Selbst auf die Wettervorhersage war Verlass, indem sie wieder einmal nicht zutraf und die Teilnehmer bei leichter Bewölkung mit Sonnenschein und mäßigem bis frischem Wind aus Nordwest verwöhnte. Für eine Segelreise von Flensburg nach Sonderborg verspricht diese Windrichtung: auf dem selben Bug segelnd die Hafeneinfahrt in Sonderburg zu erreichen. Aber mit "Geschickes Mächten, ist kein ewiger Bund zu flechten" und so mussten die alten Gaffler doch die letzten Meilen bis Sonderburg aufkreuzen.
Leider konnten wir selbst nicht an der Regatta teilnehmen, weil heftige Schmerzen die bessere Hälfte der Zweier-Besatzung behinderten. Dennoch segelten wir mit, aber außer Wertung. Das ließ uns genügend Zeit, um die Leistungen der Schiffe in unserer Nähe zu beobachten und auch neidlos zu bewundern. Natürlich fallen die Schnellsten und die Größten unmittelbar ins Auge. Aber die Teilnehmer mit den kleinen Booten verdienen besonders große Anerkennung. Immerhin waren auch Marinekutter und sogar der Nachbau eines Wikingerschiffes, die RAGNA, mit von der Partie. Diesmal segelten also ehemalige Arbeitsschiffe und Jachten gemeinsam auf der selben Bahn, das war neu und machte die Sache spannend. Diese Zusammenstellung entspricht sicherlich auch dem Vorbild der Regatta von 1855. So kam es nicht nur zu einem Wettstreit um die höchste Geschwindigkeit und die schnellsten Manöver. Was die Großen und Schönen aus der Welt der Jachten an Eleganz mitbrachten, das erwiderten die Arbeitssegler mit kreativer Segelführung und malerischem Anblick.
Natürlich kommt der Versuch einer gerechten Wertung bei dieser Art gemeinsamer Regatta an seine Grenzen. Schon die Zusammenstellung in gemeinsam gewertete Klassen ist in diesem Fall sehr schwierig. Deshalb darf man die Ergebnisse im Einzelnen nicht tierisch ernst nehmen. Gewinner war diesmal sicher Jeder und Jede, die sich auf die Freude an den schönen Bildern und die bunten Hafenmeilen einließen. Und in diesem Sinne haben auch wir auf unserem "Lazarettschiff" gewonnen.
Die kleinen Videos zeigen Teilnehmer der Kongelig Classic in Flensburg, wie sie in die äußere Förde einlaufen und weiter bis kurz vor Sonderburg.
Der Beitrag über die Regatta von Sonderburg bis Apenrade erscheint in den nächsten Tagen.
P.S. Dienstag, der 04.September: So hat das Flensburger Tageblatt berichtet. Dem Bericht zu Folge nahmen von Flensburg aus 65 Schiffe teil. Auch das ist eine beachtliche Zahl.
P.S. Hier ein Nachtrag mit Bildern vom Start aus YOUTUBE