23.03.12 Liliput in Westindien


Kiellegung des Wesindienfahrers
Aufmerksame Besucher des Bohlwerks sehen seit gestern in der Bootshalle der Museumswerft ein neues Schiff im Werden. Dort ist ein Kiel samt Vor- und Achtersteven errichtet, der so gar nicht in das bisher übliche Formschema der Jollen, Jesusboote und Prahme passt. Und schon gar nicht zu den Formen elegant- schlanker Wikingerboote.
Da Fragen nichts kostet und Kuttel (Uwe) auf eine freundliche Frage auch gerne antwortet ist zu erfahren, dass es sich hier um die ersten Teile eines Modells handelt. Das Modell ist der Nachbau im Masstab 1:3,5 des  Westindienfahrers FORENING. Er wurde der in der Zeit von 1769 bis 1771 in Kopenhagen gebaut. Eigentlich sollte es das Modell der NEPTUNUS werden, dem ersten Westindienfahrer, der 1755 von Flensburg aus gen Westen fuhr und den wirtschaftlichen Aufschwung Flensburgs einleitete. Von diesem Schiff gibt es jedoch keine detaillierten Pläne, lediglich ein Messbrief weist das Schiff als eine Schnau mit 57 Kommerzlasten Tragfähigkeit aus.
Kopien der Baupläne  aus Kopenhagen
Dieses Schiff, so eine Prokjektidee der Museumswerft, sollte im Herzen der Stadt gebaut werden, wo auch das historische Original  entstanden ist. An Land aufgestellt, könnte es dann zu einem weiteren Wahrzeichend der Stadt werden, so die Idee. Aber von da bis zur Ausführung ist ein langer, mühevoller Weg. Der beginnt bei einem Projekt dieser Art damit, Politiker, Funkionäre der Stadtverwaltung und, last but not least, Geldgeber für die Idee zu gewinnen.
Um deren Fantasie zu befeuern, soll ein maßstäbliches Modell herhalten, eben das Modell der FORENING. Das Original ist zwar Kopenhagen gebaut worden und auch geringfügig  größer. Aber es ist der selbe Schiffstyp, in der selben Zeit entstanden ungefähr gleich groß (63 Kommerzlasten) und, am wichtigsten, von diesem Schiff gibt es Pläne. Und nach denen wird jetzt das Modell gebaut.