30.06.18 Markt ahoj!

Foto: Sportpiraten























Strahlender Sonnenschein, sommerliche 24 Grad auf dem Thermometer und ein leichter Hauch in der Luft. Herz, was willst Du mehr! Petrus meint es gut mit dem neuen Hafenfest "Flensburg AHØJ". Das Konzept, der Kieler Woche und der Hanse Sail Rostock eine eigenständige Alternative gegenüber zu stellen, scheint aufzugehen. Am zweiten Tag haben die Flaneure an der Hafenkante ausreichend Platz zum Bummeln und auch, um mal die Beine auszustrecken. Auf dem Wasser sind auch Schiffe, ja. Ihre Zahl ist überschaubar. Das aber gibt Gelegenheit, sich die Wenigen etwas genauer anzusehen. Uns interessierten besonders die beiden historisch ältesten Gäste: Das Wikingerboot SIGYN aus Haithabu und das Germanenboot NYDAM TVEIR aus dem frühen 4. Jhdt. n.Chr.. Beeindruckend auch das Kümo SAMKA aus dem Jahr 1956. Sie alle kommen eher selten mal nach Flensburg und kommen im Gewimmel der übrigen Gäste der Rumregatta nicht wirklich gut zur Geltung. Anders heute. Wer neugierig ist und ehrliches Interesse mitbringt, bekommt ausführliche Antwort auf alle Fragen. Das haben wir beispielsweise anlässlich eines Besuchs bei der NYDAM TVEIR so erlebt. Genau so interessant fanden wir den Besuch bei den Wikingern aus Schleswig. Sehr lehrreich, was wir über die verschiedenen originalgetreu nachgebauten Helme der alten Recken aus der Zeit zu Ende des ersten Jahrtausends erfuhren. Es gab runde Helme und auch solche, die oben spitz sind. Diese wurden von der Palastwache in Konstatinopel getragen, allesamt Waräger. Diese Wikinger aus Schweden waren sozusagen die GSG9 der oströmischen Kaiser, also die Jungs für die harten Fälle.
Begeistern auch die Sportpiraten, die sich verwegen mit ihren bmx-Rädern über eine Schanze in das Hafenbecken katapultieren. Den zahlreichen Zuschauern hat es sichtbar gut gefallen. Und den tollkühnen Radlern (und Radlerinnen?) vermutlich auch.
Andere Angebote auf dem Markt fanden wir nicht so besonders flensburgisch: Grillfleisch, Crêpes und Getränke gehören einfach zu einer großen Veranstaltung. Aber schließlich hat der Mensch nicht nur kulturelle Bedürfnisse.

Am späten Abend, um 23 Uhr, wurde eine Lichtshow geboten. Mehrere Segelboote und auch ein Kutter vom Fischereiverein fuhren als Wasserbalett in der Hafenspitze. Allesamt mit hohen, spitzen weißen Kegeln an Deck, die ihnen eine Anmutung von Stagsegeln gaben. Teils wurden die Kegel, teils Scheinwerfer längs der Relings mit wechselnd farbigem Licht ein und ausgeschaltet. Das sollte aber, meinen wir, noch einmal geübt werden. Denn die Scheinwerfer empfanden wir als viel zu grell. Attraktiv hingegen wirkte auf uns der größte Teilnehmer im Korso der Lichtshow, der Seenotkreuzer NIS RANDERS aus Maasholm. Seine Löschkanone warf große Gischtfontänen, die ebenfalls von Deck aus angestrahlt wurden. 


Die stärksten Eindruck machte auf uns die Abenddämmerung. Sie strahlte bis um Mitternacht satt orange über den Horizont im Norden. Aber sie war nicht direkt Teil der Veranstaltung aber auf jeden Fall Teil des wunderbaren flensburger Sommers. 


Gibt's auch etwas, das geändert werden sollte? Ja, da haben wir eine dringende Bitte: Schaltet die Lautsprecher ab! Laut machen auch die anderen. Der für uns unerträgliche Lärm verdirbt die Freude an der Musik und letztlich auch an einem Marktbummel. Die Rumregatta beweist seit nunmehr bald 40 Jahren, dass Flensburg auch leise attraktiv ist.

NYDAM TVEIR
Stand-up-paddling als Teamsport












Herrenausstatter von vor 1000 Jahren
GRETA  versucht sich mal als klassische Yacht

27.06.18 Sommerwochen - Festwochen


Mit der "Kulturwoche Flensburger Norden" vom 13. bis 17. Augst kündigt sich jetzt schon ein weiteres Hafenfest  am "Wasserplatz", dem urbanen Gemeinschaftsplatz Brauereiweg 14, an. Veranstalter sind der Verein Flensburger Norden, Verein Flensburger Norden e.V., Verein Creacult e.V., le kiosque restaurant, Balthazar Helwig, Helwig und Jensen GbR.




Die Veranstalter teilen mit:
Vom 13. bis 17. August 2018, von 17-22 Uhr sind Festzelt und Garten geöffnet. Einwohner, Bürger, Gäste der Stadt, sind eingeladen zu Musik, Tanzen, Gesang, Film, Prosa, Esskultur ...
 Das Programm sieht vor:
Montag, 13.8. :
Sebastian Gimm, Neustadtchor, Salsa- und Tangotanzen mit Demis und Lukas, 
Cafe K & le kiosque
Dienstag, 14.8.
Jasmin Brandon, Snake Shake, Phon und Zu, Lesung, Kurzfilme, 
Bäckerei Meggers & le kiosque
Mittwoch, 15.8. Jazz meets Classic, The Company, RynkerockKurzfilme, Fischmanufaktur & le kiosque
Donnerstag, 16.8
Emma und Co von den Landstreichern, Yana, Mathias Schmidt Trio, Kurzfilme, 
Roberto Gavin Weinkontor & le kiosque
Freitag, 17.8.
Django Junkies, Vinyls in a suitcase, Dj Boris Adams, Policia do Samba, 
Boite Culinaire & le kiosque
licia do Samba, Boite Culinaire & le kiosque

Außerdem wird ein interessantes kulinarisches Programm und mehr versprochen. 


26.06.18 Flensburg Ahoi!

Die Absprungrampe der wagemutigen Sportpiraten
Morgen, am 28. Juni beginnt das neue Hafenfest FLENSBURG AHØJ der Tourismusagentur Flensburger Förde von und für Bürger der Stadt und Nachbarn aus der Region. Es wird das Leben am Hafen bis Sonntag bestimmen.

Am Hafen sind die Vorzeichen nicht mehr zu übersehen. Auf dem Bohlwerk wird die Rampe montiert, die schon bei früheren Hafenfesten den Sportpiraten als Sprungschanze diente. Der Parkplatz auf der Schiffbrücke ist für Marktstände reserviert. Die ersten werden bereits aufgebaut. 

Das Fest bietet (laut Programm):

Donnerstag, 28. Juni
15:00 Uhr Eröffnung FLENSBURG AHØJ 
15:00 Uhr Lesung Stefan Herbst „Die Abenteuer von Fynn Eichhorn“ 
16:00 Uhr Dice in Motion (Rockband) 
16:30 Uhr Autorenlesungen für Erwachsene (Verband der Schriftsteller in Schleswig-Holstein e. V.) 
17:00 Uhr Land in Sicht (Pop-Band) 
18:00 Uhr FLASH PLOP! Moderation & Musik: DJ Flo 
19:00 Uhr Guacáyo (Reggae)

Freitag, 29. Juni
10:00 Uhr Aktionsflächen und Stände öffnen 
14:00 Uhr Norden Rundt (Eine Theater-Reise durch Skandinavien für Kinder) 
14:00 Uhr Stand-Up-Paddling Team Race 
15:00 Uhr Standbild (Pop & Hip Hop) 
16:00 Uhr Sax4tett (Musikschule, Leitung: Adel Abdel-Salam) 
16:00 Uhr Norden Rundt (Eine Theater-Reise durch Skandinavien für Kinder) 
16:00 Uhr BMX-Fördejump 17:00 Uhr Karmakarakta (Punk Pop) 
17:30 Uhr Autorenlesungen für Erwachsene (Flensburger Autorentre e. V.) 
18:00 Uhr Simon Glöde (Singer-Songwriter) 
18:00 Uhr Ankunft NYDAM TVEIR 
19:00 Uhr Westsee (Band) 20:00 Uhr Poetry Slam 
20:00 Uhr Tom Klose (Singer-Songwriter) 
20:00 Uhr BMX-Fördejump 
21:00 Uhr Aalkreih (Plattdütsche Country, Folk, Rock) 
22:00 Uhr Sim Special (Party Groove Band) 
23:00 Uhr Lichtershow auf der Flensburger Förde 

Samstag, 30. Juni
10:00 Uhr Aktionsflächen und Stände öffnen 
12:00 Uhr Marstals Småborgerlige Sangforening (Schiff SAMKA | M/S BIBIANA) 
14:00 Uhr Norden Rundt (Eine Theater-Reise durch Skandinavien für Kinder) 
14:00 Uhr Sønderjylland-Schleswig Pops 
14:00 Uhr Stand-Up-Paddling: Long-Distance-Race 
14:00 Uhr Frederiksstad Orkestret (Schiff SAMKA | M/S Bibiana)
15:00 Uhr Uebertribe (Funk) 
16:00 Uhr Norden Rundt (Eine Theater-Reise durch Skandinavien für Kinder) 
16:00 Uhr Da/ty korprojekt – Dä/De Chorprojekt 
16:00 Uhr BMX-Fördejump 
17:00 Uhr Los Fuegos (Balkan, Cumbia, Reggae & Rock) 
17:00 Uhr Autorenlesungen für Erwachsene (Flensburger Autorentreff) 
18:00 Uhr Salamanda (Pop-Rock) 
18:00 Uhr BMX-Fördejump 
18:30 Uhr Gute Nacht Geschichte (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Flensburg) 19:00 Uhr Torpus & The Art Director (Folk) 
19:00 Uhr Pub Quiz mit Maja 
20:00 Uhr Mike Andersen (Blues & Soul Songwriter) 
21:00 Uhr Die Andersons (Acoustik Comedy Rock) 
22:00 Uhr BMX-Fördejump 
22:00 Uhr Pub Force (Pop, Irish Folk) 
23:00 Uhr AUSWEICHTERMIN: Lichtershow auf der Flensburger Förde

Sonntag, 01.Juli
10:00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst 
10:00 Uhr Good Morning Flow Yoga (Anja Mester, atem-SCHÖPFER-PRAXIS für NATURHEILKUNDE & YOGA) 
11:00 Uhr Jazzfrühstück mit Niels Wilhelm Knudsen Quintet 
11:45 Uhr Gute Laune Hals-Schulter-Nacken-Massage (Anja Mester, atemSCHÖPFER-PRAXIS für NATURHEILKUNDE & YOGA) 
13:00 Uhr Sport mit FlensFitness 13:00 Uhr Abfahrt NYDAM TVEIR 
14:00 Uhr Stand-Up-Paddling: Überraschungsweltrekord 
14:00 Uhr Die Hornblower (Shantychor) 
15:00 Uhr Korsofahrt 
15:00 Uhr Bosse Hill (Singer-Songwriter) 
15:00 Uhr BMX-Fördejump 16:00 Uhr Landstreicher (Musikschulem Folkensemble, Leitung Christiana Voß) 
16:45 Uhr Märchenstunde (Märchenerzählerin Frauke Lind) 
17:00 Uhr Uni Bigband 
17:00 Uhr BMX-Fördejump 
18:00 Uhr Friedrich Jr. (Deutscher Folk-Pop) 
18:30 Uhr Gute Nacht Geschichte (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Flensburg) 19:00 Uhr Daniel Kemish (Singer-Songwriter)


Anders als die Großveranstaltungen wie Kieler Woche oder Hanse Sail in Rostock erwartet die Besucher ein Flensburger Hafenfest, in dem der Historische Hafen, Schiffe von hier und ein deutsch-dänisches Kultur- und Marktangebot (Flensburger Tageblatt

23.06.18 Klimaschützer in Klimahauptstadt

"Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen" 
Auch ein guter Zweck kann auf kein bisschen Enthusiasmus verzichten. Was besonders junge Menschen mitreißt, ist das Gefühl, das Richtige zu tun. Das mitzuteilen braucht aber mehr als die Funktionärssprache von Projektmanagern. 


KlimaSail -Segler AMAZONE
Besuch im Flensburger Hafen. Seit zwei Tagen liegt BELUGA II an der Hafenspitze um das Weddellmeer zu retten (wir berichteten). Heute haben vor dem Schifffahrtsmuseum gleich zwei weitere Großsegler festgemacht. Zum einen die Dreimastbark ALEXANDER von HUMBOLDT (die mit den grünen Segeln) und AMAZONE, ein Gaffelschoner aus Turku, Finnland.
AMAZONE kommt ebenfalls zum retten hierher, ihr geht es um die Ostsee. Während bei BELUGA II Fauna und Flora der Antarktis im Brennpunkt liegt, will AMAZONE im Dienst der Nordkirche (in Kooperation mit "Brot für die Welt") zeigen, wie wichtig der Umweltschutz ist und zum Handeln anregen. Dazu sollen im Rahmen der Aktion "KlimaSail / Global denken - lokal handeln" mit jungen Menschen ein "neues Bewusstsein für einen neuen Lebensstil" entwickelt werden (Zitat Prospekt). Weiter heißt es:  "Ziel von KlimaSail  ist es ... die Ostsee als ökologischen Nahraum zu erforschen und Klimawandel sowohl als lokale als auch globale Herausforderung zu verstehen. Themen einer nachhaltigen Entwicklung werden bei der KlimaSail in den erlebnispädagogischen Lernort eines Traditionsseglers eingebettet."

Auf einem Törn von Flensburg über Kiel und Rostock nach Greifswald segeln pro Etappe jeweils ca. 20 Jugendliche mit der AMAZONE um "Aspekte des Klimaschutzes zu erlernen und zu erleben. (Bunte) Landprogramme in den Häfen bieten Gelegenheit, die gesammelten Erfahrungen nicht nur den eigenen Familien und Freunden nahe zu bringen, sondern auch den Menschen vor Ort" (immer noch Zitat).

Wir wünschen den jungen Naturschützern dass sie die Reise nicht ganz so dröge erleben, wie sich dieser Text liest. Schließlich sollen sie "Botschafter der heranwachsenden Generation (werden) und in den Kommunen ein wichtiges Sprachrohr in Richtung der Politik".

Wo wir's gerade mit dem zitieren haben, kommt hier ein weiteres Zitat. Diesmal von Augustinus Aurelius, den Kirchenmännern und -Frauen der Veranstalter sicherlich bekannt: "Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen".  So isses auch nach ca. 1600 Jahren immer noch.

P.S. Zum Thema KlimaSail berichtete vorgestern auch das "Flensburger Tageblatt".

21.06.18 BELUGA II zu Gast in Flensburg

Greenpeace informiert bis zum 24. Juni im Rahmen ihrer Küstentour 2018 an Bord der BELUGA II über ihre aktuelle Arbeit zum Schutz der Antarktis.

Foto: Maria Feck/Greenpeace
Heute hat die grüne Klipperaak der Umweltorganisation Greenpeace an der Hafenspitze festgemacht. Bis zum 24. wollen die Umweltschützer auf einer Informationstour entlang der Ostseeküste in Flensburg auf die aktuelle Gefährdung der Antarktis aufmerksam machen und für Unterstützung ihrer Forderung an die Antarktis-Kommission CCAMLR werben, im Weddellmeer ein Meeresschutzgebiet einzurichten. Es wäre dann das das größte weltweit. 
Die Bedrohung der Antarktis beschreiben die Umweltschützer in ihrem Internetportal:
"Die Antarktis ist in Gefahr: Der Klimawandel hat in den letzten 50 Jahren zu einem Temperaturanstieg von über 2 Grad Celsius geführt und Fischerei-Trawler lauern darauf, die Heimat von Pinguinen, Walen und Robben als neues Beutegebiet zu erschließen. Sie haben es auf die Grundlage dieses empfindlichen Ökosystems abgesehen: den Krill – kleine krebsartige Tierchen, von denen sich Wale und zahlreiche andere antarktische Lebewesen ernähren."
Weiterhin erfahren wir auf der Seite:
"An Bord der Beluga erfahren Sie mehr über den einzigartigen Lebensraum im Südpolarmeer, den sich eine Greenpeace-Expedition zu Beginn des Jahres ganz aus der Nähe betrachtete. Besucherinnen und Besucher erwartet eine kleine Tour über das Segelschiff vom Typ Klipperaak mit vielen Anekdoten zum Alltag an Bord und zu den Einsätzen als Aktions- und Expeditionsschiff."
Die Führung finden täglich statt um 10.00 bis 13.00 Uhr und um 14.00 bis 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei und die Führungen werden in kleinen Gruppen durchgeführt. Vorsorglich heisst es: "Je nach Wetter und Besucherandrang können Wartezeiten entstehen". 

19.06.18 Abendfahrt mit ALEXANDRA

Das wäre doch mal eine Abwechslung, oder? Salondampfer ALEXANDRA lädt zu einem maritim nostalgischen Abendvergnügen ein:


Am Samstag, 23. 6. 2018, ist es wieder so weit. In Anknüpfung an die Tradition der 70ger Jahre bietet der Salondampfer „Alexandra“ eine Abendfahrt mit Musik der 60, 70 und 80ger Jahre an.
Es darf auch geschwooft werden.

Ab 19:00 h geht`s los. Ablegen ist 19:30 h. Um 22:30 h legt sie wieder an und es kann bis 24:00 h gefeiert werden.

Karten gibt es im Büro des Historischen Hafen Flensburg, Schiffbrücke 37, 24939 Flensburg,
Tel: 0461 – 182 91 805



15.06.18 Kieler Woche in Flensburg

Morgen beginnt die alljährliche Kieler Woche, das Segelevent der Superlative. Natürlich in Kiel, nicht in Flensburg.  Deswegen hatten wir, wie auch  ein paar wenige andere Segler, den schönen Flensburger Hafen und die schönste Förde Flensburgs für uns allein.



Auf dem Wasser begegnen wir PIROLA. Sie hatte etwas früher abgelegt und war schon wieder auf dem Weg zurück zu ihrem Liegeplatz. Wir bummelten noch ein paar Stunden länger auf dem Wasser. Als wir zum Hafen zurück kamen, stand die Sonne schon im Westen und strahlte die Schiffe im Museumshafen wie auf einer Theaterbühne an.


FULVIA af ANHOLDT
CATHARINA









PIROLA, DANA und BODIL (von links)
BETTY, THOR, AURORA von ALTONA und FORTUNA
















Morgen beginnt die Kieler Woche. Natürlich in Kiel, nicht in Flensburg. Gott sei Dank.

P.S. am Tag danach. Die Kieler Woche hat begonnen und, als wär's bestellt, das zu diesem Anlass übliche Regenwetter. Schön, dass wir gestern die Chance nutzen konnten. Ist aber schon bemerkenswert. Trotz weltweit vernetzter gigantischer Rechnerkapazität sind die Wetterfrösche oft nicht in der Lage, das Wetter auch nur drei Tage im voraus zu erkunden. Ist es nicht tröstlich schon Jahre vorher zu wissen, dass es zur Kieler Woche regnet - ganz ohne IT, KI oder IQ, einfach nur aus Erfahrung.

12.06.18 Zu trocken: gesunken.

Wat den Een sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall. Das Sommerwetter im Mai und die Folgen.


Der Kutter Möwe sank am Sonntagmorgen.
Foto: Müller/boyens-medien



















Das trockene Sommerwetter der vergangenen Tage erfreute die Sonnenanbeter, machte aber Landwirten und Gärtnern zu schaffen. Hitze und Wind trieben auch Eignern alter Holzschiffe Sorgenfalten auf die Stirn. Wenn dann auch noch das Hafenwasser wochenlang weggesperrt wird weil ein Sperrwerk saniert werden muss, kann das fatale Folgen haben.
Die "Norddeutsche Rundschau" berichtete in ihrer Ausgabe von gestern: 

Kurz vor Öffnung des Sperrwerks kam es im Hafenbecken 1 zu einem Wetter bedingten Unglück. Ein ehemaliger Krabbenkutter sank im sogenannten Museumshafen. Die Feuerwehr konnte einen zweiten Kutter vor dem Versinken retten, wie die Polizeidirektion Flensburg am Montag mitteilte. Ursache war vermutlich die Hitze der vergangenen Tage. Sie trocknete die hölzernen Kutter aus, so dass die Fugen zwischen den Planken undicht wurden. – Quelle: https://www.shz.de/20101442 ©2018
Warum der Zeitungsartikel die Formulierung "sogenannter Museumshafen" verwendet wurde nicht berichtet, wäre aber interessant zu erfahren. 

10.06.18 Doppelte Freude

HILDING in neuer Obhut
Foto: Thomas Kähler


















Gestern bekamen wir die erfreuliche Nachricht, dass HILDING, die Arendal-Sjekte unseres vor einem halben Jahr leider verstorbenen Vereinsfreundes Hännes nunmehr in neue Hände gekommen ist. Das Boot wurde, wie auch die Sjekte ARVED aus dem Lüttfischerhafen, von Willem Dannevig in Arendal gebaut. Heute saß eine der beiden neuen Bootsfrauen auf dem Lüttfischersteg und konnte ihren Blick nicht von dem ihrem Schützling lösen. Ihre Freude über die neue Beziehung sprang sofort über und lässt auf eine wunderbare Zukunft hoffen. Wir wünschen den Dreien "Allzeit gute Fahrt!" und immer die sprichwörtliche Handbreit Wasser unterm Kiel!
Jetzt muss das Boot sich nach den Monaten an Land erst mal wieder an das nasse Element gewöhnen, dann wir aufgeriggt. Wir vermuten sicherlich nicht zu viel, wenn wir annehmen, dass danach Segeln ganz oben auf der To-Do-Liste steht.

07.06.18 High noon auf der Förde

Punkt 12:00 Uhr startet der erste Durchgang des Robbe & Berking Sterling Cup 12mR. Die Startlinie ist nördlich der Ochseninseln und Wendepunkte sind vor Glücksburg und Schausende ausgelegt. Dort sollen die Schönen Schnellen zeigen, ob das "Warming up" vom Vortrag erfolgreich war. Um das aus der Nähe anzusehen, brechen wir in aller Hergottsfrühe auf. Schon eine dreiviertel Stunde vor dem Start verlassen die ersten 12-er den Hafen des FSC. Der Wind weht mit freundlichen vier Beaufort Stärke aus östlicher Richtung. Im Laufe des Tages wird er sich auf Ost-Südost einpendeln.
Außer den Regattayachten sind nicht viele Boote auf der Förde. Wir nutzen die Gelegenheit, möglichst interessante Motive und Situationen 
von der Regatta  zu fotografieren. Hier eine kleine Auswahl.
































































Nach  eindreiviertel Stunden ist das erste Match von dreien zuende. Die beste Vorschoterin aller Zeiten hat in der Zeit um die 200 Bilder eingefangen und der Mann an der Pinne unzählige Wenden und Halsen gefahren. Das war für uns vorerst genug der sportlichen Betätigung und wir machen uns erstens auf den Heimweg und zweitens über den Imbiss und das Mineralwasser her. Später lesen wir im  Internet die Ergebnisse der Rennen. Demnach ist KIWI MAGIC Sieger in allen drei Durchgängen und HETI, die älteste der klassischen Yachten in diesem Rennen, belegt einen ehrenvollen letzten Platz. Schließlich ist sie nach der "First Rule" eingestuft, hat ein Gaffelrigg und segelte ohne  Spinnacker. Doch dabei sein und gute Sportsmanship üben, darauf kommt es schließlich an. Hut ab!  Sie drehte die letzte Runde auf der Bahn tapfer, aber alleine und war wunderschön anzusehen. 

06.06.18 Racing an der Schwiegermutter

Auf dem Weg zu unserem "Logenplatz" an Holnis Kliff
Spannender Segelwechsel bei der Schwiegermutter
Klassikerregatta auf der Flensburger Förde. Am Vortag des Robbe & Berking Sterling Cup 2018 segeln die Teilnehmer des "Warming up" von der Dyvig am Alsensund nach Glücksburg. Klassikerregatten sind für Teilnehmer und Zuschauer immer attraktiv. Besonders an der Flensburger Förde. Anders als bei manchen anderen Revieren kann hier das Geschehen von Land aus gut beobachtet werden. Die Steilufer des Meeresarms bieten sich geradezu als Logenplatz an. Dazu kommt die einmalige Kulisse der Landschaft. Egal von wo aus man auch guckt, egal was auf dem Wasser geschieht - die Landschaft ist immer mit im Bild. Mit ihren sanften Hügeln, bewaldeten Hochufern, weiten Stränden und schroffen Kliffs. Dazu kommt heute das wunderbare Sommerwetter mit zarten Federwolken und einem frischen Wind aus Ost-Südost.
FLICA II passiert die "Schwiegermutter" als erste...
Wir entschließen uns nach Holnis zu fahren - allerdings über Land. Sonst wäre die Freude an den erwarteten Bildern der Yachten auf der Bahn zu kurz. Schließlich gehören sie immer noch zu den schellsten Einrumpfbooten. Als Standort wählen wir das Steilufer der Halbinsel Holnis oberhalb der berüchtigten, "Schwiegermutter" genannten, Untiefe gegenüber der alten Ziegelei bei Broager. Wir sind schon früh aufgebrochen. Vermutlich kommen viele Bootsbegeisterte und wir möchten doch mit ein paar unverstellten Bildern zurück kommen.
...HETI als letzte. Sie ist die älteste auf der Bahn -
und unsere heimliche Favoritin
Vorneweg: Die Eile hätten wir uns sparen können. Vermutlich sind wir heute die einzigen maritim Begeisterten am Ufer. Radler, Spaziergänger und Sonnenanbeter haben andere Interessen. So sind wir weitgehend alleine an dieser schönen Stelle, niemand macht die Plätze auf den Sitzbänken streitig und wir können geduldig auf die klassischen Rennyachten warten die hier vorbei kommen müssen. Es sollen acht Boote sein, darunter die 106 Jahre alte
THEA und VANITY V  
HETI und die 100-jährige THEA. Natürlich  als Lokalmathador auch SPHINX, die ehemalige "Ostwind" der Bundesmarine. Sie alle sind Konstruktionen der besten Yachtdesigner ihrer Zeit. Ihre Namen "Oertz", "Fife" "Anker" und "Abeking und Rasmussen" - um nur einige zu nennen - sind Legende. Während wir uns noch wundern, dass dieses spektakuläre Sport- und Kulturereignis so wenig öffentliches Interesse findet, kommen die ersten Segel hinter der Landzunge von Brunsnaes in Sicht. Weiße Segel und ein roter Spinnacker. Der muss zu SPHINX gehören; nur sie hat so
Und noch einmal HETI 
ein auffälliges Vorsegel. Aber dann: Ein Boot mit schwarzen Segeln zieht unerbittlich vorbei, rundet als erstes die grüne Tonne am Westende der Äußeren Förde. Später, im Yachthafen des FSC in Glücksburg erkennen wir darin FLICA II. Während das Regattafeld auf die rote Fahrwassertonne 12 zusteuert, die als "Schwiegermutter" berüchtigt ist, können wir von unserem Hochsitz durch einen schattigen Hohlweg zum Ufer herabsteigen um das Geschehen auf dem Wasser in Augenhöhe zu verfolgen. Denn jetzt wird es spannend. An dieser Stelle ändert der Wind die Richtung. Wie immer, so auch hier, folgt er dem Hochufer. Jetzt heißt es auf den Booten Segel wechseln. Schon rauschen die Spinnacker wieder runter und werden durch Klüversegel ersetzt. Selbst in der Entfernung sind die raschen Bewegungen an Deck der schnellen Boote zu sehen. Jetzt nur kein falscher Griff - und doch hat eine Yacht tatsächlich einen unrühmlich "Eieruhr" genannten Knoten im teuren Tuch. Schon ist die Chance auf einen der ersten Plätze vertan. Aber aufgeben gilt bei ihr anscheinend nicht. Während wir sie aus dem Blick verlieren, sieht es so aus als könnte sie einen Teil der Schlappe wieder gut machen. Zeit für uns, nach Glücksburg zu fahren. Wir wollen uns ansehen, wie die Boote einlaufen und das spannende Spektakel als Zuschauer verfolgen. Als wir ankommen, finden wir tatsächlich noch einen schattigen Parkplatz neben dem kleinen Noor am Quellental. Nach ein paar Schritten können wir auf die Stege gehen an denen die Teilnehmer der Klassiker-Regatta festmachen. Ungefähr zwanzig Meter lang sind die meisten von ihnen und nahezu ebenso viele Männer und Frauen wirbeln an Deck, sortieren Leinen und ziehen und schieben die schlanken Rümpfe in noch schlankere Boxen. Doch wo auch nur ein Pfosten oder gar ein Nachbarboot in die Nähe kommt wird warnend "Fender!" gerufen, um Schrammen oder Übleres abzuwehren. Glücklicherweise ist das Wort im englischen, dänischen und deutschen Wortschatz gleich. Unterschiedlich wie die Bordsprachen sind auch die Nationalen Farben die nach dem Festmachen gesetzt werden: Englisch, Dänisch, Deutsch, Finnisch und Neuseeländisch können wir unterscheiden. Die Boote kommen aus vielen Ländern und wenn sie zusammen kommen, dann auf Regatten wie dieser heute in Glücksburg.


01.06.18 Nur noch ein Jahr

Kaiser Konstantin legt a.D. 325 den Termin der
Rumregatten kommender Jahrtausende fest
Gemeinfrei WIKIPEDIA
Ab heute dauert es nur noch ein Jahr bis die 40ste Rumregatta auch schon wieder vorbei ist. Nanu wird sich mancher fragen die letzte war doch vor drei Wochen? Auch richtig. Aber da die Rumregatta immer am Wochenende vor Pfingsten stattfindet und dieses christliche Fest immer 60 Tage nach Ostern gefeiert wird und weil für das Osterndatum "auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 ... folgende Festlegung getroffen (wurde): Osterdatum ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling" (WIKIPEDIA), müssen wir uns diesmal etwas länger gedulden. Denn das Mondjahr ist bekanntlich unterschiedlich lang wie das Kalenderjahr.

Was lernen wir daraus: die Wahl möglicher Termine für die Rumregatta wurde indirekt schon im Jahr 325 festgelegt. Demnach könnte - um ein paar Ecken gedacht - die nächste "unernste Geschwaderfahrt" eigentlich statt der 40sten auch die 1695ste genannt werden. Von den Booten der Ostsee von damals ist bis heute nur das Germanenboot NYDAM TVEIR bekannt. Das konnte allerdings nur gerudert werden. Es ist daher kein Wunder, dass die erste Rumregatta "ehemals segelnder Berufsfahrzeuge" damals noch warten musste.  

Wer sich die Zeit zur 40/1695sten mit schönen Bildern früherer Rumregatten verkürzen möchte, dem kann HIER geholfen werden.