16.09.12 Schön abgelegt


Traditionelle Manöver in traditionellen Häfen sind immer wieder ein Thema in diesem Tagebuch. Nun ist der Flensburger Hafen dafür auch wunderbar geeignet, weil hier im allgemeinen nur wenige Schiffe unterwegs sind. Und die allermeisten Schiffer lassen auch mal fünfe gerade sein. Sie schätzen gegenseite Rücksicht höher als den Katechismus der KVR (Kollosionsverhütungsregeln). Häufig steht auch noch der Wind günstig und dann zeigen auch große Segelschiffe, wie man früher, als Schiffsmotoren noch selten waren, in Häfen an- und ablegte.

Auch der rote Logger RYVAR aus dem Museumshafen gehört dazu. Bei mäßigem Südwestwind zieht er heute an der Pier liegend sein Besansegel hoch, löst die Vorleine. Die Heckleine wird zur Spring, der Bug dreht und RYVAR driftet langsam in den Hafen. Das Besansegel dreht den großen Rumpf in den Wind und damit in eine günstige Stellung um das Großsegel vorzuheissen. Mit Gegenruder rückwärts treibend dreht das Schiff in die gewünschte Richtung. Und dann, wie auf ein Kommando, gehen  alle drei Vorsegel hoch. Das war's. RYVAR verlässt den Hafen  in angemessenem Tempo segelnd.