05.05.12 Fatale Randale

Hier mal wieder ein Beitrag ohne Bilder. Leider, denn anderenfalls könnte man zumindest erkennen, wer zu der zu "fröhlichen" Gruppe von acht bis zehn Jugendlichen gehört, die sich in der letzten Nacht am Bohlwerk vergnügt haben.
Wie ein Eigner berichtet, der an Bord übernachten wollte, habe er gegen zwei Uhr in der Nacht bemerkt wie sich die Burschen verabredeten, sein Schiff zu entern. Einer versuchte, über die Festmacherleinen zu laufen. Das misslang zwar und der Unternehmungslustige bekam nasse Füße. Dafür hätten sie DAGMAR AAEN heimgesucht und seien an Deck herumgetobt. Danach dasselbe auf PIROLA. Dort entwendeten sie das Schlauchboot, es wurde inzwischen im Hafen treibend gefunden. Der Versuch, den Außenbordmotor mitzunehmen scheiterte, er war angekettet. Dann, so berichtet unser Zeuge, kletterten sie auf die Fischhütte und sprangen auf dem Dach herum. Sie hätten in die Fenster geguckt als hätten sie nach einem Weg gesucht, wie sie eindringen konnten. Auch von einem starken Scheinwerfer angestrahlt, hätten sie sich nicht beirren lassen. Sie hätten nicht gewirkt wie die Art Vandalen, die sonst das das Bohlwerk heimsuchen, also solche, die sich schon das halbe Hirn weggesoffen haben. Statt dessen seien die Burschen in der letzten Nacht sich eindeutig klar über ihr Handeln gewesen. Sie hätten kontrolliert und abgestimmt agiert. Am Morgen wurde die Leine, die am Historischen Krahn hängt, heruntergerissen und vollgekotet vorgefunden.
Der Eigner der PIROLA hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Nach den Erfahrungen mit Ermittlungen unserer Ordungshüter in ähnlich gelagerten Fällen wird das Verfahren in Bälde wegen geringer Aufklärungswahrscheinlichkeit eingestellt.
Der Wachdienst des Historischen Hafens war zwar in dieser Nacht im Einsatz, aber er soll die Schiffe am Steg der Klassischen Jachten, GESINE, JÜRGENSBY und eben auch das Bohlwerk sichern. Das lässt Lücken, die von den Ganoven immer wieder ausgenutzt werden können. Hinzu kommt, dass in der augenblicklichen Regelung auch nur dann die Polizei gerufen werden kann, wenn bereits Übergriffe stattfinden. Der bloß verdächtige Aufenthalt auf dem Bohlwerk gibt keine Handhabe, die Polizei zu rufen. Helfen würde eine nächtliche Sperrung des Bohlwerks für den öffentlichen Fußgängerverkehr. Wer sich dann dort aufhält beginge damit Hausfriedensbruch, der verfolgt werden kann.
Wie kann eine Stadt, die gerne Touristen zu Wasser und Land zu Besuch hätte, solche Zustände tatenlos gewähren lassen?
Es liegt nicht daran, dass Verstöße nicht bekannt gemacht worden wären. Seit Jahren werden Protokollbücher des Wachdienstes mit Berichten über Verstöße gefüllt, aber leider nicht zur Kenntnis genommen.