



Wie oft, ein kleiner Wettstreit, den richtigen Namen zu raten. Rigg, Segel- und Rumpffarbe helfen beim Erkennen, Roter Rumpf? Das ist vermutlich RYVAR oder LILLA DAN. Spitzer? Das kann nur FULVIA sein. Nur ROLLO hat einen roten Lotsenstreifen im Topsegel. FRIGG segelt unter dänischer Flagge mit der Nationale im Achterliek des Besan. SEBBE ALS, das Wikingerboot mit dem gestreiften Rahsegel ist ohnehin nicht zu verwechseln. Nur KNIPDUL, das Kaschubenboot aus Polen, hat ein grellrotes Segel. Das Nordlandboot KJAERINGA gibt es ohnehin nur einmal bei dieser Regatta.

traditionelle Wendemarke der "unernsten" Geschwaderfahrt, die aber von einigen todernst auf Platz und Sieg gesegelt wird. Denn nur wer als zweiter über die Linie geht, bekommt den begehrten Preis: Eine Flasche Flensburger Rum in der Dreiliter-Klasse. Der Erste wird verulkt, der Rest darf zugucken.

Jetzt taucht ein Schwarm kleiner Jollen auf. Wer gestern die Regatta der Kleinen im ruhigen Hafen segelte, wird jetzt durch eine ruppige Windsee gefordert. Aber das können diese offenen Boote erstaunlich gut ab. Selbst die kleinsten der kleinen alten, teilweise von noch älteren Crews gesegelt tauchen hinter der Großen Ochseninsel auf und kreuzen hoch am Wind in Richtung Flensburg. Da! Wo eben noch ein Segel zu sehen war, treibt jetzt nur noch ein dunkler Fleck auf dem Wasser. Da ist wohl ein Boot gekentert. Aber zwei Boote der Seenotretter kommen zu Hilfe. Keine zwei Minuten haben sie (gefühlt) dafür gebraucht.
Bald kommen die "Großen" zurück. Jetzt kreuzen sie in langen Schägen gegen den immer noch kräftigen Südwest. Bald sind die Ersten nahe. Wo das Wasser tief genug ist kommen sie auch nahe an das Ufer.
Wir brechen auf, nutzen die neue Freiheit ohne Boot. Noch während der laufenden Regattaund steuern wir ein neues Ziel an. Heute wird die NordArt in Büdelsdorf eröffnet. Aber so ganz sind wir noch nicht weg vom Wassersport. Im Park der Villa Ahlmann, wo die großen Skupturen ausgestellt sind, fesselt ein Werk von Rudolf Burda unseren Blick. "Da eine Schiffschraube!" Für uns naheliegend, für den Künstler eher nicht. Doch immerhin Anlass für ein Gespräch über sein Werk. Schließlich ist sein Thema "Reflektionen" und die beschäftigen uns gerade ganz intensiv. Wir sollen ihm mal schreiben, sagt er. Das machen wir. Der Kontakt zu einer ganz anderen Welt wird uns helfen, nicht mehr in allem und jedem etwas Maritimes zu sehen.
PS. 02. Juni
Mittlerweile ist WIEBKE BOHLEN nach drei Tagen Reise im Wikinghafen Roskilde angekommen, ihrer neuen Heimat. Damit ist für uns ein Lebensabschnitt endgültig zuende gegangen. Farewell, und Danke, dass wir dich segeln durften!
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Foto: Facebook |