Das Problem nimmt seinen Lauf. Leider kümmern sich viele Eigner erst dann um den Schaden, wenn es in seine die eigene Koje tropft oder die Liebste nicht mehr auf das Schiff will. Es soll sogar vorkommen dass er es dann mit einer Plastikfolie, über die Koje gespannt, bewenden lässt. Ist die Saison vorbei, werden die Gedanken an das Problem von aktuelleren Sorgen verdrängt. Irgendwann hat man sich an die Folie gewöhnt und meint, sie gehöre einfach dazu.
Währenddessen sickert das Wasser unentwegt weiter in das Holz, weicht die Planken auf, den Holzpilzen zur Freude. Sie vermehren sich und gründen Kolonien. Weil das über lange Zeit in den Ritzen und Spalten der Konstruktion verborgen bleibt, wird der Schaden erst dann sichtbar, wenn das Holz schon massiv geschädigt ist.
Zeichnung: W. Kühn |
Dringt bereits Wasser in das Schiff, kann es helfen, seinen Weg rückwärts zu verfolgen, um die undichte Stelle zu finden. Denn leider sieht man es der Versiegelung nicht immer an, ob sie noch hält oder nicht.
Wie oben beschrieben, kann man unter Deck oft überhaupt keine Tropfen oder nasse Stellen (auch auf dem Kajütboden) sehen, weil das Wasser seinen Weg im Verborgenen sucht.
Dagegen hilft nur systematisches Vorgehen. Man sucht, zum Beispiel in einer Ankerbucht, jeden Tag eine oder mehrere Nähte von vorne bis hinten sorgfältig ab. Fundstellen werden markiert um sie so bald wie möglich zu reparieren. Das klingt nicht originell, ist aber wirksam.
Als nicht wirksam hat sich erwiesen, das Deck mit Süß- oder Salzwasser zu spülen um Lecks abzudichten. Zwar lässt die Feuchtigkeit das Holz quellen, aber sobald es trocknet wird es wieder schrumpfen. Bei altem Holz, das bereits geschrumpft ist, hilft wässern überhaupt nicht. Malen mit Farbe oder Holzöl schützt zwar das Holz, macht aber gerissene Nähte auch nicht wieder dicht. Für alle diese Versuche gilt das geflügeltes Wort "Die Hoffnung stirbt zuletzt". So ist es. Das Schiff ist schon vorher gestorben.