Der Grogtörn ist dem
ultimativem kulturellen Anspruch eines Kulturvereines würdig, wie es der Museumshafen Flensburg e.V. ist. Nach vollbrachter Expedition in das weihnachtlicher Flensburger Förde-Revier treffen sich die Crews der grogtörnenden Traditionsschiffe auf GESINE um den Tag mit einer kreativ-Orgie zu krönen, die an diesem Ort und zu dieser Zeit ihres gleichen sucht. Vorbereitet von der rührigen Gerlinde, die wie immer in den letzten Jahren das kulturell Geforderte mit handschriftlicher Einweisung für die Crews individuell und liebevoll vorbereitet hatte, tragen die Teilnehmer der letzten Regatta in diesem Jahr die Früchte ihrer Schöpfungsgabe vor. Es sollten eigne Texte zu Melodien von "Weihnachts-Seemanns-oder Schlagermelodien" kreiert werden, welche die Worte "Traum, Laterne, Sternschnuppe, Möwe, Wind, Schnee" enthalten. Und so - man ahnt es - kommt, was kommen muss.
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Getrude: liebevoll & individuell |
Bei zweien der Schiffe siegt jedoch die Bescheidenheit über den Wunsch, die anderen an den Produkten ihrer lyrischen und musikalischen Begabung teilhaben zu lassen. Sie verzichten auf ihren Vortrag. So ist der Wettbewerb schneller abgeschlossen, als erwartet. Für manche Anwesende vielleicht nicht schnell genug, da sie "Zugabe" rufen, obwohl erst die zweite der drei angekündigten Strophen verklang. Oder war es die oft beklagte Ungeduld der Rezipienten dieser Tage? War vielleicht die Begeisterung ins Unerträgliche gestiegen? Der anschließende Beifall, der selbst bei maßvoller Bewertung nur mit dem Wort "frenetisch" annähernd bezeichnet werden kann, legt diese Annahme nahe.
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Der Punschkessel |
Diesmal gewinnt der Gewinner des letzten Grogtörns und bekommt folgerichtig den Preis erneut verliehen. Es ist der Punschkessel als Wanderpokal. Einige finden ihn so scheusslich, sie hoffen beim Grogtörn Song Contest zu unterliegen. Aber da müssen sie jetzt durch. Die "verschleuderten" Preise der Rum-Regatta kann man ja auch nicht einfach so ablehnen. Womit sonst könnten sich denn die Unterlegenen trösten?