Das war also die erste gemeinsame Regatta der drei Städte Apenrade, Flensburg und Sonderburg. Vom Rückweg noch drei kurze Videosequenzen mit Bildern von BODIL, dem Haikutter aus Flensburg, ANDROMEDA, der Ketsch von Max Oertz aus Flensburg und der Colin Archer Ketsch ALVEKONGEN aus Berlin.
Der Tag beginnt für uns recht früh, weil wir im Päckchen außen liegen und segelnd voraussichtlich nur langsam voran kommen würden. Segelnd passierten wir noch den Als-Fjord, aber nur mit Fock und Großssegel. Den Klüver vermissen wir bei dem halben Wind sehr, denn ohne ihn ist unsere Ketsch luvgierig. Da haben wir das bisschen Fahrt durch Gegenruder auch noch herunter gebremst. Aber wenn die Hälfte einer Zweiercrew ausfällt, ist die Lücke schon recht groß. Uns erscheint sie sogar riesig, als die unbehinderten Rückkehrer der Regatten frohgemut und schnell von hinten aufkommen und mit erheblicher Geschwindigkeit an uns vorbeiziehen. Unser Motto ist zwar meist: "Die Ruhe sei dem Menschen heilig, denn nur Verrückte haben's eilig". Aber jetzt, da wir unfreiwillig langsam sind, kommen uns andere Gedanken. Mit ihnen auch Bewunderung für die Teilnehmer der Paralympics, die sich durch ihre sicherlich schwereren Behinderungen nicht unterkriegen lassen.
Ab der Einfahrt in den Als-Sund ist für uns sowieso Schluss mit Segeln, denn der Wind kommt ziemlich genau von vorne. Deshalb kommt die Maschine wieder dran. Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass Dieselmotoren auf Segeljachten ohnehin viel zu selten längere Zeit laufen und dadurch schneller verschleissen. Nun sind es schon mehr und moderne Jachten, mit denen wir uns das enge Fahrwasser teilen. Manche segeln sehr schnell und kommen hoch am Wind im Fahrwasser kreuzend auf. So hoch an den Wind könnten wir selbst mit einer Mannschaft im Vollbesitz aller körperlichen Fähigkeiten nicht segeln. Unsere Abdrift wäre auch zu groß, besonders wenn die Vorsegel ständig einfallen. Dennoch geniessen die Skipper dieser Sportschiffe ihr Wegerecht gegenüber Maschinenfahrzeugen. Es sei ihnen gegönnt.
In Sonderburg frischt der SW Wind auf. Wir könnten Flensburg nur mit vielen Kreuzschlägen erreichen. Also geben wir dem betagten Ford eine erweiterte Trainigseinheit und brummen durch bis zu unserem Liegeplatz. Zur Belohnung läuft die Maschine immer runder. Hat also doch irgendwie auch wieder sein Gutes.