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Die Crew der DAGMAR AAEN bei ihrem Abschied in Hamburg
am 05. August 2015
Bild: © Arved Fuchs Expeditionen |
Vorgestern ist
DAGMAR AAEN mit der Crew unter dem Kommando von Arved Fuchs, Expeditionsleiter aus Bad Bramstedt, von Hamburg zu einer langen Forschungsreise bis an den Rand der Antarktis aufgebrochen. Wir wünschen der Crew und dem Schiff eine sichere Reise und eine glückliche Heimkehr!
Die Reise der DAGMAR AAEN zur Südspitze des Amerikanischen Kontinents und zur Antarktischen Halbinsel ist eine Entdeckungsreise zu den Ursprüngen und Veränderungen an den Küsten des Atlantiks und der Arktis bis zur Antarktis. Auf dem langen Weg in den Süden erwartet die Crew ein vielfältiges Programm.
Hintergrund ist die dramatische Veränderung der Ozeane durch Überfischung, die zunehmende Vermüllung der Meere. Dazu kommt die Versauerung durch zu viel CO2 aus der Atmosphäre mit Konsequenzen für die Meeresflora und –Fauna und als Folge der Schwund zahlreicher Arten.
Die Expedition hat das Ziel, diese Veränderungen aufzuspüren, zu untersuchen und zu dokumentieren. Die Reise geht von der Arktis über Europa und Afrika bis nach Südamerika. Sie soll von 2015 bis 2016 und darüber hinaus reichen.
Fischfang – Chancen für lokale Fischer
Ein Schwerpunkt der Reise entlang der Küsten ist die aktuelle Situation lokaler Fischer in bisher nur wenig betrachteten Regionen. In Gesprächen sollen die verschiedenen Methoden des Fischfangs in ganz unterschiedlichen Küstenregionen ermittelt werden. Es ist ein akutes Thema rund um Fangquoten, Überkapazitäten und handelbare Fischereiabkommen. Da beispielsweise die heimischen Bestände vor Europas Küsten zu mehr als drei Vierteln überfischt sind, stammen mehr als ein Viertel der Fische, die Europas Flotten jagen, aus Meeren außerhalb der EU. In diesen Regionen wird gleichzeitig immer häufiger mit industriellen Methoden gefischt. Diese gehen mit den knappen Vorräten an Fisch verantwortungsloser um als es bei der traditionellen Fischerei der Fall ist. Die lokalen Fischer leiden unter den großen Fischtrawlern, die an einem Tag mehr Fisch fangen als die Kleinfischer in einem Jahr erbeuten können. Jedoch gibt es noch lange nicht genug Informationen zur Sicherheit der Bestände vor Afrika. Die Expedition „Ocean Change“ will einen wichtigen Beitrag leisten, um die Probleme der lokalen Fischer zu dokumentieren und um parallel eine nachhaltige Zukunft des Fischbestandes und der Fischer anzubahnen.
Kohlensäure im Meerwasser
Das Verbrennen fossiler Brennstoffe führt langfristig zu einer Versauerung des Meerwassers mit gravierenden Folgen für die Flora und Fauna. Das gemeinsame Ziel des Projekts ist es, Wissenschaft mit tragfähigen Klimadaten zu versorgen. Die DAGMAR AAEN bietet sich als kleines Schiff an, um Messungen genau dort durchzuführen, wo bisher wegen fehlender Daten wissenschaftliche Messungen extrapoliert werden müssen.
400 Jahre
Kap Hoorn
Exakt 400 Jahre nach der Entdeckung von Kap Hoorn wird die DAGMAR AAEN vor Ort sein. Eine Umrundung des Kaps – unter Seeleuten auch „Kap des Schreckens“ genannt – gehört noch immer zu den gefürchtetsten Schiffspassagen weltweit. Am 29. Januar 1616 entdeckte der niederländische Seefahrer Willem Cornelisz Schouten das legendäre Kap Hoorn. Zum 400-jährigen Jubiläum wird der Haikutter DAGMAR AAEN am Kap sein, um auf den Spuren des Entdeckers zu reisen.
Forschungsprojekt mit Antarctic Research Trust
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Stationen des Forschungsprojekts Grafik: © Arved Fuchs Expeditionen |
In Zusammenarbeit mit dem Antarctic Research Trust ist ein Forschungsprojekt in Vorbereitung, bei dem es darum geht, Satellitensender an Felsenpinguinen anzubringen. Die Sender sollen die Wanderungen der Tiere verfolgen, um die bevorzugten Nahrungsgebiete und Wanderwege zu identifizieren. Das soll auch negative menschlicher Aktivitäten in diesen Gebieten aufzeigen. Dazu muss die DAGMAR AAEN die unbewohnten und wegen der Witterungsbedingungen nur schwer erreichbaren Inseln wie
Isla Noir,
Diego Ramirez und Ildefonso anlaufen. Eine Zusammenarbeit mit den lokalen Naturschutz-Organisationen und Regierungsstellen ist geplant.
Auf historischen Spuren von Gunther Plüschow
Im November 1927 reiste
Gunther Plüschow mit dem eigens dafür gebauten Expeditionsschiff
FEUERLAND von Büsum nach Punta Arenas in Chile. Dieses ist in Bauart und Größe der DAGMAR AAEN ähnlich. Gleichzeitig beförderte der Dampfer PLANET ein
Wasserflugzeug nach Chile. Gemeinsam mit seinem Ingenieur überflog er erstmals die Darwin-Kordillere auf der großen Feuerlandinsel, das Kap Hoorn und die
Torres del Paine in Patagonien. Ende 1930 reiste er erneut nach Südamerika, um den
Perito-Moreno-Gletscher aus der Luft zu erkunden. Dabei stürzte er am 28. Januar 1931 mit seinem Flugzeug in den Rico-Arm des Lago Argentino am Fuße des Gletschers. Plüschow und sein Ingenieur Ernst Dreblow kamen dabei ums Leben. Das alte Expeditionsschiff FEUERLAND liegt heute als Wrack im Harburger Hafen und wartet dort auf eine Restaurierung.
Antarktische Halbinsel
In den Monaten Januar/Februar wird die DAGMAR AAEN erstmalig die
antarktische Halbinsel ansteuern. Die Halbinsel ist der nördlichste Teil der Antarktis. Nach der Querung der berüchtigten
Drake Passage wird die Crew an Bord des Haikutters diverse Punkte an der Halbinsel ansteuern. Die Drakestraße ist die Meerenge zwischen Kap Hoorn und der Nordspitze der antarktischen Halbinsel, anschließend geht es vorbei an den
südlichen Shetland-Inseln zur Halbinsel, die mit Erhebungen von 2.000 bis 3.000 Metern recht gebirgig ist.
Olympiade in Hamburg 1924
Die DAGMAR AAEN wird außerdem als Botschafter der Bewerbung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit der Stadt Hamburg um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 unterwegs sein. Bereits beim Olympia-Gipfel im Februar 2015 warb Arved Fuchs dafür, im Rahmen eines neuen, zeitgemäßen Nachhaltigkeitsgedanken das Olympische Feuer nach Hamburg bzw. Norddeutschland zu holen. Auf seiner Reise wirbt er für die mögliche Austragung der Olympischen Spiele 2024 in Hamburg.
Das Projekt „OCEAN CHANGE“ wird medial von verschiedenen Kooperationspartnern begleitet. Erneut mit an Bord ist „National Geographic Deutschland“, im Zuge der Expedition wird das Magazin drei exklusive Berichte über verschiedene Themen veröffentlichen.
Über die historische Reise von Gunther Plüschow und das Kap Horn-Jubiläum wird es jeweils eine Dokumentation auf „ZDFinfo“ geben. Die „Topas Filmproduktion“ aus Leverkusen begleitet die „Dagmar Aaen“ während der Etappe am Kap Horn und produziert beide Dokus, deren Ausstrahlung für 2016 geplant ist.
Eine trimediale Berichterstattung wird es durch den „NDR“ geben, der das Projekt „OCEAN CHANGE“ sowohl online als auch im Radio (Welle Nord) und im Fernsehen (Schleswig-Holstein Magazin) begleiten wird.
Quelle: © Arved Fuchs Expeditionen, Pressemitteilung
Reiherstieg 2 24576 Bad Bramstedt
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