24.04.12 FORENING

Die Form ist schon zu erkennen
Auf der Museumswerft geht der Bau des Modells der Schnaubrigg FORENING weiter voran. Nun lässt das Spantengerüst schon die spätere Rumpfform erahnen. Dem damaligen Stand der Schiffskonstruktionen entsprechend ist das -über der Wasserlinie - füllige Vorschiff zu erkennen, das unter der Wasserlinie in eine durchaus scharfe Form übergeht. Die Querbalken sind nicht für das spätere Deck bestimmt. Sie sind vielmehr eine Stützkonstruktion um die Spanten in der gewünschten Position zu halten und werden später entfernt. Das Schiff wird außer dem Oberdeck auch ein Batteriedeck bekommen, mit je sechs Kanonen auf jeder Seite. Schließlich sollte die Reise in die Karibik gehen, damals ein Tummelplatz für Piraten. Es gab für normale Handelsschiffe nahezu keinen Schutz durch Kriegsschiffe und jedes Schiff musste selbst sehen, wie es durchkam.
PS: Was ist eine Schnaubrigg? Der Begriff Brigg bezeichnet ein zweimastiges Schiff, bei dem der vordere Mast (Fockmast) niedriger ist als der hintere (Großmast). Der Fockmast hat Rahsegel, der Großmast hat (oben) Rah- und hinter dem Mast ein Gaffelsegel.
Der Begriff Schnau hat mit einer Besonderheit des Mastes zu tun, an dem die Gaffel geführt wird. Bei der FORENING also mit dem Großmast. In der Zeit damals wurden größere Masten aus mehreren Balken gefügt, die durch eiserne Mastreifen zusammengehalten wurden. An dieser Konstruktion konnten Gaffeln nicht hoch- und runtergleiten, sie wären an den Reifen hängen geblieben. Deswegen hat man speziell für die Gaffeln einen zusätzlichen Mast dahinter gesetzt. Das war der so genannte Schnaumast. Schiffe mit Schnaumasten wurden deshalb gemeinhin Schnau genannt.