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Nun liegt der Rumpf vertäut an einer Spundwand in der Mündung des Schwinge, einem Seitenfluss der Elbe. Dorthin wurde sie kurz nach dem Zusammenstoß am 08. Juni mit einem Cargo-Feeder geschleppt und kontrolliert auf Grund gesetzt (wir berichteten). Eine spanische Spezialfirma hatte vor der nächtlichen Aktion aufblasbare Hebesäcke an dem gesunkenen Schiff befestigt. Weil der Rumpf auf der bei der Kollision betroffenen Seite lag und die dort vermutete Leckstelle nicht untersucht werden konnte, erschien dies als die schonendere Weg gegenüber dem Heben per Lastkran. Denn schon unmittelbar nach dem Unglück stand für den Eigner, die Stiftung Hamburg Maritim fest, dass das Schiff wieder repariert werden soll. In einem nächsten Schritt wird es deswegen zu einer Werft transportiert.
Das Unglück geschah während einer Ausflugsfahrt mit Gästen bei guter Sicht, als der Lotsenschoner auf der Rückfahrt nach Hamburg stromaufwärts kreuzte während sich das Frachtschiff AUSTROSPINTER in Talfahrt näherte. An Bord befanden sich 24 Gäste, darunter auch Kinder und 19 Besatzngsmitglieder. Der Kapitän (82) war Elblotse im Ruhestand. Das Schiff war erst wenige Tage zuvor nach einer Generalüberholung wieder in Dienst gestellt worden. Ein Video, das die Annäherung aus der Sicht des Lotsenschoners zeigt, führte zu teils heftigen Kommentaren in den sozialen Medien.Glücklicherweise kamen "nur" acht Personen zu Schaden, zwei mussten im Krankenhaus behandelt werden, alle sind inzwischen wieder entlassen. Zufällig waren Retter der Freiwilligen Feuerwehr Stade zufällig in der Nähe, als der Zusammenstoß geschah. Durch ihren Einsatz konnte größere Personenschäden verhindert und der sinkende Segler gesichert werden.
Für eine abschließende Bewertung der Umstände, die zu dem Unfall führten, muss die Untersuchung der zuständigen Stellen, darunter die BSU abgewartet werden. Das Ergebnis kann möglicherweise richtungsweisend für die Zukunft der Traditionsschifffahrt sein.