir lieber nicht kennengelernt hätten. Nach einer Reise in die ostschwedischen Schären versagte unsere Maschine schlagartig während eines wichtigen Maschinenmanövers. Auf der Suche nach der Ursache stießen wir auf eine Substanz im Diesel, die am besten mit zerquollenen Taschentüchern beschrieben wird. So lernten wir GROTAMAR 71 kennen. Dieses Additiv hat nach sorgfältiger Tankreinigung verhindert, dass sich die Bioorganismen, denen wir das Problem zu verdanken hatten, weiter ausbreiteten. Seit dem haben wir das Mittel nach Vorschrift angewendet.
Im letzten Jahr haben wir unsere Tanks (ca. 600 Liter) aufgefüllt, wiederum das Mittel zugefügt und dann das Schiff eingewintert. Als wir danach unsere (Diesel-) Heizung in Betrieb nehmen wollten, waren die Leitungen mit einer Substanz zugeklebt, die aussah und klebte wie PATTEX. Recherchen ergaben, dass seit der Beimengung von Bio- Diesel, nur noch eine neue Variante des Additivs eingesetzt werden darf, nämlich GROTAMAR 82. Ansonsten kommt es zu den klebrigen Ablagerungen im gesamten Treibstoffsystem, denen wir die Probleme mit der Heizung zu verdanken hatten. Nur weil wir seit dem Tanken die Maschine nicht mehr benutzten, ist uns erspart geblieben, das gesamte (gemeint ist wirklich das GESAMTE) Treibstoffsystem zu zerlegen und zu reinigen bzw. zu ersetzen. Auch wurde davor gewarnt, Biodiesel über längere Zeit im System zu belassen.
Während früher empfohlen wurde, vor dem Winter die Tanks zu füllen um Schwitzwasser zu vermeiden, ist es jetzt wohl eher ratsam immer nur so viel zu tanken, wie auch in kurzer Zeit verbraucht wird.
Und wie kann man die klebrigen Ablagerungen entfernen? Dazu empfahl uns die Firma MFT Mikrofiltertechnik GmbH das Produkt INSYPRO. Es ist von Deutz zertifiziert, natürlich nur für DEUTZ Motoren. Das setzen wir seit Herbst 2011 zu und hoffen damit eine Wiederholung verhindern zu können.
Soweit unsere persönlichen Erfahrungen und Überlegungen. Sie sind nicht wissenschaftlich fundiert und sind auch keine Empfehlung. Empfohlen sei aber jedem Verantwortlichen, sich über das Thema schlau zu machen und Bootsfreunde und Stegnachbarn darauf anzusprechen.

Informationen zur Firma MFT und den Additiven GROTAMAR bzw. INSYPRO können im Internet abgerufen werden (bitte klicken).

25.04.12 Wieder ein Schritt vorwärts

Heute ist der Lüttfischersteg in seiner endgültigen Gestalt schon sehr gut zu erkennen. Alles prächtig dimensioniert. Während am landseitigen Ende schon die Planken liegen, werden bei der Hütte noch die Tragbalken montiert. REFA-Leute nennen das "überlappte Montage". Damit wird viel Zeit gespart. Nun können  einige Jollensegler wieder besser schlafen, die wegen der nahenden Rum-Regatta tiefe Falten auf der Stirn bekamen. Dennoch bleibt genug zu tun bis die Gäste kommen. Zur Freude Aller wird jetzt endlich auch eine Leitung zur Hütte verlegt. Bislang gab es dort keinen elektrischen Strom und das geht ja nun bei aller Liebe zur Tradition nun gar nicht mehr. Das stelle man sich mal vor: Traditionssegler und als Lampe 'ne Petroleumfunzel, tsss,tsss.
...während dort schon Planken liegen
Hier werden noch Träger montiert....












P.S. "Schuffti", alias Matthias Schufft und seine "Gang", das ist der Verein Sail Adventures. Der ist mit den Jugendkuttern DOLLE DORA und RUGARD Mitglied im Verein Museumshafen. Wer neugierig ist, was Sail Adventures macht, wenn grade mal keine Hafenanlagen zu bauen sind, möge sich hier schlau machen.
Vom Zusehen kann man nur sagen: da war gute Stimmung. Echt.


24.04.12 Schufftis Gang schuftet

Der Museumshafen ist bekanntlich nicht reich. Also kann er nicht mal eben einen Teil der Hafenanlage neu herstellen lassen. Zwar wird ein großer Teil der Arbeiten durch die öffentliche Hand unterstützt, ein weiterer Teil muss aber durch den Verein selbst erledigt werden. Das hat heute Matthias mit seinen Männern übernommen. Der Rest des Lüttfischersteges sollte abgerissen werden, um Platz für neue Bohlen und Planken zu schaffen. Dafür wurde das Torhaus auf Seite gestellt und die Planken mit Brecheisen, Kuhfuß und Eisenkeilen abgebrochen. Das ist richtige Knochenarbeit. Und das bei widerlichem Regen. Danke an alle Beteiligten. Solche Männer braucht das Land!

24.04.12 Noch `ne OLGA

Das kann nur besser werden
Über die Rückkehr des Haikutters OLGA  haben wir uns gefreut. Die andere Olga hätte gerne wegbleiben können. Die Rede ist vom Tiefdruckgebiet gleichen Namens das uns nun schon seit Tagen das gute Wetter verhagelt und verregnet. Heute fängt es schon schlecht an aber dafür wird es nicht besser. Wo man auch hinschaut: niedrige Wolken, unter  Hochnebel. Die Sonne ist nur als hellgrauer Fleck in der dunkelgrauen Masse da oben zu erahnen. Der Regen fällt mal wie ein feiner Schleier, mal wie eine kräftige Dusche. Wer jetzt noch irgenwas anzumalen hat kann gleich zu Hause bleiben und Staub saugen oder ein Buch lesen. Ein ideales Wetter für viele nützliche oder angenehme Dinge, nur eben nicht außen am Schiff. Aber man muss auch das Positive sehen:
  1. wenn das Deck heute dicht ist, ist es wirklich dicht
  2. auch ein Regentag gibt schöne Bilder
  3. das Wetter kann nur besser werden

24.04.12 FORENING

Die Form ist schon zu erkennen
Auf der Museumswerft geht der Bau des Modells der Schnaubrigg FORENING weiter voran. Nun lässt das Spantengerüst schon die spätere Rumpfform erahnen. Dem damaligen Stand der Schiffskonstruktionen entsprechend ist das -über der Wasserlinie - füllige Vorschiff zu erkennen, das unter der Wasserlinie in eine durchaus scharfe Form übergeht. Die Querbalken sind nicht für das spätere Deck bestimmt. Sie sind vielmehr eine Stützkonstruktion um die Spanten in der gewünschten Position zu halten und werden später entfernt. Das Schiff wird außer dem Oberdeck auch ein Batteriedeck bekommen, mit je sechs Kanonen auf jeder Seite. Schließlich sollte die Reise in die Karibik gehen, damals ein Tummelplatz für Piraten. Es gab für normale Handelsschiffe nahezu keinen Schutz durch Kriegsschiffe und jedes Schiff musste selbst sehen, wie es durchkam.
PS: Was ist eine Schnaubrigg? Der Begriff Brigg bezeichnet ein zweimastiges Schiff, bei dem der vordere Mast (Fockmast) niedriger ist als der hintere (Großmast). Der Fockmast hat Rahsegel, der Großmast hat (oben) Rah- und hinter dem Mast ein Gaffelsegel.
Der Begriff Schnau hat mit einer Besonderheit des Mastes zu tun, an dem die Gaffel geführt wird. Bei der FORENING also mit dem Großmast. In der Zeit damals wurden größere Masten aus mehreren Balken gefügt, die durch eiserne Mastreifen zusammengehalten wurden. An dieser Konstruktion konnten Gaffeln nicht hoch- und runtergleiten, sie wären an den Reifen hängen geblieben. Deswegen hat man speziell für die Gaffeln einen zusätzlichen Mast dahinter gesetzt. Das war der so genannte Schnaumast. Schiffe mit Schnaumasten wurden deshalb gemeinhin Schnau genannt.

23.04.12 Von Allem ein bisschen

Der April macht in diesem Jahr seinem Ruf als Monat unsteten Wetters alle Ehre. Morgens Nebelnässen, Mittags einzelne Sonnenstrahlen, dann Regenschauer oder Graupel, nachmittags mal so, mal so. 
Es gibt nicht viel Neues zu berichten, außer: 
FULVIA ist wieder zurück von der Werft, der Lüttfischersteg ist im werden (Jenny ist gut drauf und zeigt den Jungs was Mädels können),  am Historischen Kran sprießen Frühlingsblüten. Ach ja, Roland takelt. Ganz schön. Traditionelle Türkenbunde am Leuwagen des Besans. Die mußten mal erneuert werden. Lackieren war heute nämlich nicht, siehe oben. Und so ist die Tagesmeldung wie das Wetter, von Allem ein Bischen.
(Die Fotos vom Takeln werden aufgehoben für später)







22.04.12 OLGA ist wieder da

OLGA vor dem Werftbesuch
War das ein langes Wochenende!
"Wir gehen nur übers Wochenende auf die Werft, Unterwasserschiff malen", so die Auskunft vor der Abreise vor ein paar Wochen. Heute ist das Wochenende um und OLGA liegt wieder an ihrem Platz. Aber was sind schon ein paar lächerliche Wochen für ein Schiff von 93 (dreiundneunzig!) Jahren?
Ein Foto von heute gibts nicht wg. Kamera-nicht-dabei-habens. Denn erstens: wer rechnet schon damit, dass OLGAs Wochenende schon rum ist? Und dann zweitens: man hat ja auch manchmal Besseres zu tun als Fremdschiffe abzulichten. Das das Foto links zeigt OLGA vor ihrer Abreise.


22.04.12 Neue Termine

Es gibt neue Termine:
  • Am 29. April 2012 gibt es im Flensburger Schifffahrtmuseum den "Rum- und Zuckermarkt"
  • Zum 20sten Jahrestag der "Käpt´n Kümo Marchingband" (bitte auf der verlinkten Seite nach unten blättern) treffen am 12. Mai 2012 zehn dieser Gruppen in Flensburg aufeinander
  • Zu Pfingsten veranstaltet VALSGAARD, die wikingerzeitliche Hofanlage ind Wallsbüll "Open Thor, buntes Treiben auf der Baustelle"
Siehe auch die Seite "Termine per 22. April 2012"

21.04.12 Die Wikinger waren wieder da

Details vom Rigg
RAGNA kommt jetzt häufiger in den Museumshafen. Dann kann man ihre wirklich schönen Linien bewundern, besonders ganz von oben herab, wenn man auf dem Bohlwerk steht. Dass sie jetzt mit Riemen gerudert wird, ist ja schon angemerkt worden. Damit kann sie geschätzte fünf Knoten (Seemeilen pro Stunde) dauerhaft zurücklegen.
Das ist gut zu wissen, soll RAGNA doch in diesem Jahr zu der weltberühmten "Fête des Marins" nach Brest fahren. Dann ist sie in ungefähr dreihundert Stunden da, ohne Pausenzeiten. Die Stadt liegt wahrscheinlich nicht in Nordeuropa, wäre doch dann die Rum-Regatta nicht mehr der Welt größtes Treffen traditioneller Segelschiffe in Nordeuropa.  Nach Brest kommen alle vier Jahre fast genau so viele Tausend traditionelle Segelschiffe. Das Fest ist ein "Muss" für jeden Segelschiff-Enthusiasten.

RAGNA am Bohlwerk
Vor acht Jahren waren dort auch norwegische Wikingerschiffe zu sehen. Alle sehr authentisch in Material und Bootsbautechnik; doch RAGNA würde im Vergleich sicher gut abschneiden. Dort waren auch viele interessante Details im Rigg zu sehen, wie jetzt bei RAGNA die "Wantennadel", eine Art Sliphaken von vor eintausend Jahren. Ist doch schön zu sehen, dass Schiffe auch ohne die Hilfe von SVB oder Niemeier ausgerüstet werden können.
Mit solchen Betrachtungen gingen die trockenen Stunden zuende, RAGNA legte ab und verschwand in dichten Regenschauern. Ganz schön tough (neudeutsch "taff"), diese Wikinger, ehrlich.

21.04.12 Vorne ohne

RYVAR nach der Amputation
Das hätte nicht nötig getan. Denn RYVARs Liegeplatz ist lang genug. Aber auf der Rum-Regatta oder der Kieler Woche ist es im Hafen öfters ziemlich eng. Und dann kommt es auf jeden Zentimeter an. Da hat  vielleicht der Bericht vom 23.03.12 die Phantasie angeregt. Darin wurde unter anderem das Hohe Lied des einziehbaren Klüverbaums gesungen:
"So ein einziehbarer Klüverbaum ist ohnehin sehr praktisch. In engen Häfen sichert er einen Liegeplatz, der sonst zu klein wäre. Bei wirklich grober See wird er auch mal eingezogen, damit er nicht in grünes Wasser taucht. Das Manöver, rechtzeitig durchgeführt kann von Einem oder Einer alleine durchgeführt werden und dauert, ohne Übung, weniger als fünfzehn Minuten."
Es hätte wohl erwähnt werden müssen, dass dieser anschließend am Stück wieder herausgeschoben werden soll. Der von RYVAR liegt auf dem Bohlwerk. Ist das nicht etwas umständlich?

21.04.12 Hüttenzauber

Vom Landausflug zurück
Man darf hoffen. Wenn`s kein Zauber ist, dann gibt es wohl jemanden, dem ein Termin wichtiger ist als der Feierabend. Gestern Nachmittag war die Hütte noch etwas deplaziert auf dem Fußweg abgestellt, heute, am Samstag(!) hat sie wieder ihren alten Platz am Jollensteg des Museumshafens eingenommen.  Zwar ist es jetzt noch etwas schwierig, trockenen Fußes dorthin zu kommen, aber auf dem Bohlwerk liegen schon die Planken bereit, mit denen der Steg belegt werden soll. Bis zur Rum-Regatta sind noch vier Wochen, Zeit genug, um den Lüttfischerhafen wieder komplett herzustellen. Zur Not kann ja noch mal ein bischen gehext werden. (Foto: W. Kühn)

18.04.12 Abgehoben

Das Stahlfundament
Im Abseits
Muschelspeise
Bis zur Rum-Regatta soll der Jollensteg des Museumshafens wieder uneingeschränkt nutzbar sein. Die Reparaturarbeiten gehen zügig voran. Jetzt wurde die Lüttfischerhütte abgehoben. Sie steht vorübergehend auf dem Radweg der Schiffbrücke gegenüber der Norderfischerstraße. Mittlerweile sind auch die Pfähle gerammt und mit Querträgern versehen worden, auf denen die Hütte künftig stehen wird. Diese Unterkonstruktion ist jetzt, aller Historieverliebtheit zum Trotz, aus Stahl gebaut worden. Damit soll die Mindesthaltbarkeitsdauer erheblich gestreckt werden. Der Aufwand für die Reparatur ist einfach zu hoch als dass man die Anlage den Bohrmuscheln zum Fraß überlässt. Hier ein letzter Blick auf den unvermeidlichen Stilbruch. Steht erst die Hütte drauf, sind die Stahlteile aber nicht mehr zu sehen.
Das ist beim eigentlichen Steg anders. Der wird deshalb komplett aus imprägniertem Holz gebaut. Auch sind Reparaturen an den Pfählen hier einfacher und damit auch billiger möglich. Zusätzlich soll der Jollenhafen auch einen Hochwassersteg bekommen. Der ist notwendig, um bei sehr hohem Wasserstand, wie er jetzt immer öfter vorkommt, vom Torhaus zur Lüttfischerhütte gehen zu können.
Das Flensburger Tageblatt berichtete gestern in einem Artikel über den Stand der Arbeiten. Leser der Hafenmeldungen ohne Zugang zu der Flensburger Hauspostille können den Artikel hier nachlesen. Hierzu kann noch ergänzend der Artikel zu Teredo Navalis in WIKIPEDIA empfohlen werden, dem Fundus jeder profunden Halbbildung. Das Foto zeigt, was die Muscheln aus den alten Pfählen gemacht haben. Die Reparatur kam keinen Tag zu früh.

Fotos: W. Kühn

17.04.12 Zur weiteren Vollständigkeit

Nun isses wieder passiert. Ein dritter Kommentar ist angekommen und dankbar angenommen. Also hier sind weitere Informationen zu RAGNA, diesmal aus vermutlich kompetenter Quelle. Flensborg Vi King (bürgerlicher Name unbekannt)  schreibt:

"Moin Werner, lesenswerte Artikel hast du hier - anbei ein paar Richtigstellungen bezüglich Ragna. ....
... De facto: Wir haben in unserer Mannschaft einen Norweger aus Bergen mit Namen Christian, der uns häufig besucht und auch mit an der Rumregatta teilnehmen wird. Der zweite ist ein Pullover, ein echter Lysekofte - getragen von Sebastian, dem Halbschweden. ...
... Ragna wurde auf der Museumswerft in Flensburg gebaut und letztes Jahr zu Pfingsten vom Stapel gelassen. Diverse Touren wurden gemacht, zB Hochzeitsreise von Knut, dem Halbdänen und seiner Frau Anette - alleine nach Haithabu. Das Boot gehört der Museumswerft Flensburg und wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Ein kleineres Wikingerboot, welches sich im Besitz von Haithabu befindet, wurde letztes Jahr auf der Museumswerft repariert, daher wahrscheinlich die Verwechslung. ...
... Experimentelle Archäologie ist immer eine Herausforderung und macht Laune.

Bitte weiter so auch bezüglich de Kriechääs."

Dazu kann´s kommen!



Von Flensborg Vi King am Dienstag, 17 April, 2012 unter Hafenmeldungen

eingestellt.






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16.04.12 BODIL und bald ein Ende

Die Arbeiten an BODIL gehen langsam in die letzte Runde. Hier der neueste Bericht vom Tage:
 

"... Wie zu sehen ist, sind heute die letzten Bretter am Schanzkleid angebracht worden. Die Takelage ist auch soweit wieder angebracht und jetzt fehlen noch die Kabel für das Funkgerät und Oberdecksbeleuchtung. Dafür müssen wir aber erst noch einen Durchgang für das Deck besorgen und einsetzen, Kabel verlöten und und und. Aber es wird langsam, wenn es bloß bald mal ein wenig wärmer werden würde, denn heute hat der Wind doch ziemlich kalt mit 6 Windstärken um die Ecke gepfiffen...


Gruß Günter"


Wünschen wir dem Team von BODIL, dass die Bedingungen bald wieder günstiger werden und das Projekt zu einem guten Abschluss und das Schiff wieder nach Flensburg kommt.

15.04.12 FULVIA ist jetzt auch weg

FULVIA pro memoria
Heute Abend verliess FULVIA den Museumshafen mit dem Ziel Egernsund, Chr. Johnson Badebyggeri. Da sind auch schon AURORA, BODIL und OLGA. Das wir langsam unheimlich. Die Schiffe verschwinden wie von einem Sog erfasst. OLGA sollte nur mal übers Wochenende untenrum hübsch gemacht werden. Das war vor ein paar Wochen. Jetzt sind nur noch vier Schiffe am Bohlwerk übrig, davon glücklicherweise zwei aus Blech, also kein Fall für eine Holzwerft.

15.04.12 Nachtrag zur Vollständigkeit

RAGNA mit Norweger an Bord
Also, nun gibt es weitere Informationen zu RAGNA. Sie (die "Königin") fuhr heute in südlicher Richtung durch den Hafen, angetrieben mit zwei Paar Riemen (für Landratten: das sind "Ruder"). Außerdem hatte sie den Mast gesetzt und, so weit man sehen konnte, keine Cola mehr an Bord. Die Frage, ob die Stechpaddel wieder bei den Indianern sind, wurde mit einem Lachen quittiert. Auf die Fangfrage, ob das Schiff schon wieder aus Norwegen zurück sei, wurde bekanntgegeben, es sei gar nicht dort gewesen, man habe aber einen Norweger an Bord. Was für einen Norweger? Wir wissen es nicht, ein Pullover wird es ja wohl nicht sein. Ist ziemlich mysteriös, das Ganze.
Bekannt wurde ebenfalls, dass RAGNA zum Wikingermuseum in Haitabu gehört. Sie war zur Reparatur in die Museumswerft gekommen. Dort ist sie auch ursprünglich gebaut worden. Für die Reparatur wurden Prinzipien der experimentellen Archäologie angewandt. Dabei wurden Trockenrisse im Holz mit Bienenwachs verschlossen, das aus originalen Bienenwaben gekocht wurde. Das Experiment wurde zur Zufriedenheit der Bootsleute und, vermutlich, auch des Imkers abgeschlossen. Jedenfalls schwamm RAGNA bis sie außer Sicht geriet.

14.04.12 Wikingerboot ahoi

Im Konflikt zwischen Aktualität und Vollständigkeit der Berichte hat heute die Vollständigkeit den Kürzeren gezogen.
Stolz gleitet das Boot zu Wasser
Flens und Cola in Sicht!
Zur Sache: Heute wurde auf der Museumswerft ein Wikingerboot mit dem Namen RAGNA mit Hilfe zahlreicher großer Männer und zweier kleiner Wägelchen zu Wasser gelassen. Der Name bedeutet "die Reiche" oder "Königin". Die Königin wurde anschließend zu Bens Fischhütte gepaddelt um zwei Cola und vier Flaschen Flens zu bunkern. Danach paddelte sie in nördlicher Richtung davon. Soweit zum aktuellen Teil der Nachricht. Die Vollständigkeit wird so bald wie möglich nachgeliefert.
Vielleicht gibt es dann Aufschluss darüber, warum RAGNA mit Stechpaddeln eines Canoe (Kanu der Indianer) angetrieben wurde, wo der gemeine Laie sich doch Wikingerboote immer mit Riemen ausgestattet vorstellt. Ist das vielleicht eine Reminiszenz an die historisch nachgewiesenen Reisen von Wikingerbooten zum heutigen Kanada? Das würde auch die Cola erklären. Wir sind gespannt.

13.04.12 Regenbogen und oder Krieger

Am 11. April erschien im FlensburgerTageblatt in der Rubrik „Unter Nachbarn, Blandt naboer“ ein Bericht mit dem Titel „LILLE BJØRN wird ein Regenbogenkrieger“.

Der "Regenbogenkrieger"
Vieles bliebe ungeschrieben, wenn es die Zeitung nicht gäbe und um Manches wäre es nicht schade. So strömen uns Fluten der Information entgegen. Das Sprichwort sagt: wer nicht gegen den Strom schwimmt, treibt ab. Also schwimmen wir mal.
Ohne den Wahrheitsgehalt der Überschrift infrage zu stellen (und es möglicherweise gäbe es einigen Grund daran zu zweifel), allein das Wort „Regenbogenkrieger“ reizt zu kräftigen Schwimmbewegungen.
Was also hat ein Regenbogenkrieger mit Regenbogen und Krieger zu tun? 
 
Zunächst einmal fällt ja auf, das der Begriff Regenbogenkrieger sozusagen von Greenpeace gepachtet ist, nennt diese Umweltschutz-Organisation schon seit Jahren ihre Schiffe RAINBOW WARRIOR.  Die sind deswegen auch mit den Regenbogenfarben bemalt.
Doch in dem Artikel geht es nicht um Greenpeace, sondern um einen Wal-Krieger, mit dem Wahlspruch "Whales forever",  dessen, wie der Artikel berichtet "ökologische Aufgabe es ist, die kleinen Tümmler in Förde und Ostsee zu beobachten". Und damit hat er, so scheint es, im Flensburger Hafen angefangen. Und nun hat er sich ein zweites Schiff zugelegt, denn mit einem alleine wird er anscheinend mit der Beobachtung im Flensburger Hafen nicht fertig und dann kommt er zu spät zu den kleinen Tümmlern in Förde und Ostsee. Doch  das ist ja nicht das Thema.  

Zum Thema zurück: Passen Regenbogen und Krieger denn überhaupt zusammen, egal in welcher Organisation? 

Nehmen wir die heutige Verwendung des Begriffs Regenbogen. 
WIKIPEDIA informiert uns:  "Heutige Homosexuelle sehen die Regenbogenfahne ... als Zeichen für Toleranz und sexuelle Freiheit. ... Sie dient inzwischen der internationalen Friedensbewegung als Symbol."

Und nun zum Krieger. Der ist ja, wie das selbe Informationsportal definiert, Soldat oder Kämpfer in historischen Kriegen, als nicht ganz von heute. Aber im Krieg. Hier nun als Regenbogenkrieger unter dem Symbol des Friedens.
Wortkombinationen haben es so in sich. Wenn die einzelnen Teile nicht passen, kann nichts Gescheites entstehen. Nehmen wir mal die Toleranz und die sexuelle Freiheit. Diese Ideale zu leben ist ja bekanntlich nicht gerade eine Spezialität der Krieger. Auch nicht der heutigen. Oder nehmen wir den Krieger in einer anderen Wortkombination: Als den Gotteskrieger, von über den Duden definiert als „jemand, "der kriegerische, terroristische Handlungen begeht, um religiöse, meist islamistische Ziele zu verfolgen, und seinem Glauben nach dafür im Jenseits belohnt wird“.
Hier geht es ja nicht um Islamismus, sondern um Meeressäuger. Liest man die Informationstafeln, die neuerdings im Durchgang zum Bohlwerk stehen, dann ist aber sicherlich der Bezug zu letzten Fragen von Sinn und Werten gegeben.
Nun hat der Regenbogenkrieger ein ca. 38 Meter langes Schiff erstanden. Für einen Euro. So was  instand  zu setzen, braucht viel Geld. Denn sonst bleiben die kleinen Tümmler in Förde und Ostsee unbeobachtet. Und kann doch keiner wollen!

Damit kommen wir zu einer weiteren Bedeutung des Regenbogens. Die alten Iren (mit einem R) glaubten, das sich unter dem Ende des Regenbogens ein Schatz finden lässt.

Ob das der tiefere Sinn des Regenbogenkriegers ist?


12.04.12 Licht am Ende des Tunnels


Foto: G. Lange
Wer kennt das nicht? Die letzten Schritte auf einem langen Weg scheinen ewig lange zu dauern. Dabei geht die Arbeit an BODIL zügig in die Zielgerade. Doch gerade die sogenannten "kleinen" Aufgaben benötigen immens viel Zeit. Wie z.Bsp. die Bretter der Schanz an dem ellyptischen Heck, das für Haikutter typisch ist. Und da an einem alten Schiff nichts symmetrisch oder rechtwinklig oder anderswie regelmäßig geformt ist, muss jedes, aber auch jedes einzelne Teil angepasst werden, wenn nicht gar jeweils spezielle Schablonen notwendig sind. Und dann das Lackieren. Farbe drauf geht ja schnell, aber das Trocknen braucht seine Zeit. Zumal, wenn das Wetter wie in den letzten Tagen sehr ungnädig ist.


Foto: G. Lange

Günter schreibt zum Stand der Arbeiten:
"heute kommen mal wieder einige Bilder von der Bodil. Wie zu sehen ist, hat Uwe die Steuerbordseite jetzt fast ganz fertig, die fehlenden Bretter vom Schanzkleid sind schon zugeschnitten und vorlackiert, und werden morgen wohl endlich an ihren Platz kommen. Ich habe die Wanten gelabsalt und neu gespannt. Dann hat der Klüverbaum seine 6. Ölung bekommen, und wartet jetzt auch darauf, wieder an seinen Platz zu kommen. Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Gruß Günter"
 
Drücken wir die Daumen, dass den beiden nichts mehr dazwischen kommt und sich das Tiefdruckgebiet endlich vom Acker macht.

11.04.12 Winterspiele mit BODIL

BODIL vor den "Winterspielen"
Wer einen Blog betreibt, kann sehen, wie viele Besucher sich für die einzelnen Beiträge interessieren. Ihr unbekannten Freunde und Liebhaber BODILs seid offenbar besonders zahlreich. Um euch das Suchen zu erleichtern, sind jetzt alle bisher erschienenen Beiträge in der Seite "Winterspiele mit BODIL" in chronologischer Folge zu lesen.

Schreibt doch mal, was ihr davon haltet!

Sobald es Neues zu berichten gibt, wird es wie bisher an dieser Stelle zu lesen sein.

12.04.12 Große kleine Welt

Über die Sonderausstellung im Schifffahrtmuseum Flensburg  "Historisch korrekt". Adi Born, Modellbauer. Eröffnung am Sonntag, 15. März

Schon aus älterster Zeit sind Schiffsmodelle überliefert, und auch heute werden Schiffsmodelle gebaut.  Ausstellungen locken zahllose Besucher an. Sie drücken sich die Nasen an den Vitrinen platt und manch einer geht nach Hause mit dem Seufzer "leider fehlt mir dazu die Zeit". Aber der Wunsch nach einem der faszinierenden Modelle bleibt lebendig. So wundert es nicht, dass die Abfrage nach "Schiffsmodellbau" in Google zu mehr als 530.000 Zitaten führt.
Den Anblick und - meist nicht erlaubt - das Berühren eines Schiffsmodells empfinden wir so intensiv, dass wir meinen, den Geruch von Salzwasser zu schmecken oder den Wellenschlag an hölzernen Rümpfen zu hören. In Gedanken gehen wir an Deck, prüfen den Zug der Schoten, lassen den Wind die Segel blähen und stecken unseren Kurs ab. Unser Kino im Kop nimmt uns auf eine neue Reise mit.
Nun erwartet Flensburg eine Präsentation von Schiffsmodellen die ihresgleichen sucht. Es sind Arbeiten des Flensburgers Adolf Born, den seine Freunde bewundernd und gerne "Adi" nennen.
Adi`s Modell der FORTUNA  (1)
Ein Rückblick:
Wer vor einigen Jahren die Museumswerft besuchte kam nicht umhin, in Adis Werkstatt zu sehen. Während in der Werfthalle die Arbeiten an der "Danske Jagt" vorangingen, baute Adi in seiner Modellbauer-Werkstatt das zugehörige Modell und zwar mit einer Detailversessenheit, die ihresgleichen sucht.
Die meisten Besucher bekommen das Modell nur von außen zu sehen. Jedoch wen Adi mag, dem zeigt er voll berechtigtem Stolz wie es unter Deck aussieht. Dort ist die Kapitänskajüte bis ins letzte Schapp original und mit einem Holzofen ausgestattet (ca. 3 auf 2 cm), an dem sich sogar die Feuertüren öffnen lassen. Selbstredend gibt es funktionsfähige Vorreiber, so dass keine Glut herausfallen kann. Die Kojen haben (weiche!) Matratzen und passend genähte Bezüge. Dass die Spills funktionieren wie beim Original, versteht sich von selbst. Auch mit der Lenzpumpe könnte man, wenn denn Wasser eindränge, das Schiff lenz halten.
Adi bei der Arbeit     (2)
Nun mag man sagen  "wer weiß schon, wie es da wirklich ausgesehen hat?" und mancher meint, die Anmutung der Wirklichkeit reiche doch vollkommen aus. Adi reicht das nicht. Ein  sehr großer Teil der Zeit für ein Modell ist der Recherche gewidmet. So wurden auch Unterlagen über dänische Schiffsöfen besorgt, die, nach historischen Vorlagen angefertigt, von einem auf Traditionsschiffe spezialisierten Ausrüster angeboten werden.
Modellbau in dieser Präzision erfordert tatsächlich immens viel Zeit. Zwei bis dreitausen Stunden sind sicherlich nicht zuviel gerechnet, sind doch zum Beispiel die Segel, wie beim Original, von Hand an Liektaue genäht. Für eine schnelle Überschlagsrechnung: Ein Arbeitsjahr hat, ohne Urlaub und andere Fehlzeiten, rund 2000 Stunden. Man kann also sagen, der Aufwand, ein Modellschiff dieser Güte zu bauen, entspricht beinahe dem seiner originalen Vorlage. Nun liegt die Danske Jagt halb verborgen hinter den Pontons der Museumswerft. Adis Modell hingegen ist mit 25 anderen ab Sonntag, dem 25. April im Schifffahrtmuseum ausgestellt und für alle aus nächster Nähe zu betrachten.
(1) Foto: W. Kühn
(2) Foto: G. Büker

11.04.12 Der Steg ist weg

Hier werden die Träger demontiert
Wer bei Niedrigwasser am Lüttfischerhafen war und die Pfosten sah, auf denen der Steg und die Hütte aufliegen, hat sich gefragt, wann sie, zermürbt von Attacken der gemeinen Bohrmuschel (teredo navalis), ihren Dienst versagen werden.
Es ist nicht dazu gekommen.
Glücklicherweise konnte der Verein Museumshafen Flensburg e.V. Mittel auftreiben mit denen die gesamte Steganlage renoviert werden soll. In einem ersten Schritt wurden die Festmacherdalben gezogen und die Bohlen vom Steg entfernt. Nachfolgend wird die Hütte der "Lüttfischer" abgenommen und auf den Fußweg der Schiffbrücke gesetzt, um die tragenden Pfähle zu erneuern. Diesmal sollen es Stahlrohre werden, die Halbwertzeit von Holzpfählen ist mittlerweile einfach zu kurz.
Die Arbeiten sollen noch vor der Rum-Regatta 2012 abgeschlossen sein.

(Foto: W. Kühn)




10.04.12 Neues von...

PIROLA im Museumshafen
... PIROLA, so heißt eine neue Seite, in der zunächst für dieses eine Schiff über aktuelle Neuigkeiten, Fahrtberichte und Planungen zu lesen ist. Wer sich also für PIROLA interessiert, kann hier, oder noch umfassender auf der Web-Seite von PIROLA informieren (auf der Seite "Neues von PIROLA").

Weitere Schiffe des Museumshafens können folgen.

10.04.12 Die Ruhe vor dem Sturm

Noch stehen sie wie achtlos beiseite gestellt in der Ecke der großen Ausstellungsfläche im Obergeschoss des Schifffahrtsmuseums Flensburg. Aber der Eindruck trügt. Diese fünfundzwanzig Modelle aus der Werkstatt von Adolph Born wurden jahre- und jahrzehntelang von ihren Besitzern sorgsam aufbewahrt und haben in Wohnungen und Repräsentationsräumen einen Ehrenplatz eingenommen. Unter ihnen sind Modelle einiger Schiffe, die im Museumshafen und um ihn herum viele heimliche und bekennende Freunde gewonnen haben. Zu den bekanntesten zählen sicherlich die DAGMAR AAEN, CHARLOTTE und CARMELAN, die jahrelang zum Verein Museumshafen gehören oder gehörten. Aber auch hier weniger bekannte Schiffe, groß und klein, sind hier versammelt. Ebenso ein Modell der Danske Jagd, deren Original, auf der Museumswerft gebaut, dort auf eine neue Zukunft wartet.
Nun sollen die Modelle in der Ausstellung "Historisch korrekt. Adi Born, Modellbauer" einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Die Ausstellung wird am Sonntag dem 15. April eröffnet.

Passend hierzu beginnt auf diesem Blog eine eigene Serie. Darin wird der Bau des aktuellen Projekts von Adolph Born begleitet. Es ist das Modell des Ewers MARIA, der Besuchern des Deutschen Museums sicherlich gut bekannt ist.

(Fotos: W. Kühn)

08.04.12 Osterspaziergang


Der erste Gast in diesem Frühling
"Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühlings holden belebenden Blick..." Als J.W.v.G. diese Zeile dichtete, hat bestimmt die Sonne so klar von einem saubergewaschenen strahlend blauen Himmel geschienen, wie an diesem Ostersonntag. Hunderte Besucher machten einen Abstecher vom Fischmarkt an der Stadtpier um Bens Fischbrötchen zu geniessen, oder um einfach in der Sonne zu sitzen und es sich gutgehn zu lassen. Auch ein erster Gast kam mit seinem Oldtimer Segelschiff aus Dänemark angereist. Auch er nur auf ein Fischbrötchen. Leider legte er schon bald wieder ab und so bleibt sein Name unbekannt. Aber bei einem so markanten Schiff mit traditioneller Maling (Bemalung), wird sicher der oder die eine oder andere einen Tipp geben können?

Frühjahrsputz auf WIEBKE BOHLEN
So ein Tag ist nun wirklich ein Gottesgeschenk für jeden, der sein Schiff für die Saison hübsch machen will. Und Geschenke soll man bekanntlich nicht achtlos ablehnen. Das kann sich bitter rächen. Deshalb sei dem Schiffsfreund im Museumshafen nachgesehen, dass er an diesem hohen Feiertag  das gute Wetter nutzte.
Irgend jemand Anderer muss jedoch nicht so einfühlsam gewesen sein. Oder gibt es eine bessere Erklärung für  das besch... Wetter am Ostermontag? Und das soll jetzt noch eine ganze Woche so bleiben. Mann, muss Petrus sauer sein! 
(Fotos: S. Große-Aust)


08.04.12 Scheinriesen

Auf einer Reise Mitte der 90-er Jahre im letzten Jahrhundert nach Südengland kamen wir auch nach Falmouth. Vor der Hafeneinfahrt kreuzte eine Brigantine, die sich für uns immer mit dem Begriff "Scheinriese" verbindet. Das kam so: Die jüngeren Besucher der "Hafenmeldungen" werden sich nicht mehr an die wunderbare Fernsehserie "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" nach der Geschichte von Michael Ende erinnern. Hierin kommt Herr Tur Tur vor. Der hatte die merkwürdige Eigenschaft, dass er um so größer erschien, je weiter er entfernt war. Er wurde deshalb in der Geschichte auch "Scheinriese" genannt. So war das auch mit dieser Brigantine. Sie wirkte irritierend, weil sie immer näher zu sein schien, als nach ihrer Größe möglich sein konnte. Irritierend war auch der riesige Radar-Radon in der Schiffsmitte, der eher auf einen Schlachtkreuzer, als auf ein historisches Schiff gepasst hätte.
Nach zwei Runden um den - im übrigen sehenswerten - Hafen war das merkwürdige Schiff schließlich so nahe gekommen, dass wir es genauer erkennen konnten. Und in der Tat, was in der Ferne wie ein mindestens 20 Meter langer Traditionssegler aussah, entpuppte sich bei näherer Betrachtung als ein Plastikschiff von höchstens acht erinnerten Metern Länge. Mit dem vollem Rigg einer Brigantine. Und die Radarkugel war auch nur der Kopf des stolzen Kapitäns, der aus seiner Mittschiffsluke schaute. Später erfuhren wir: Das Schiff wurde damals als Serienschiff unter dem Markennamen "La Brigantina" angeboten. Es war sozusagen eine frühe Version der Mini-Cupper, die vor ein paar Jahren durch den Flensburger Hafen segelten.
Ein solches Schiff entsteht jetzt auch auf der Flensburger Museumswerft. Zwar nicht aus Plastik (wenn man mal von den reichlich eingesetzten Klebstoff absieht), aber als ein maßstäblich verkleinertes Schiff aus früheren Zeiten.  Die "Hafenmeldungen" berichteten über die ersten Bauphasen (23.03.12 Liliput in Westindien und 29.03.12 Vereinigung).  Heute ist das Spantengerüst bereits weitgehen aufgestellt und man kann die spätere Form schon sehr gut erkennen. Der Bootsbauer sagte, das Modell solle schimmfähig und mit vollem Rigg hergestellt werden.
Das wäre dann also "La Brigantina" auf flensburgisch.
Übrigens: Herr Tur Tur wurde später der Leuchtturm von Lummerland. Hoffen wir also, dass auch das Projekt der Museumswerft zu einem der hierzulande von Politikern gern zitierten Leuchttürme wird. Und sich damit doch nicht als Scheinriese erweist, als ein Projekt das Groß anfing bevor es schrumpfte.

06.04.12 Einbruch auf DAGMAR AAEN

DAGMAR AAEN an ihrem Liegeplatz
Heute nacht wurde unser prominentestes Schiff Opfer eines weiteren Angriffs auf den Museumshafen. Als der Bootsmann Peter heute nach dem Schiff sah, traute er seinen Augen nicht. Das Schiebeluk stand offen. Jemand hatte den Haikutter unberechtigt betreten und sich Zugang zu den Räumen unter Deck verschafft. Ob und was fehlt oder beschädigt wurde konnte bis jetzt nicht abschließend geklärt werden.
Die Polizei kommentierte den Anruf mit den Worten "Dass wir in den letzten Tagen so oft an das schöne Bohlwerk kommen können". Die Ironie wurde sehr wohl verstanden. Nicht dass irgend jemand etwas gegen die Beamten hätte, aber es gibt angenehmere Gründe für ein Zusammenkommen. Nun hofft jeder, daß damit das Pensum an Übergriffen für diese Saison voll ist und ab jetzt nur noch Ruhe herrscht. Aber die Zuversicht schwindet.

06.04.12 Das letzte vom Vortag

Der Frühling ist die Zeit der Freude. Die Vögel kommen zurück, die Nächte werden kürzer und die ersten Blüten gehen auf und mit ihnen die Herzen der Menschen. Das ist gut so.
Nicht gut ist eine Begleiterscheinung des Frühlings, die uns am Bohlwerk nun schon seit Jahren plagt: Die Vandalen sind wieder da. Immer in den Nächten, in denen die Gaststätten und Diskotheken an der Schiffbrücke geöffnet haben, bekommen die Traditionsschiffe Besuch von meist Betrunkenen oder Zugedröhnten, die einfach nur Spaß haben wollen. Am nächsten Morgen sieht es dann so aus wie auf dem Foto nebenan. Diesmal ist man auf CHARLOTTE gesprungen, hat die Topsegelstenge vom Deckshaus genommen und was dann kam kann man nur raten. Jedenfalls kann sie nicht einfach so hingefallen sein. Schließlich landete  sie in der Schiffschraube von WIEBKE BOHLEN. Glücklicherweise entstand kein weiterer Schaden. Nur daß man langsam das Vertrauen in die öffentliche Sicherheit verliert.
In den vegangenen Jahren hat der Historische Hafen einen nächtlichen Wachdienst organisiert (zu Lasten der gemeinnützigen Vereine). Der soll jetzt auch wieder seinen Rundgang machen. Aber mit verminderter Kraft denn die Zuschüsse der Stadt wurden gekürzt. Das ist nicht gut so.

05.04.12 Funny bunny statt pin up

Frohe Ostern!
Dem aufmerksamen Zuschauer der Regatten traditioneller Segelschiffe wird in den letzten Jahren ein Trend aufgefallen sein: Das Segel als Bildfläche für Werbung unterschiedlichster Art. Das eine Schiff fährt ganz diskret seine wehwehweh Anschrift auf dem blütenweissen Tuch, andere fuhren schon vor ein paar Jahren Reklame für "Plop! Plop!" Flensburger Getränke. Die wurde mittlerweile gegen Werbung für Edelsprudel ausgetauscht.
Bei den Regatten der Haute-volaute der Segeljachten, den Schiffen der zwölf Meter Klasse, wurde bei einem Teilnehmer mit italienischer Nationale eine veritable pin-up-Schönheit auf dem Spinnaker gesichtet. (Hat da jemand Bunga-Bunga gemurmelt? Pfui!)
Für den traditionsbewussten Traditionsschipper hier nun eine nicht kommerzielle Gestaltungs-Idee als Vorschlag zu den bevorstehenden Osterfeiertagen. Urheberrechtsschutz wird nicht in Anspruch genommen.

04.04.12 Morgenröte

So der Name AURORA auf deutsch. Und  AURORA erlebt gerade auf der Werft, wo sie umfangreich renoviert wird, eine erneute Morgenröte. 
Januar: AURORA "oben ohne"
Das Deck erhält neue Planken
Seit einem Besuch Ende Januar  ist sehr viel geschehen, wie die Bilder zeigen.Ein Schiff zu restaurieren kann ein wahres Abenteuer sein.
Nun fügt sich alles wieder zusammen
Zu Beginn kann niemand mit Sicherheit alle Arbeiten und Kosten abschätzen und Überraschungen vorhersagen, die "hinter der nächsten Ecke" lauern. Und so gräbt man sich in die Konstruktion, bis man nur noch auf gesundes Holz trifft. Kompromisse zahlen sich sowieso nicht aus, und weil man schon mal dabei ist und weil man nie wieder so gut an Stellen hinter Wegerung und Tanks kommt, wird die Arbeits- und Beschaffungsliste von Tag zu Tag länger. Und mancher mag sich fragen: "Welcher Teufel hat mich geritten, dass ich das überhaupt angefangen habe?"
Aber so gewiss wie die nächste Morgenröte kommt der Tag, an dem mehr Aufgaben als erledigt abgehakt werden, als neue hinzukommen. Dieser Tag ist bei AURORA erreicht. Wie man sieht, sind die überarbeiteten oder neuen Deckshäuser wieder an ihrem Platz und die Schanz ist wieder komplett.
"Land in Sicht!" Dieser Ruf bedeutet Hoffnung und Erleichterung zugleich, auf See und auch bei Projekten. Das Ende der Reise ist abzusehen. AURORA soll zur Rum Regatta wieder am Bohlwerk sein.


04.04.12 Sag´ mir wo die Schiffe sind

OLGA auf den zweiten Blick
Das Bohlwerk sieht zur Zeit verlassen aus. Wo sind denn die Schiffe geblieben? Die meisten werden erst zur Rum Regatta zurückkommen. Wäre in diesem Jahr DAGMAR AAEN nicht ausnahmsweise  an ihrem Liegeplatz, könnte man kaum noch von einem "Hafen" sprechen.
Drei Schiffe sind auch heute in Egernsund zu einem Werftaufenthalt bei Christian Johnson. Es sind BODIL (s.w.u), AURORA (Bericht folgt) und, ganz versteckt: OLGA. Sie ist schon in frischem Kutterblau gemalt und wird wohl bald wieder am Bohlwerk liegen.

04.04.12 Ein Mann und sein Schiff

Die "Winterspiele auf BODIL" gehen in die letzte Runde. So wie der Bericht auf einem Arbeitsponton begann, so geht er schließlich auch zu Ende. Damals lag der Ponton auf der Eisfläche bewegungslos fest. Heute, bei NE 5-6 ist das Wasser im Nyböl Nor ziemlich ruppig und lässt die leichte Arbeitsbühne gehörig schaukeln. Die Schwankungen und Stöße auszugleichen fordert schon eine Menge Kraft. Da kann man sich das Geld für ein Fitness-Studio gleich sparen.
...und der Mühe Lohn
Die Einsamkeit des Bootsbauers...
Heute passt Uwe Schablonen für die unterste Planke in der Backbord Schanz an. Die gegenüber liegende Seite ist schon fertig.
Was noch gut ist, bleibt erhalten. So konnte der zwanzig Jahre alte Poller in eine neue Zukunft hinüber gerettet werden. Am Heck fehlen noch die senk- rechten Bretter, mit denen die Rundung ausgekleidet ist. An der Frage ob diese nicht auch "horizontal" verkleidet werden muss, schieden sich früher die Geister. Heute ist das schnell abgetan. Aufgrund der starken Biegung auf der kegeligen Oberfläche benötigt man für den Zuschnitt sehr breite Planken. Die gibt es aber nicht, jedenfalls nicht zu bezahlbaren Preisen.
Gestern war ein Holzhändler als Besucher am Bohlwerk. Auch er klagte darüber, daß gutes Holz für Schiffbau fast nicht mehr zu bekommen ist. Das meiste Holz wandert unterschiedslos in die Herstellung von Papier- und Spanplatten. Sonderlängen und -breiten sind selten. So stirbt eine Jahrhunderte alte Kultur.
Sieht man den einsamen Schipper bei seiner Arbeit, kommt unmittelbar die Frage hoch, wie lange es noch Enthusiasten gibt, die sich dieser Aufgabe stellen wollen und können.