WIEBKE BOHLEN unter Maschine bei 6,6 kn (Foto: S. Große-Aust) |
Gestern Nachmittag wurde WIEBKE BOHLEN gesichtet, wie sie unter Maschine Richtung Flensburg eilte. Das war aber nicht dem frischen Wind geschuldet. Der hätte, aus SW wehend, einige Kreuzschläge erfordert. Denn was Schöneres als einen sonnigen Tag mit immer noch milder Luft kann der Herbst denn bescheren?
Es war ein anderer Grund. Noch auf der Werft, mitten in den letzten Kleinarbeiten, wie etwa Farbe im Wasserpass ausbessern und zwei Nähte an Deck abdichten, sollten wir von jetzt auf gleich wieder ins Wasser. Nun, wir waren ohnehin mit den wesentlichen Arbeiten fertig und so konnten wir einen Tag früher zurück sein. Und mal unter uns: für jeden Gang auf die Toilette viereinhalb Meter Leiter runter und Leiter rauf zu klettern, das muss man mögen. Und für den Montag war schlechtes Wetter mit viel Wind vorhergesagt. So stimmten wir zu und waren eine halbe Stunde später vor der Bücke von Egernsund, mit dem für einen überhasteten Aufbruch üblichen Chaos an Deck. Farbtöpfe, Werkzeuge, Leinen, Bettdecken als Schmutz-Schutz auf dem Deck. Zusätzlich lag da auch der Klüverbaum, den wir für die Werfttage eingezogen hatten. Da war an Segeln nicht zu denken. So bekam unsere Maschine mal wieder ein paar wohltuende Stunden auf die Uhr, während wir zufrieden den schönen Tag genossen.
Bei den Ochseninseln querte ALEXANDRA auf dem Weg nach Glücksburg unseren Kurs. Wir sind ja daran gewöhnt, dass die Passagiere begeistert winken und fotografieren, wenn wir nahe genug vorbei fahren. Aber diesmal war die Begeisterung größer als sonst. Gegen die Sonne konnten wir nicht erkennen, wem auf der Brücke des eleganten Salondampfers wir das heftige Arme schwenken und Fotografieren verdankten.
Das klärte sich später im Hafen auf, als uns Sabine und Roland die Fotos zeigten, die sie von uns gemacht hatten. Danke! Es ist gar nicht so einfach, auch mal Bilder vom eigenen Schiff in Fahrt zu bekommen. Um so mehr haben wir uns gefreut.