29.04.12 Gott sei Dank

Der Mensch, sofern er nicht Vorstand ist, hat keine Ahnung, wie viel Zeit eine Systematik kostet, die man selbst geschaffen hat. So bleibt er voll Vertrauens. Gott sei Dank.
 
Letztes Jahr kam THETIS als Gast in den Museumshafen, liegt seitdem am Bohlwerk und ist sowohl Gegenstand einer einsamen Würdigung auf der Web-Seite des Vereins als auch tiefschürfender Grundsatz- und Prinziperörterungen. Mittlerweile sieht das Schiff gemäß einem gehässigen Spruch - historisch oder nicht -   schon fast so alt aus wie das Original, das seinem Bau zugrunde lag. 
Eine Jacht sei sie, also kein ehemaliges Arbeitsschiff, so heisst es. Und Dauergäste wären ohnehin nicht das Ziel der Sammlung. Und dann das Tropenholz am Decksaufbau. Was soll ein Sponsor aus Wirtschaft oder Politik von uns denken?

Der andere Dauergast
Wie anders doch ein noch viel länger im Museumshafen weilender Dauergast unter dem Historischen Krahn. Blitzeblau und blitzeblank liegt er dort. Aus leicht zu pflegendem Kunsstoff gebaut. Dazu noch ein Motorschiff. Kein Segel, schon gar kein gaffeliges, ziert die Silhouette.  
Ungewürdigt in irgend einer Entscheidungsvorlage, untestiert durch  einen Schiffshistorischen Kommissionsbeschluss, ungeadelt durch jedwede Vorstandsdiskussion.
Aber es ist auch zu komplex. Ein Fall für die Jollensammlung (wg. Größe)? Ein Fall für die "Dampfersammlung (wg. ohne Segel)? Oder ein Fall für die Museumswerft, denn dort wird das Liegegeld bezahlt, wenn überhaupt. 
Da ist der Eigner voll Vertrauens. Es wird auch dieses Jahr so bleiben. Er denkt sich dabei "Gott sei Dank".