Bohlwerk zu Silvester vor einem Jahr |
Wäre die Absicht für den Artikel Information gewesen, hätte auch PIROLA erwähnt werden können. Der mehr als 100 Jahre alte Logger wurde erst kürzlich aufwändig repariert. Für Jedermann sichtbar auf der Museumswerft. Die nachfolgenden Arbeiten im Schiffsinnern sind sehr zeitraubend. Sie betreffen auch die Toilette. Ohne die kann heute kein Gast mitfahren. Nicht auszudenken, was in der Zeitung zu lesen wäre, hätte man den Passagieren, ganz wie in alten Tagen, eine Pütz angeboten.
Davon stand aber nichts in der Zeitung. Auch kein Wort darüber, dass die Eigner immer älter werden, keinen "Nachwuchs" finden. Schon garnicht an der Küste. "Das ist mir zu viel Arbeit" ist die gängige Begrüßung von Spaziergängern am Bohlwerk, wenn man sich um sein Schiff kümmert.
Auch deswegen wächst der Anteil der Schiffseigner, die weit im Süden wohnen. Und die reisen natürlich nicht im Weihnachtsverkehr nach Flensburg, um hier beim Grogtörn der Kernschmelze davonzusegeln.
Leider verliert der Museumshafen zusätzlich Mitglieder, real und potenziell, weil Flensburg den Schiffen keinen sicheren Liegeplatz bietet. Vandalismus war auch in diesem Jahr ein trauriges Dauerthema. In ein paar Tagen ist Silvester und natürlich trifft man sich bei den "alten Kuttern" um Feuerwerk abzubrennen. Viele Flensburger, halbtrunken in Feierlaune, sehen nicht ein, weshalb sie das besser woanders machen sollten. Manchmal ist das ziemlich unerfreulich. Und so schmilzt der harte Kern weiter und die Presse macht währenddessen ihre Witzchen.
P.S.: Wegen der Brandgefahr darf im Bereich von Reetdachhäusern kein Feuerwerk abgebrannt werden. Holzschiffe können im Falle eines Falles mindestens genau so leicht Opfer der Flammen werden. Hoffen wir also auf eine verregnete Silvesternacht. Außer Petrus hat wohl niemand ein Einsehen.