06.09.12 Ein ruhiger Tag

Ungewohnte Ruhe am Bohlwerk nach den erlebnisreichen Tagen. Die Kongelic Classic war auch ein Abschluss der Urlaubsaison. Sind weniger Touristen in der Region, dann kommen auch weniger Besucher auf  das Bohlwerk. Da bleibt Zeit zu Gesprächen in lockerer Runde über "düt un dat". Natürlich geht es um die Schiffe, welche Wartungsarbeiten jetzt geplant werden, wenn die Reisezeit zu Ende geht. Die Holzmasten müssen vor dem Winter gründlich kontrolliert, vielleicht auch komplett geschliffen und gemalt werden. Ist im Rigg alles in Ordnung?, Sind alle Schäkel fet angezogen und gesichert? Gibt es etwa Verschleiss an den Wanten, Stagen und im laufenden Gut?

Wer ein traditionelles Segelschiff hat tut gut daran, sich häufig zu kümmern. Einem Schaden vorzubeugen ist allemal einfacher, als ihn zu beseitigen. Darin liegt auch eine angenehme Befriedigung: Durch eigene Aufmerksamkeit von größeren Problemen verschont zu bleiben. In dieser Hinsicht ist der Umgang mit Traditionsschiffen, diesen wunderbaren Handwerkskunst-Werken auch eine mentale Übung. Das Bewahren als Teil einer Weltanschauung. Heutzutage, nach einer langen Phase ständiger Modernisierung ist das vielleicht nicht mehr hoch angesehen. Aber in Zeiten der Energiewende und der galoppierenden Verschuldung ganzer Kontinente kann es eine notwendige und hilfreiche geistige Vorbereitung auf härtere Zeiten sein.

Da kommen zwei oder drei Familien mit ihren kleinen Naturforschern. Kinder auf dem Bohlwerk. Wie unterschiedlich sie sich verhalten! Manche interessieren sich für die Besonderheiten der Schiffe. Stellen fest, das einige ein "Lenkrad" haben, andere nicht. Die erscheinen ihnen nicht so attraktiv. Andere interessieren sich für die Tiere im Wasser. Man kann sie von oben, vom Bohlwerk aus, im Wasser besonders gut entdecken. Die Eltern haben einen großen Käscher dabei. Damit kann man Tiere herausfischen und dann ganz vorsichtig wieder ins Wasser setzen. 

Da ist der Mund!
Haben Seesterne Augen?