Jörgen Bracker liest. |
Heute im Flensburger Schifffahrtsmuseum: Der bekannte Historiker, Traditionsskipper und ehemalige Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte, Jörgen Bracker, las aus seinem historischen Kriminalroman "Hinter der Nebelwand".
Der Roman erzählt die Geschichte eines mysteriösen Mordes, der am Pfingstmontag 1911 an der Küste Dithmarschens geschehen war.
Die Nachmittagsflut hat ein führerloses Motorboot aus der Nebelwand
mitgebracht und im Hafen von Eckstedt angespült. In dem Boot liegt ein Toter – erschossen und das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Landarzt Dr. Frank Wittenborg wird mit der Obduktion der Leiche beauftragt. Das Ergebnis seiner Untersuchungen ist so überraschend, dass er sich in die polizeilichen Ermittlungen einschaltet. Doch zwischen Kieler Marine-Milieu und Husumer Hafenszene, Dithmarscher Geldadel und Ostpreußischen Einwanderern ist es für den zugezogenen Landarzt schwer, den Motiven des Mordes auf den Grund zu gehen und alle Spuren scheinen sich wie im Nebel zu verlieren... Den Kriminalfall
hat es wirklich gegeben. Jörgen Bracker stieß auf ihn, als er 1980 den historischen
Krabbenkutter FAHREWOHL erstand und restaurierte. Ihm wurde mulmig, als ihm
Gerüchte zu Ohren kamen, er besäße ein Unglücksschiff, auf dem einst ein
Mord stattfand. Der Historiker von Beruf und aus Berufung begab sich
auf die Spur des Verbrechens. Er durchforstete die Zeitungsarchive und
machte Zeitzeugen ausfindig.
Der Mord wurde seinerzeit geklärt. Er geschah auf einem anderen Schiff,
doch die Umstände sind ein Spiegel der damaligen Zeit zwischen
Seefahrerträumen, der Kaiserlichen Marine, ost- preußischen Einwanderern
und einer aufblühenden Fischereiwirtschaft. In „Hinter der Nebelwand“ erweckt Jörgen Bracker diese Zeit und ihre Typen in einer detailreichen Beschreibung zum Leben.
Die ca. 25 Besucher waren von der ausdrucksstarken Lesung begeistert und erstanden sogleich ein Buchexemplar, viele auf Wunsch mit einer persönlichen Widmung.