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Vorsaison auf dem Bohlwerk beim "Historischen Krahn. Unter dem Zeltdach warten gestern Rundhölzer der Elbkutter- Jolle GRETA auf ihre Lackierung. Dahinter Logger RYVAR mit dem eigenen Großmast als Deckslast. |
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Alles ist bereits für die Montage vorbereitet. |
Vor einem Vierteljahr konnten wir über die ersten Schritte berichten, in denen aus dem Stamm einer Douglasie ein traditioneller Pfahl- oder Vollholzmast entsteht. Drei Monate in denen der Rohling in vielen Stunden zuerst in einen Quader und dann in einen Zylinder geformt wird. Seit heute steht der fertige Mast wieder auf dem Kiel der RYVAR, dem roten Logger aus dem Museumshafen.
Das nennt man günstige Umstände. Seit einigen Tagen stand fest, dass der Mast des hundertundzwei Jahre alten Loggers
RYVAR heute wieder aufgestellt werden soll. Bis gestern lag er fertig lackiert an Deck des roten Traditionsschiffes. Währenddessen wurde das Wetter immer schlechter. Die Temperatur sank bis unter den Nullpunkt, Regenschauern prasselten auf das Bohlwerk, der Wind nahm zu und mit ihm die Wellen im Hafen. Auch wenn RYVAR schwer gebaut ist: Sie schwimmt auf dem Wasser und bewegt sich mit den Wellen. Das sind ungünstige Bedingungen um den Mast zu setzen!
Gestern wurden unter dem "Historischen Krahn" Beschläge angebracht, das Stehende und Laufende Gut vorbereitet und sinnvoll geordnet an Deck ausgelegt. Denn Stagen, Wanten, Pardunen, Fallen, Kabel, kurz, alles was hoch oben am Mast angeschlagen wird, muss an seiner Stelle am Mast befestigt sein, wenn er von einem Kran angehoben wird, um ihn zielgenau in das Mastloch des Decks einzuführen. Was dann nicht dort sitzt, wo es hingehört, kann nicht mehr eben mal so einfach umgehängt werden.
Ein
mobiler Kran kommt heute eigens, um den mehr als 700 kg schweren Mast anzuheben und in das Mastloch einzufädeln. Der "Historische Krahn von 1726" des Historischen Hafens auf dem Bohlwerk ist hierbei nur eine dekorative Beigabe. Obwohl Nachbau eines Mastkrans aus der Zeit der Segelschiffe ist er nicht kräftig genug für den Großmast der RYVAR. Den Hebelgesetzen der Mechanik folgend muss der mobile Kran um so stärker gebaut sein, je größer die Strecke ist, die der Ausleger überbrücken soll. Und weil auch hier die einfache Formel "je stark desto teuer" gilt, muss der Kran so dicht wie möglich neben RYVAR platziert werden. Das ist in Flensburg am besten auf dem Gelände der "Europawiese" genannten Fläche am Harniskai möglich. (Nur nebenbei erinnert: Sie wurde mit 800.000 Euro aus der Steuerkasse finanziert, als es einen Augenblick lang schien, dass Flensburg noch ein bisschen an seine Zukunft als Industriehafen glaubte -
Anschließend wollte kein Politiker der Investition zugestimmt haben).
Glück hat am Ende immer der Tüchtige: Das Wetter ist über Nacht von Winter- auf Sommerprogramm umgeschlagen! Die Sonne scheint und der Schwachwind bewegt das Hafenwasser nur ganz wenig. Das ist für die geplante Aktion einfach ideal.
Am Nachmittag ist der Mast aufgerichtet. Noch hängen Stagen, Wanten, Fallen an ihm herab. Für die Überfahrt zum Liegeplatz sind nur die Wichtigsten befestigt. Das Rigg wird in den kommenden Tagen fertig montiert und ausgerichtet - ein Geduldspiel: Denn anschließend muss sich der Mast samt Zubehör "setzen". Bis das Rigg stabil ist, müssen die Spannschrauben immer wieder justiert werden - ein Geduldsspiel.