04.09.12 Kongelig Classic III.


Das war ein weit zurückreichender Bezug auf die europäische Geschichte, mit der wir in Sonderburg begüßt wurden! Uns empfängt  ein in die schottische Nationaltracht, den Kilt, gewandetes Dudelsack-Trio. Das haben wir wohl Margarethe von Dänemark, der Tochter Chritians I. zu verdanken, die im Jahr 1469 Jacob III. von Schottland ehelichte. 

Das macht klar, in wessen Geschichte sich diese Erinnerungsregatta an die historische Wettfahrt vom 6. September 1855 einreiht. Somit passt Schloss Sonderburg nicht nur malerisch, sondern auch historisch zu der geschichtsträchtigen Veranstaltung. Hätte die Jury für die Auswahl der Europäischen Kulturregion diese Szene mit erlebt, ihre Entscheidung wäre womöglich anders ausgefallen. Aber Schwamm drüber, abgeschrieben à fond perdu. 
Wie schon in dem gestrigen Beitrag erwähnt, ist unsere Besatzung gesundheitlich eingeschränkt. So geht es nur kurz auf die "Hafenmeile" und dann früh in die Koje.
Am Morgen legen wir ab, sobald unsere Nachbarn zur Wasserseite aufbrechen. Einer von ihnen ist die KRÄFTA, eine Bohuslän-Jolle mit Schülern der Ostsee-Schule. Auf der Landseite liegt ANDROMEDA, eine Kreuzerjacht von Max Oertz aus dem Jahr 1924. 

Oft macht sich vor einer  Brückendurchfart ein bisschen nervöse Spannung breit. Als die Brücke aufmacht, lässt man sich heute gesittet und ruhig gegenseitig den Vortritt. Auch das ist ein Beispiel für die anhaltend gute Stimmung auf dieser Regatta und damit beginnt der kleine Video-Streifen. Der Als-Sund soll mit Maschinenhilfe  passiert werden. Die eigentliche Startlinie liegt dort, wo der Als-Sund in den Als-Fjord übergeht. Bis dahin sind alle Teilnehmer "auf Augenhöhe", der Wettstreit um die besten Plätze kann bis zum Startschuss warten.

Da wir außer Wertung fahren und die eigentliche Regatta lediglich begleiten, machen wir uns gleich auf den Weg. Wir wollen uns vom Regattafeld überholen lassen um ein paar schöne Aufnahmen machen zu können. Diesmal geht die Rechnung aber nicht ganz auf. Aber mal kurz die Maschine anlassen oder gar zurück fahren, das geht ja nun garnicht. 

So streben wir unter (zu) kleiner Besegelung Richtung Apenrade und hadern ein bisschen mit dem Schicksal und freuen uns mit den engagierten Regatta-Teilnehmern.

In Apenrade angekommen, wird auf kurze Distanz gerade eine große Kanone abgefeuert. Das gilt wohl nicht uns, macht dennoch großen Eindruck. Der Industriehafen ist schon gut gefüllt. Von SUNTHORICE, als dem größten Teilnehmer bis zu kleinen Jollen waren fast Alle schon da. Wieder konnten wir an ANDROMEDA längsseits gehen und dann das Festgelände erkunden. 

Da ist nun aber ein großes Kompliment fällig. Ein Umschlaghafen für Schüttgut ist normalerweise nicht der Ort, an dem man sich wohlfühlt. Anders an diesem Abend. Außer den Kanonen gefällt uns das "Kleine Apenrade". Hier waren bedeutsame historische Häuser im kleinen Maßstab nachgebaut. Gerade so groß, dass drinnen eine Theke und ein paar Tische Platz fanden. Und so ist die Stadt, bildlich gesprochen, ihren Gästen entgegen gekommen. Eine sehr schöne Metapher, an die wir gerne zurück denken. 

Mit der Dunkelheit kommen Feuerartisten und "befeuern" die Stimmung  mit ihren virtuosen Darbietungen. Auch das gefällt uns sehr, besser als es eines der mittlerweile auf Hafenfesten wohlfeilen Feuerwerke hätte gefallen können. 

Sicher hätten wir noch mehr sehen und berichten können, aber so wie die Dinge liegen, müssen wir uns mit dem bescheiden, was uns möglich ist.

Morgen kommt ein Bericht über die Rückreise nach Flensburg.