12.08.13 WYVERN ist geborgen


(Foto: Aftonbladet)


Die Colin Archer Yacht WYVERN von 1897, vielen bekannt durch ihren Nachbau WYVERN von
ISLAND CONSTRUCTOR hat die WYVERN jetzt huckepack
BREMEN, einem häufigen Gast der Rum Regatta in Flensburg, wurde gestern aus 50 Metern Tiefe geborgen und auf die Plattform des 121 Meter langen Notschleppers ISLAND CONSTRUCTOR gesetzt. Das norwegische Aftonbladet berichtet in seiner Online Ausgabe über diese Aktion. Die ISLAND CONSTRUCTOR ist zur Zeit mit WYVERN huckepack auf dem Weg nach Stavanger in einer Position nördlich von Bornholm.

WYVERN sank vor genau einem Monat im Seegebiet östlich Öland und südlich Gotland nach einem  plötzlich auftretenden Wassereinbruch. Die Wellen sollen zu dieser Zeit meterhoch gewesen sein. Alle Besatzungsmitglieder konnten von der schwedischen Seenotrettung (Sjöfartsverket) geborgen werden. Als drei Besatzungsmitglieder der WYLDE SWAN, einem weiteren Teilnehmer des Tall Ship Race, spontan und ohne Unterstützung der Seenotretter, versuchten das Schiff zu retten, kam einer von ihnen ums Leben, wie von mehreren Internetdiensten berichtet wurde. Seine Leiche konnte inzwischen geborgen werden. 
The 116-year-old  "Wyvern" in all her glory, before sinking in the Baltic on Thursday. PHOTO: Stavanger Maritime Museum/MUST
Die 116 Jahre alte WYVERN
(Foto: Stavanger Maritime Museum)

 
WYVERN, von Colin Archer für einen Holzfabrikanten als Jacht Kutter entworfen und von der Werft Porsgrund Baadbyggeri bootsbautechnisch konstruiert und gebaut, wurde am 10. August 1897 zu  Wasser gelassen. Das war beinahe auf den Tag genau 116 Jahre bevor sie gestern wieder aus dem Wasser geholt wurde. Das Schiff gehörte danach verschiedenen Eignern und segelte mehrmals über den Atlantik. Seit 1984 gehört es dem Stavanger Maritime Museum. Sie wurde seitdem von Freiwilligen bei verschiedenen Regatten gesegelt, so auch auf dem Tall Ship Race 2013. Die Strecke führte von Aarhus nach Helsinki, Tallin und Stettin. WYVERN konnte die erste Teilstrecke nicht vollenden. Sie hat sich  "hervorragenden Zustand befunden und zuvor viel schlechteres Wetter durchgestanden als diesmal" sagte Bitte Bakken, der Direktor des Maritime Museums in Stavanger dem Norwegischen Rundfunk NRK "Wir können uns nicht erklären, wie das geschehen konnte".  Die schnelle Bergungsaktion ist dem Einsatz des Bürgermeisters von Stavanger, privaten Sponsoren und Firmen aus der Ölindustrie zu verdanken. Im Gespräch sind die  Ölcompany Island Offshore in einem Joint Venture gemeinsam mit der FMC Kongsberg Subsea, die Aker Solutions and Oceaneering und andere.
Originale Schiffe von Colin Archer geniessen in Norwegen nahezu sakrale Verehrung. Zu ihrer Erhaltung, oder wie in diesem Fall zu ihrer Bergung werden sehr große Anstrengungen unternommen. Der Fall erinnert an den Untergang (1997) und die Bergung (1998) der RS 10 CHRISTIANIA. Auch sie wurde aus großer Tiefe geborgen und wieder hergestellt.

P.S. Hier noch Bilder des Afgtonbladet aus dem Schiffsinnern nach der Bergung als Diashow.
      Neueste Nachrichten sagen, dass man die Ursache für das Unglück bei den Kielbolzen im Vorschiff vermutet.
 
(Foto: Aftonbladet)