Der Vortrag gestern über Seekisten erinnerte an einen Besuch im Kalmar Landesmuseum anlässlich einer Reise in die Ostschwedischen Schären. Dort haben wir eine Seekiste aus dem 17. Jahrhundert gesehen. Sie ist Teil einer überwältigenden Dokumentation über die im Jahr 1676 bei Öland in einem missglückten Wendemanöver gesunkenen KRONAN, ein schwedisches Linienschiff, seinerzeit das größte Kriegsschiff neben der VASA. Sie war Flaggschiff der Schwedischen Flotte im Schwedisch-Dänischen Krieg. Ihr Untergang gilt heute noch als die größte Schiffskatastrophe Schwedens.
Seeschlacht von Öland. Claus Møinichen, 1686. |
Dieser Wrackfund zeichnet sich dadurch aus, dass neben wesentlichen Teilen der Schiffskonstruktion und -Bewaffnung auch sehr viele persönliche Gegenstände der Offiziere und Besatzung des unglücklichen Schiffes aufgefunden wurden. Besonders anrührend waren neben Schuhen, Seidenstrümpfen eines Offiziers, Meerschaumpfeifen. Auch eine Börse mit Münzgeld und sogar eine Taschenuhr(!) sind erhalten. Die Situation in der das Wrack gefunden wurde ist in einem sehr großen Diorama nachgebildet. Der Prospekt des Kalmar Landesmuseums informiert hierzu:
"Hier wird ein großer Teil der geborgenen und konservierten Schätze gezeigt, alles von einmaligen Bronzekanonen, Kupfer- und Silbermünzen, Teller und Krüge, Musikinstrumente, Spielfiguren, Seemannskisten, Kreidepfeiffen (Anm: vermutlich Meerschaum), Ringe und anderen Schmuck, Strümpfe, Schuhe und, was vielleicht am interessantesten ist, Schwedens größten Goldmünzenschatz aller Zeiten."Das Museum ist für Segler leicht zu finden: Es liegt unübersehbar direkt gegenüber der Hafeneinfahrt.
P.S. Unnötig zu erwähnen: Auch ohne einen Besuch im Museum hätten wir uns in dem Revier sehr wohl gefühlt. Wir haben es dort zwei Monate ausgehalten.