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Nordlandboot © Terje Rakke Nordic Life DH |
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Heute kam eine große Nachricht im
Flensburger Tageblatt: "Kurs Lofoten: Arved Fuchs setzt Segel". Darin die Referenz auf "Johan Bojers Erzählung der Lofotfischer" und die Erinnerung daran, dass sie traditionell nach Weihnachten in offenen Booten auf Fangfahrt (gingen) in tückischen und stürmischen Gewässern bei fast ständiger Dunkelheit". Auch heute noch ist eine Seereise in dieses Revier im Winter sehr anspruchsvoll, selbst mit moderner Technik für Antrieb und Navigation. Das alles gab es damals nicht. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurde mit offenen Ruder- und Segelbooten gefischt. Erst allmählich ging man, zuerst in Süd- Norwegen, zu gedeckten Booten über. Die Boote sind als Nordlandboote bekannt und zeichnen sich durch senkrechte Vor- und Achtersteven aus. Die größten wurden "Femboring" genannt und wurden mit zehn
Riemen angetrieben. Sie waren um die 12 Meter lang und 2,7 Meter breit und hatten wenig Tiefgang. Sie konnten sieben bis acht Tonnen Fisch laden (1). Damals verlor, wie berichtet, jeder vierte Fischer sein Leben auf See. Denn die Boote konnten gegen die plötzlich auftretenden Stürme nicht mehr an Land gelangen, weder unter Segeln, noch mit Hilfe der Riemen. Der heute noch weit bekannte Schiffskonstrukteur
Colin Archer bekam Ende des 19. Jhd. den Auftrag der Gesellschaft für die Entwicklung der Norwegischen Fischerei in Bergen, Vorschläge für die Verbesserung von Fischereifahrzeugen auszuarbeiten. Er schlug gedeckte Boote mit einem Ketsch-Rigg vor, die mittschiffs auf jeder Seite drei Luken hatten, in denen die Fischer stehend ihre Arbeit verrichten sollten. Mittschiffs sollte eine lange Luke Arbeitsgerät und Fang aufnehmen. Sie sollten für Treibnetzfischerei eingesetzt werden und beigedreht gut zu handhaben sein. Diese Boote wurden von den Fischern nach anfänglichem Widerstand sehr gut angenommen.
Später kamen weitere Typen Fischereifahrzeuge hinzu. Eines der ältesten noch segelnden Schiffe aus der Zeit ist
RAKEL, häufiger Gast der Rum-Regatta. Weitere in der Tradition Colin Archers gebaute Schiffe sind
WIEBKE BOHLEN und
THOR aus dem Museumshafen und
ALVEKONGEN, seit 33 Jahren Gast der Rum-Regatta.
(1) John Leather: Colin Archer and the Seaworthy Double-Ender" Kapt. 6, ISBN 0-9424679-6-8