26.12.18 Kein Grog, kein Törn

Seit Gründung des Museumshafens Flensburg hat der Verein den öffentlichen Veranstaltungskalender in Flensburg mit drei maritimen Schwerpunkten bereichtert. So beginnt die Segelsaison der Traditionsschiffe am Bohlwerk mit der Rum-Regatta, gefolgt von der Apfelfahrt und endet mit dem Grogtörn. Der Grogtörm im Vorjahr war der kürzeste und heftigste seit Anbeginn - der von heute fiel gleich ganz aus.


Fahrt ins Graue: Grogtörn 2018

























Man hätte vorgewarnt sein können, denn auf der Internetseite des Veranstalters Museumshafene.V. wird lediglich der Grogtörn des Vorjahres (2017) angekündigt. Aber da die Termine für die Ankündigungen der beiden anderen Veranstaltungen des Vereins in diesem Jahr ebenfalls zwölf Monate nachhinken - obwohl sie stattfanden - schien das so gesehen normal zu sein.

Vormittags fanden sich ein oder zwei Dutzend Menschen unter dem Krahn zusammen. Und tatsächlich fuhren auch diesmal am zweiten Weihnachtstag noch zwei einsatzbereite Traditionsschiffe auf die diesig-trübe Förde. Aber die üblichen Gäste mit der Buddel blieben aus. RAGNA, Nachbau eines Wikingerbootes aus Norwegen, kam jedenfalls vom Grogtörn zurück, wie es losgerudert war - ohne Gäste an Bord. Und das obwohl Knut Steuermann für den Anlass extra einen Teekessel vorbereitet hatte.

RAGNA von Leerfahrt zurück

17.12.18 Schmuddelwetter

Ist auch das Wetter trüb und feucht, liegt auch der erste Hauch von Schnee auf dem Boden: Ein kleiner Spaziergang lüftet Kopf, Lunge und Seele. Wer am Hafen entlang geht, ist ziemlich alleine unterwegs. Hier ein paar Eindrücke von heute Mittag.























14.12.18 Erster Schnee

In den letzten Wochen war am Bohlwerk noch viel weniger los, als in den letzten Jahren. So auch in den HAFENMELDUNGEN. Wie reimte Wilhelm Busch in Max und Moritz? "Jeder denkt, sie sind perdü, aber nein, noch leben sie". Hier als ein kurzes Lebenszeichen ein paar Fotos von heute.

Noch sind es nur einige dünne Flöckchen, die sich an diesem grauen Freitagmorgen in den kalten Regen mischten. Sie künden unmissverständlich den nahenden Winter an. Der beginnt schließlich schon in einer Woche. Ein Grund zur Freude: Von da an werden die Tage wieder länger und mit jedem Tag kommt die Segelsaison um 24 Stunden näher.

Ein anderer Grund: nun ist das Boot schon fast einen Monat lang unter seiner neuen Winterplane und trotz heftiger Regenschauer und stürmischen Böen bislang sicher geschützt und trocken. Wenn jetzt noch mehr Schnee fallen sollte, könnte auch das verbesserte Gerüst unter der Plane zeigen, ob sich die Mühe tatsächlich gelohnt hat. Man wird sehen. Aber bis zu einem aussagefähigen Stress-Test mit Wasserschnee und Sturm werden wir uns noch ein wenig gedulden müssen. Zumindest für die nächsten Tage wurden steigende Temperaturen vorhergesagt. Ist ja auch nicht wirklich eine schlechte Nachricht.




























24.11.18 Winterschutz

Die Winter im Norden sind lang, dunkel und nass. Dazu kommen auch immer wieder stürmische Tage und Wochen mit Frost oder Schnee. Zeit, das Boot gegen das miese Wetter zu schützen. Wir haben dafür jetzt eine neue Winterplane hergestellt.




Das Boot unter der Plane von hinten gesehen
Der Zugang ist an Stb beim Besan
Fünf Ausschnitte pro Seite für die Püttinge
Alle fünf Teile der Plane überlappen von Vorn

Noch muss sich die neue Plane bewähren, doch die ersten stürmischen Tage hat sie ohne Blessuren überlebt. Dabei war sie noch nicht einmal vollständig montiert - der niedrige Wasserstand ließ uns nicht an Bord kommen. Dennoch hier ein erster Bericht über das Projekt. Wer eine neue Plane für sein Boot sucht, kann damit vielleicht etwas anfangen.
Zumindest den Rat, mit der Ideensammlung so früh wie möglich zu beginnen.

Die Winterplane für unser Boot war nach dreißig Jahren deutlich mitgenommen. Die schwere durchscheinender PVC-Gitterfolie war spröde und brüchig geworden und etliche Kauschen waren ausgerissen. Eine Reparatur hätte sich nicht mehr gelohnt. Grund genug, an einen Ersatz zu denken. Da wir das Boot an Deck stark verändert hatten, taugte die alte Plane nicht einmal als Schnittmuster. Es war also Zeit, über unsere Ziele und Möglichkeiten nachzudenken. Erfahrungsgemäß benötigt in einem solchen Projekt die Planung und Vorbereitung am längsten.

Wir wollten erreichen
  • Guten Wettersschutz
    Ganz oben auf der Liste stand der Schutz gegen Regen, Schnee und Eis.

  • Hohe Haltbarkeit
    Die Plane samt Gestell muss den hier immer wieder auftretenden Böen bis zur Orkanstärke standhalten. Auch unter dem Gewicht von nassem Schnee muss die Plane samt Gestell Stand halten.

  • Freier Arbeitsraum
    Unter der Plane soll es für Arbeiten an Deck hell genug sein. Das Gestell soll den
    Blick nach vorne. Die Stringer sollen
    verhindern, dass die Plane durchhängt
    Zugang frei halten (insbesondere zu den Festmacherleinen).
    .
  • Einfache Handhabung
    Die Winterplane samt Gestell soll einfach auf- und abzubauen, transportieren und zu lagern sein. Die Zugangsöffnung soll von Land aus einfach zu öffnen und zu verschließen sein.

  • Eigene Herstellung
    Es kommen nur Konstruktionen infrage, die wir mit für uns erreichbaren Materialien und Werkzeugen herstellen können.

  • Geringe Kosten
    Für die Konstruktion kommen daher nur leicht zu beschaffende Standardprodukte infrage, wie Montagehölzer aus dem Baumarkt, Verbindung durch einfache Verschraubung oder Zurrings. Verschnitt wollen wir möglichst vermeiden.
Unsere Voraussetzungen
Der Arbeitsplatz war ein Schuppen von 5x5 Metern mit ebenem Teppichboden, in dem die Folie von der drei Meter breiten Rolle abgewickelt und zugeschnitten werden konnte. Einfache Tische und - besonders hilfreich- die Palette, auf der die Folie angeliefert und uns dann als Arbeitsplatte diente, auf der die Folie geschweißt wurde.
Viele Ideen für die Konstruktion stammen aus den Erfahrungen mit der "alten" Plane und dem Betrachten von Planen auf anderen Booten.


  • Planung
    Das Gestell war im Großen und Ganzen für die neue Plane geeignet, musste aber repariert und wo nötig angepasst werden. Offen blieb bis zuletzt der genaue Ort des Einstiegs beim Besanmast. Das hing  davon ab, wie weit die Teilstücke der Planen überlappen. Überhaupt flossen die meisten Gedanken in die eigentliche Plane. Sie sollte den gesamten Schiffskörper vom Bug bis hinter das Ruderblatt einschließen und aus mehreren Teilstücken bestehen. Diese konnten drei Meter - entsprechend der Breite der Folie . nicht überschreiten. Damit konnte der Abstand zwischen Groß- und Besanmast (etwa fünf Meter) einschließlich der geplanten Überlappung der Teilstücke ohne Verschnitt hergestellt werden.

  • Vorbereitung:
    Mit Informationsvideos auf Youtube machten uns mit dem Schweißen der PVC- Plane bekannt. Ein paar Abschnitte der alten Plane wurden zum Übungsmaterial. Dabei benutzten wir ein Heißluftgerät aus dem Supermarkt. Es hat die Probezeit nur kurze Zeit überlebt; dann starb es den Hitzetod.
    Außerdem haben wir Winterplanen auf anderen Booten unter dei Lupe genommen und uns dabei eine Reihe Fragen gestellt: 
  • Wie ist der Einstieg ausgeführt und könnte wir das übernehmen?
  • An welchen Stellen wurde geschweißt und wo genäht? Nähen schied für uns aus - unsere alte Haushaltsnähmaschine hätte die Belastung nicht überlebt.
  • Wie sind mehrteilige Planen miteinander verbunden? Klettbänder scheinen praktisch zu sein, können aber nicht geschweißt werden. An anderen Planen haben wir Reißverschlüsse gesehen. Außerdem Haken und Ösen, Schlingen und Knebel. Im letzten Winter haben wir gesehen, dass Reißverschlüsse zugefroren sind.
  • Wie sind Durchführungen für Festmacherleinen, Wanten, Stagen, Mastkragen ausgeführt? Die Leinen müssen sich frei bewegen können. Die Durchführungen für Stagen, Püttinge Wanten, Masten sollen wasserdicht sein. Es ist unglaublich, wieviel Wasser bei einem winterlichen Regen am Mast ablaufen kann!
  • Stehhöhe unter der Plane ist sehr bequem, aber bietet auch einen hohen Widerstand gegen Winddruck und benötigt ein entsprechend stärkeres Gestell.
  • Dachneigung: Je steiler das Dach, desto leichter kann Wasser und Schnee ablaufen bzw. -rutschen. 
  • Ein paar Überlegungen zur Statik: Wie werden die Kräfte durch Gewicht(senkrecht, statisch) und Winböen (waagrecht, dynamisch) in den Rumpf übertragen? Gibt es Befestigungspunkte, die sinnvoll genutzt werden können? 
  • Fragen zur Haltbarkeit. Welches Material wurde verwendet? Wo treten Punktbelastungen und Falten auf und wie werden sie vermieden? Was macht eine gut sitzende Plane aus?
Ebenfalls bewährt hat sich eine genaue Vermessung der Baustelle. In schwierigen Fällen könnte auch ein einfaches (!) 3D-Modell des Decks hilfreich sein, um die Planen entsprechend dem Decksprung und der Position der Masten, Wanten, Stagen, Poller und Festmacherklampen passend zuzuschneiden. Auf jeden Fall die halbfertige Plane lieber einmal mehr als einmal zu wenig anpassen. Wenn alle Stricke reissen, muss sonst schon bei der ersten Anfertigung repariert werden. 
  • Planung
    Dazu gehören Antworten auf Fragen wie: Lagerung und Transport, Welche Besonderheiten an Bord müssen berücksichtigt werden (Bsp: Soll unter der Plane ein Ofen in Betrieb genommen werden?) Wie hoch soll das Gerüst gebaut werden? Soll an im Schutz der Plane Deck gearbeitet werden? Wie kann ausreichend Luft unter die Plane geführt werden? Wie können die Teilstücke der Plane dicht verbunden werden (Sturzregen, Sturm) Gibt es eine vorherrschende ungünstige Windrichtung am Liegeplatz?
  • Konstruktion
    Das Gestell muss erhebliche Kräfte aufnehmen 
    Gestell über dem Bug ...
     können. Beispielsweise wiegt nasser Altschnee 1000 Kp/qm. Bei 10 bis 15 cm Höhe sind das bei uns im Teilstück zwischen den Masten bis zu fünf Tonnen Gewicht. Die verteilen sich auf acht Auflagepunkte macht jeweils 600 Kp/ Lager. Im Bug und Heck sind die Gewichte geringer bzw. die Dachflächen steiler.
    Die Plane aus Gitterfolie wiegt 600 g/qm und ist transparent (LKW-Dachfolie). Wir haben sie über das Internet bezogen.
    Unser Gestell steht auf der Seereeling und nutzt deren Verbindung zum Bootsrumpf.  Die Großgaffel bildet den First zwischen den Masten. Über Bug und Heck haben wir schon bei der bisherigen Plane ein Montageholz (Querschnitt vier mal sechs Zentimeter) aus dem Baumarkt eingesetzt.
    Das Gestell aus Kanthölzern 20x50 mm hochkant, astfrei war in großen Teilen bereits vorhanden. Die Gaffel wird über ein Distanzbrett vom Großbaum gestützt. Der ist 
    ... und über dem Heck. Links
    der Einstieg. Der Stringer
    darüber gibt guten Halt beim
    Übersteigen
    vorne durch das Lümmellager und hinten durch zwei solide Maststützen abgefangen (vier mal sechs Zentimeter Querschnitt). Die Firstbalken über dem Vorschiff und Heck haben ebenfalls vier mal sechs Zentimeter Querschnitt. Knotenbretter geben die nötige Fachwerkbindung. Auflagen für Übergang von Gestell zu Masten und Rundhölzern mit engporigen Schaumstoffblöcken gepuffert. Dadurch ist das Gestell stabil und elastisch (Sturmböen!) zugleich.
    Wichtig ist, dass die Plane straff sitzt und unter Last (Schnee, eigenes Gewicht) nicht durchhängt. Sonst kannn außen Wasser zu großen Pfützen zusammenlaufen, und Schnee kann nicht abrutschen, da kommen leicht ein paar hundert Kilo Gewicht zusammen. Außerdem bildet sich auch schon bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt Tauwasser unter der Plane. Es schlägt sich an der Unterseite der Plane nieder und tropft an der Stelle mit der stärksten Krümmung ab. Dann sieht das Deck an einem Morgen nach einer trockenen Nacht mit niedrigen Temperaturen aus wie nach einem mittleren Regenguss. Und das will man ja mit der Plane eigentlich vermeiden!. Als Abhilfe haben wir horizontale Streben eingesetzt.
    Das Material der Planen ist ebenfalls fest und elastisch. Die Planenstücke sind mit Heißluft verschweißt. Die Verbindiung ist sehr belastbar, wo nicht, wird nachgebessert. Die Planenteile sind mit dem Rumpf, dem Gestell und untereinander über Kauschen mit Zurrings verbunden. Sie haben, wo die höchste Belastung erwartet wird, einen Abstand von 50 cm. Die Zeisinge für die Zurrings sind aus aus geschmeidigen Leinen, in denen Knoten (Pahlsteks und Slipsteks) gut halten. wegen der im Winter hauptsächlichen Starkwindrichtung aus Ost ist die Überlappung der Planenteile und des Einstiegs nach Westen (hinten) ausgeführt. Zusätzliche Folienstreifen  verhindern als "Wasserfallen", dass Wasser durch Wind und Schwerkraft unter die Plane gedrückt wird.
    Belüftung: Die über der Reeling herabhängenden "Lappen" können bei Wind etwas flattern und pumpen dabei frische Luft unter das Dach. Der Grundgedanke war: Eine Flaute lüftet auch durch aufwendige Hutzen oder andere Vorkehrungen keine Frischluft unter die Plane.
     
  • Herstellung
    Arbeitsmittel: Maßband, Straklatte, Langes Lineal (etwa drei Meter): Stabile Schere, Heißluft-Schweißgerät, Andrückrolle, Handschuhe aus dickem Leder, Verlängerungskabel, gute Beleuchtung. Große Bodenfläche um Plane abzurollen, auszubreiten, anzuzeichnen oder zusammenzulegen.
    Hilfsmittel: Kochtöpfe mit passenden Durchmessern als Lehren beim Schweißen der Mastkragen. Vier Meter langes Wasser- oder Gasrohrleitung aus Stahl um die Folienrolle abwickeln zu können. Sackkarre, Lot, Klebeband für Markierungen. Filzstift, Spiritus, Lappen, dicke Lederhandschuhe

  • Anpassung. Mehrfaches Auf- und Abbauen notwendig, um einen
    möglichst guten Sitz zu erreichen, Das erforderte entsprechend viel Zeit.
     
  • Erste Erfahrungen
    Zeitbedarf von Aufbau des Gestells bis Endmontage der Plane einschließlich Planung, Beschaffung, Montage und Herstellung: ein Monat mit Unterbrechungen durch ungünstiges Wetter. Günstig ist gleiche Firsthöhe und -Neigung der Giebel vor und hinter den Masten.
    Die Spedition hat tatsächlich nur bis an die Türe (in unserem Fall ein Hoftor!) geliefert. Die letzten vierzig Meter mussten wir alleine bewältigen Und das bei einem Gewicht von ca. 165 kp mit Transportverpackung. (Wir haben die drei Meter lange Rolle  mittig auf eine Sackkarre gewuchtet und eine Urgroßmutter schaffte sie alleine(!) an den Arbeitsplatz). Derweilen verfluchte der Spediteur seinen "Scheissjob". 
    Ein Heißluft-Schweißgerät aus dem Supermarkt hat die Dauerhitze nicht vertragen. Ein anderes Günstiges hat durchgehalten.
    Das Schweissen muss an ein paar Abschnitten geübt werden. Als Arbeitsplatz wird eine große ebene Arbeitsfläche benötigt in ausreichender Höhe (etwa Taillenhöhe) und mindestens zwei Metern Breite als Unterlage für die Folie. Arbeiten auf dem Fussboden ist sehr anstrengend. Die in den Videos auf Youtube gezeigte Anpressrolle kann nicht an Stellen eingesetzt werden wo es eng wird. Da helfen dicke Lederhandschuhe um die heißen Planenteile beim schweißen anzudrücken. Außerdem benötigt man viel Übung, um den die zu verschweßenden Planen gleichmässig stark anzudrücken. Die Planen haben wir mit etwa 10 cm breiter Überlappung geschweisst und mehrfach durch Reissversuche auf ausreichende Festigkeit kontrolliert. Wo nötig, wurde nachgebessert.
    Großflächiger Klettverschluss haftet zwar sehr gut, erfordern aber Fangösen an den Planenrändern, um die Verbindungsstelle von Land aus mit einem Bootshaken öffnen zu können.
    Zurrungen haben wir mit handelsüblichen Kauschen aus Kunststoff in angeschweissten Lappen vorgesehen. Dafür wird ein Locheisen (12 mm), ein Zweikilo- und ein Kunsstoffhammer benötigt. Für das Lochen mit dem Locheisen hat sich ein ebener Klotz aus Hartholz (Bsp. Buche o.ä., Hirnholz) bewährt.
     

  • Letzte Anpassung für den Saum sind nach der ersten Saison vorgesehen. Deshalb haben wir den am Rumpf hängenden Rand der Plane jetzt noch nicht auf gleiche Länge beschnitten. Wenn der endgültige Zuschnitt und die Befestigung im Detail fertig sind, wollen wir das vom Schlauchboot aus erledigen.
Und jetzt kommt erst einmal der Winter. Im Frühjahr berichten wir, wie die Plane ihre erste Probe bestanden hat. 
    Aufriss der Plane (Detail)

    07.11.18 Herbstruhe am Bohlwerk

    Himmlisch ruhiger Herbsttag am Bohlwerk. Wo sich mittags sonst dutzende Gäste der Fischütte versammeln um eines oder mehrere der begehrten Brötchen zu kaufen und sie gleich an Ort und Stelle zu verehren, konmen jetzt nur noch wenige Besucher zum Museumshafen. 


    Einige der alten Segler haben das Bohlwerk über den Winter verlassen und liegen bis zum Frühling in anderen Häfen. Und jetzt ist seit dem letzen Wochenende auch noch die Fischütte geschlossen. Die rührigen Gastronomen haben ihren Wirkungskreis zum Weihnachtsmarkt verlegt.

    Seit dem herrscht am Bohlwerk nahezu himmlische Ruhe. Kein Gedränge dutzender Fischbrötchenlovers, keine emsig kauenden Menschen auf den Anlegerstegen, dem Geländer und den Sitzmöbeln der "Letzten Fischbrötchen vor der Grenze". Keine Rufe der Verkäufer, wenn
    bestellte Brötchen fertig sind "Zweimal Markrele! Einmal Stremellachs" oder was immer sonst. Kein "Plop!, Plop!" Stakkato der Bügelflaschen und kein lebhaftes Stimmengewirr. Selbst die Möwen und Ratten sind jetzt weniger zu sehen, die sich während des Sommers um heruntergefallene Speisereste balgten.


    Wer jetzt hierher kommt, besucht den Ort ohne spezielle gastronomische Bedürfnisse. Bleibt also der Wunsch nach Bewegung an frischer Luft,  und der Anblick der alten Boote weshalb Besucher jetzt hierher kommen.


    Einige Boote sind bereits für den Winter vorbereitet, liegen unter Winterplanen und lassen nur vom Rumpf einen Streifen frei sichtbar. Oben ragen die Masten aus der Verkleidung. Einzelne Wimpel und Flaggen trotzen dem Herbstwetter. Es ist immer noch gut genug für Arbeiten am Boot. Auf einem Haikutter wird ein Luk erneuter, auf einer Kreuzeryacht entsteht eine neue Winterpersenning. Aber von Tag zu Tag
    werden die hellen Stunden weniger.

    Wer sich aus Liebhaberei mit alten Schiffen beschäftigt, beherrscht oft mehrere Handwerke, kann Segel und Leinen ausbessern, Holz- und Lackierarbeiten erledigen. Dazu kommen noch viele andere nützliche Fertigkeiten wie löten, schweißen und Motoren warten. Auch Grundkenntnisse als Elektriker oder Mechaniker können das Leben mit den alten Kulturzeugnissen sehr erleichtern. Als die Boote jung und noch in Lohn Brot arbeiteten, hat man schließlich alles selber gemacht, was nicht unbedingt einen Facharbeiter benötigte. Das war bis weit in das letzte Jahrhundert ganz normal. Auch Reparaturen an seinem Motorrad oder, Automobil, wenn schon vorhanden, machten die meisten Besitzer selber. Radwechseln war das Mindeste, was man können musste. Heute haben viele PKW nicht einmal mehr ein richtiges Ersatzrad.

    Liegt es am Herbst oder an der Ruhe? Das Bohlwerk als Ruhepol wer hätte das gedacht? Manchmal bringt der Blick zurück ganz merkwürdige Gedanken hoch.

    Noch ein prüfender Blick nach oben zum Masttopp - und schon ist es mit der Ruhe zuende. Eine Sorgleine hat sich verabschiedet und die Blöcke direkt unter dem Masttopp hängen leer und ohne Funktion an ihren Schäkeln. Da bleibt keine andere Wahl, als noch einmal hochzuklettern und die Sorgleine für das Klüverfall neu einzufädeln. (Anm.: Über den Winter sind Sorgleinen Platzhalter für die Fallen, um das teure Leinenmaterial zu schonen. Vor der Saison werden die Fallen mit Hilfe der Sorgleinen wieder eingeschoren.) Der Lohn der Mühe? Geld für Fitness-Studio gespart, Körper ertüchtigt und eine tolle Aussicht genossen. Es zahlt sich eben alles aus!

    06.11.18 Maritimer Untoter

    Beinahe pünktlich zu Halloween machte sich heute morgen in Kiel ein maritimer Untoter von sich reden. Das Boot sank gleich dreimal. Nun machten sich seine Reste des einstigen Stagsegelschoners unangenehm bemerkbar. Sie stiften seit 10 Jahren Streit zwischen den betroffenen Parteien.  

    Wer erinnert sich noch an den Stagsegelschoner GIDDY UP? Sie machte in den 1990-ern im Flensburger Hafen fest und lag jahrelang auf der Hafen-Ostseite. Ohne Übertreibung kann man sie eines der meistgesunkene Schiffe nennen. Zumindest ist sie allein im Flensburger Hafen gleich zweimal gesunken und später noch eimal in der Kieler Förde. Beim bislang letzten Mal im Jahr 2009 ging sie an der Außenmole des Kieler Sportboothafens Stickenhörn auf Grund und war eigentlich schon fast vergessen - bis sie sich heute morgen wieder in Erinnerung brachte. Die Kieler Nachrichten brachten den Anlass auf den Punkt: "Wenn versunkene Schiffe sich in Erinnerung rufen wollen, lassen sie Öl frei." 

    GIDD UP nach ihrem letzten Untergang 2009
    Foto: Kieler Nachrichten online

    Das Boot, 1958 an der franzöischen Atlantikküste nach Vorlagen von Tunfischern der Irischen See aus Teak gebaut, kam 1994 nach einigen Reisen im Mittelmeer nach Flensburg. Schon wenige Jahre später lag es verwahrlost am Harniskai und verfiel trotz ein paar Reparaturen immer mehr, bis es im Jahr 2006 gleich zweimal sank. Beim ersten Mal hatte sich ein Schlauch an der Lenzpumpe gelöst, beim zweiten Mal lag es wohl am allgemein schlechten Zustand. Es wurde noch im selben Jahr gehoben um es nach Kiel zu überführen. Dort sank es nach einem missglückten Anlegemanöver vor dem Sportboothafen Stickenhörn abermals. Erneut gehoben, lag es außen an der Mole. Dort sank sie 2009 in einem Herbststurm erneut. Und noch einmal sollte sie gehoben werden. Aber die Bemühungen scheiterten an unklaren Zuständigkeiten. So entschloss man sich, lediglich die Untergangsstelle als Gefahrenbereich zu markieren, die Tanks leer zu pumpen und die Masten zu kappen.

    Heute bildetet sich ein "leichter Ölfilm" (kn-online) auf dem Wasser, dem die Berufsfeuerwehr mit einem Ölbekämpfungsgerät zuleibe rückte. Nun streiten sich die beteiligten Parteien Eigner, das Hafenamt und die Wasser- und Schifffahrtsdirektion erneut über die Zuständigkeit für die Schadensbeseitigung. Derweil nimmt die Wasserschutz-Polizei Ermittlingen auf. 

    Wer das Schiff kennt, wird sich an seine sehr kräftige Bauart aus massivem Teak erinnern. Aber  fortwährender Verwahrlosung kann auch das beste Holz nicht widerstehen. In Flensburg laufen derzeit mehrere Experimente, um diese Behauptung zu widerlegen. Mal sehen, wie das ausgeht. 

    30.10.18 Erstes Hochwasser im Hafen

    Zum ersten mal in diesem Herbst schwappte in der letzten Nacht das Hafenwasser über die Schiffbrücke. Gleichzeitig drehte der Wind auf Nordost. An einem Boot im Museumshafen brach die Festmacherleine. Glücklicherweise gab es darüber hinaus keinen weiteren Schaden an den Booten. 

    Mit 1,21 Metern über dem mittleren Wasserstand spritzte gestern am späten Abend das Wasser durch die Planken auf dem Bohlwerk. Dabei bewegten sich die im Museumshafen verbliebenen Boote lebhaft, teilweise sehr lebhaft in dem Schwell, den der frische, in Böen stürmische Nordost-Wind im Hafen aufgewühlte. Wieder einmal zeigte sich, dass die alte Regel immer noch sinnvoll ist, nach der zwei nebeneinander liegende Segelschiffe sorgsam ihre Masten gegeneinander versetzen müssen. Denn anders als eine schunkelnde Tafelrunde bei der alle im  gleichen Takt nach derselben Seite schaukeln, hat jedes Boot seinen eigenen Rhythmus. Da kann es dazu kommen, dass die Masten mit voller Wucht aneinander prallen und dabei schwer beschädigt werden. Die Gefahr ist besonders groß wenn die Festmacherleinen wegen der stark schwankenden Wasserstände länger gesteckt werden als sonst üblich. Dann liegen die Boote bei seitlichem Wind auch schon mal diagonal in ihren Boxen. Bei Menschen und Tieren spricht man in diesem Fall von "kuscheln", was ja als Ausdruck großer Harmonie angesehen wird. Nicht so  bei Booten; da können bei dieser Art der heftigen Annäherung auch schon mal die Fetzen. fliegen. Und dann ist Schluss mit der Harmonie zwischen den zugehörigen Menschen.

    27.10.18 Wrack der SS NORDLYSET gefunden

    Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) ist tragender Pfeiler der maritimen Tradition der Stadt. Seit 146 Jahren werden auf dem dort Schiffe gebaut, das erste ging 1875 zu Wasser. Jetzt wurde das Wrack der NORDLYSET identifiziert. Sie lief nur zwei Jahre später vom Stapel und sank dreieinhalb Monate danach unter dramatischen Umständen auf ihrer ersten Reise. 

    Auf der Sandbank Razende Bol südwestlich der Westfriesischen Insel Texel kam es am 18. Dezember 1877 zu einem schweren Schiffunglück, bei dem neun Menschen ihr Leben verloren. An dem Unglückstag herrschte ein schwerer Sturm. Die SS NORDLYSET, ein Zweimaster von 1980 Tonnen mit einer Zweizylinder Compound Dampfmaschine aus Kopenhagen, kämpfte sich in Richtung Antwerpen. Es war die erste Reise für den Frachter und das Schiff war auch eines der ersten seiner noch jungen Reederei, die Dampskibsselskabet NORDEN A/S aus Kopenhagen. An Bord Getreide aus Riga, bestimmt nach Antwerpen. Bei einem Zwischenstopp in Kopenhagen am 15. Dezember wurde für die Reise noch Kohle gebunkert.

    An der damaligen Untiefe, fand die Reise ein tragisches Ende. Das Schiff kenterte in dem Sturm und strandete. Dabei ertranken sieben der 23 Besatzungsmitglieder. Das Drama wurde vom Festland aus beobachtet, aber schnelle Hilfe war nicht möglich. Als eine Flaschenpost mit einem Hilferuf der Überlebenden gefunden wurde, kam am 18. Dezember eine Hilfsaktion in Gang. Ein Rettungsboot der KNRM in Den Helder aus Nieuwediep , besetzt mit neun Mann unter der Führung von Dirk Stein machte sich auf den gefährlichen Weg zum Wrack. Die Männer konnten das sinkende Schiff erreichen und die 16 Überlebenden übernehmen. Doch dann wurde das Rettungsboot von einer Welle hochgeschleudert; es kenterte. Dabei verloren der Bootsführer und einer der Ruderer ihr Leben. 


    Das Wrack der NORDLYSET. Bug, Heck, Kessel
    und Maschine sind noch gut zu erkennen.
    Foto gefunden bei: Dampskibsselskabet A/S
    Nun wurde das Wrack des Unglücksschiffes identifiziert. Es war schon vor einiger Zeit von den "Northseadivers" entdeckt worden. Aber erst nachdem bestimmte Artefakte gefunden wurden, stand fest, das es sich um die NORDLYSET handelt (Die Northseadivers in den Niederlanden arbeiten mit dem holländischen Archäologie-Institut zusammen). 

    Die Nachricht vom Fund der NORDLYSET hat die Reederei NORDEN A/S in Kopenhagen sehr berührt. Das vor 141 Jahren verlorene Schiff war eines ihrer ersten Schiffe überhaupt. Und unter den Opfern der Havarie war auch Daniel Wright, Gründer der damals noch jungen Gesellschaft. 

    Quelle: Internet

    24.10.18 Bohlwerkbilder von heute

    Gestern Abend konnte man am Bohlwerk noch auf die Boote herabsehen, so niedrig war der Wasserstand. Heute sind sie eher auf Augenhöhe zu betrachten. Das sieht dann so aus:


    "Land unter" am Steg der Lüttfischer
    RAGNA am Ponton der Museumswerft














    Haikutter BODIL (vo.), Logger PIROLA (hi.)
    Logger RYVAR (rot) und Heckschiff SIGANDOR














    Colin Archer WIEBKE BOHLEN und
    Skutsje FORTUNA
    SIGANDOR, JONGE JAN, RYVAR (von links)














    Jagdt VIER GEBRÜDDER auf der Museumswerft


    Kragejolle (?) KAP11 auf der Museumswerft












    Wikingerskalp an RYVAR. Oder?
















    Manchmal wird man durch einen "zweiten Blick" auf längst vertraute Bilder belohnt. RYVAR hatte vermutlich einen verkrauteten Ankerplatz gewählt. Nun hängt zur Erinnerung das trockene Seegras am Patentanker. Mit ein wenig Fantasie kann man sich auch etwas ganz Anderes darunter vorstellen.  Könnte es vielleicht ein Vodoo-Zauber gegen den Klabautermann sein? Ach, was. In drei Wochen beginnt der Karneval. Da wird es sich wohl um ein Teil des Kostüms handeln. Oder guckt gar ein Bison aus der Ankerklüse?

    24.10.18 Maritimer Flohmarkt

    Trotz des Datums kein Karnevalsscherz! Rechtzeitig zum Saisonende kündigt "Muse Maritim" den ersten Maritimen Flohmarkt im Flensburger Schifffahrtsmuseum an. 


    Am besten gleich anmelden!
    Beate Falkenberg (Bfalkenberg@muse-maritim.de

    23.10.18 Xerxes und Siglinde

    Die beiden Luftdrucksysteme mit den Namen "Xerxes" und "Siglinde" machen heute ziemlich viel Wind um ihre Beziehung.


    Wetterlage heute 13:00 Uhr
    Abb.: Wetterkontor.de
    Während der Nacht fallen erste Regenschauer, tagsüber nimmt der Nordwestwind zu. Eine alte Wetterregel der Seeleute warnt: "Kommt erst der Regen, dann der Wind, Seemann wache auf! Geschwind!" und tatsächlich warnt der Wetterbericht für die westliche Ostsee vor Starkwind und Sturm; weiter östlich seien sogar Orkanböen zu erwarten. Noch schlimmer klingt die Warnungen für die Nordseeküste: Hochwasser mit Pegelständen von 1,5 Meter über dem Mittleren Hochwasser. Der Nordwest drückt das Wasser in die Deutsche Bucht, wo es nicht abfließen kann.
    Anders an der Ostseeküste von Schleswig-Holstein: Der Nordwest ist hier zwar schwächer, aber immer noch stark genug, um das Wasser in Richtung Östliche Ostsee zu drücken, und zwar schneller, als es vom Skagerak nachfließen kann. Die Wetterlage hat es aber auch in sich. Der Hochdruckwirbel "Xerxes" dreht sich, der Coriolis-Kraft folgend im Uhrzeigersinn, und treibt die Luft von Nordwest gegen das Festland. Der Tiefdruckwirbel "Siglinde" hat sich von Island kommend hinzugesellt. Er dreht sich zwar linksherum, doch er verstärkt dadurch die Nordwestströmung zusätzlich. Das Ergebnis: Im Flensburger Hafen (aber nicht nur dort) sinkt der Pegelstand bis 16:00 Uhr um einen Meter, gemessen am mittleren Wasserstand. Das wird aber vermutlich noch nicht der tiefste Stand sein. Wer jetzt sein Boot an einem Schwimmsteg oder Ponton befestigt hat, ist fein raus. Wer aber seine Leinen an Land fest gemacht hat, sollte eventuell mal nachsehen, ob sie genügend lang belegt sind. Denn Poller oder Klampen an Bord sind meist zu schwach, um das Gewicht des Bootes zu tragen. Im schlimmsten Fall werden sie sich aus dem Rest vom Rumpf verabschieden.
    Um 19:00 Uhr ist der Wasserstand im Hafen weitere zehn Zentimeter  gesunken. Ob er damit seinen tiefsten Stand erreicht hat, kann jeder für sich selbst hier abfragen.

    18.10.18 Abgesegelt

    Absegeln ist für viele Segler der letzte Termin fürs gemeinsame Segeln. Danach  werden die Boote über den Winter an Land gestellt. Das war für die Segelvereine entlang der Förde am letzten Sonntag im September. Im Vereinskalender des Museumshafens gibt es diesen Termin nicht, weil die Boote - von den Jollen abgesehen - im Wasser bleiben. Dennoch haben auch einige der "Großen" ihren Tag im Jahr, nach dem sie "eingewintert" werden. 


    Bei Fahrensodde
    Foto (1) : Philipp Jungschläger

    Heute war auch für uns die Saison zu Ende und das Wetter gab sich alle Mühe, uns den Abschied von der Förde schwer zu machen. Die Temperatur war deutlich niedriger als in den letzten Tagen. Im frischen Nordwind kam schon bald der Gedanke an eine warme Jacke auf, obwohl wir, aus dem Hafen kreuzend, eigentlich genug Bewegung bekamen. Wir hatten es uns auch nicht zu einfach gemacht, denn beim Ablegen wehte der Wind recht kräftig, weshalb wir auf Klüver und Besan verzichteten. Wir rechneten mit dem üblichen Düseneffekt in der Hafenmündung. Mit den beiden Segeln verzichteten wir natürlich auch auf den größten Teil der Antriebskraft. Aber den Motor wollten wir nicht benutzen. Schließlich war es ja der letzte Segeltag im Jahr. Nur, je näher wir der Flensburger Werft kamen, umso mehr nahm der Wind ab. Nach einer halben Stunde lag der Hafen hinter uns. Nun konnten wir auch den Klüver setzen. Heute hatten wir die Förde nahezu alleine für uns. Kein Motorgeräusch, keine knatternden Segel, kein störendes Geräusch weit und breit. Dafür genügend Muße, um die liebliche Uferlandschaft genauer zu betrachten und die Ruhe auf dem Wasser zu genießen. Nun nahm der Wind wieder zu, die vorhergesagten Böen ließen keine Langeweile aufkommen. Dazu einzelne Winddreher, die ausgesegelt werden wollten. Und ein letztes Mal in diesem Jahr den Trimm der Segel mit kleinen Tricks zu verbessern: ein Vergnügen, auf das wir nun für ein paar Monate verzichten müssen.
    Nach zwei Stunden erreichen wir wieder den Hafen. Beim Harniskai segelt die Arendal-Sjekte HILDING. An der Schiffbrücke bergen wir die Segel. Sie werden in diesem Jahr nicht mehr gebraucht. Jetzt noch zum Liegeplatz, festmachen. Als wir das Boot verlassen, sind nahezu alle Segel abgeschlagen, durchgesehen, zusammengelegt und in ihren Segelsäcken verstaut. 


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    17.10.18 Werden und Vergehen

    Auch heute könnte noch ein Sommertag sein, wäre nicht dieses besondere Licht der niedriger stehenden Sonne. Doch nun färben sich Wälder und Felder, leuchten in sattem Gold. Morgens glänzen die Boote vom Tau der Nacht und der Dunst will nur langsam weichen. 

    Die Zwischenjahreszeiten erinnern von alters her an Werden und Vergehen im Lebenslauf. Das Werden ist dem Frühling, das Vergehen ist dem Herbst vorbehalten. Wie in der Natur, ändern sich auch von Menschen geschaffene Dinge. Ein besinnlicher Rundgang am Museumshafen.

    Fischerboot Ka. 11 ...
    ... Snurrewadenkutter HARRY

    Smakke EURIDIKE ...
    ... Danske Jagdt VIER GEBRÜDER










    ... und Expeditionsschiff  FEUERLAND
    Gokstadtboot RAGNA ...








    10.10.18 Am Hafen gesehen

    Heute hatten wir einen Tag lang Altweibersommer vom Feinsten. Eine klare Sonne am hellblau leuchtenden Himmel, zart-goldener Dunst über Stadt und Hafen. Auf dem Wasser feine Kräusel einer schwachen Briese. 
    Vermutlich ist heute der letzte Tag im Jahr, an dem die älteren Damen der Yachtszene im Hafen zu sehen waren. 


    THEA
    VIM
    ANITRA (li.) und WINGS
    SPHINX
    THEA (li.) und TIMPE TE
    PROVIDENTIA HF 42
    WIEBKE BOHLEN, ANNY und  PIROLA
    SIGANDOR, JONGE JAN und RYVAR
    Während die Regattayachten der 12-Meter Klasse schon an Land kommen, mag sich die Crew der TIMPE TE noch nicht für die Winterpause entscheiden. Ist bei diesem Wetter auch keine Überraschung.



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