29.08.14 Kongelig Classic gestartet

Die Meterologen hatten es ja in etwa so vorhergesagt, doch zum Start der Regatta zur Erinnerung an das erste Wettsegeln in Südfünland hätte das Wetter gerne ein wenig besser sein können. Wir konnten uns das Treiben an der Startlinie in der Wasserslebener Bucht von Lille Strand in der dänischen Gemeinde Kollund aus ansehen, oder präziser formuliert: erahnen. Denn graue Nimbuswolken lagen schwer über dem spiegelnd glatten Wasser, die Sicht war irgenwo zwischen diesig und neblig. Kein Hauch rührte die Stille. Nur hin und wieder brachte leichter Nieselregen etwas Bewegung in das stimmungsvolle Bild. Dennoch hatten sich um elf  Uhr vormittags einige Schaulustige eingefunden und warteten unter Regenschirmen auf den Start zur dritten Kongelic Classic Regatta. War es Solidarität mit den Seglern oder Hoffnung, dass die Sonne jetzt gleich das trübe Bild aufheitern würde weshalb sie nicht in ihren Autos sitzen blieben sondern geduldig am Strand saßen oder standen?
Eine halbe Stunde später als angekündigt klangen die Startsignale vom Motorschiff GESINE herüber, durch die wasserhaltige Luft gedämpft. Mittlerweile hatte sich die Sicht weiter verschlechtert und das gegenüber liegende deutsche Ufer und die nahe Werfthalle waren in graue Watte verpackt den Blicke entzogen. Nur als Schemen waren die Segel des Regattafeldes zu erkennen. Und als hätte auch der Wettergott auf das Signal gewartet, hellte sich der Himmel zögerlich auf und mit dem helleren Licht rührte sich ein erster Hauch. Er war stark genug, um die schweren Traditionsegler erst langsam voranzutreiben, dann aber langsam immer schneller. Sie hatten alle Segelfläche gesetzt, die überhaupt an einem oder zwei Masten vorgeheisst werden konnten. Auf dem alten Lotsenschoner Nr. 5 ELBE war das klassische Fisherman-Sail zwischen den Masttoppen ausgebreitet. AURORA von Altona, ganz in ihrer Nähe hatte nicht nur ein Vierkant-Toppsegel gesetzt sondern dazu einen großen schwarzen Gennaker, mit Totenkopf verziert. Die beiden lieferten sich schon auf den ersten Kabellängen hinter der Startlinie ein privates Duell und der Abstand schien sich zu verringern, so lange sie in Sicht waren. Doch sie waren nicht alleine auf dem Wasser. Ein Pulk von mehreren dutzend weiterer Kutter, Galeassen, Ketschen, Slups, von Marstal-Schonern, Haikuttern, Wikingerbooten, Toppsegelschonern, Colin Archer Spitzgattern, Paket- und Beltbooten, Danske Jagten boten ein Bild, wie es auch der alt ehrwürdigen Rum-Regatta zur Ehre gereicht hätte.
Fünf Minuten später gingen die klassischen Yachten über die Linie, viele hatten bunte Spinnacker gesetzt. Rascher als ihre Vorgänger segelten sie außer Sicht; der Wind hatte inzwischen weiter zugenommen.
Dann nur noch ein paarÜbungsboote der Hanseatischen Jachtschule zu sehen. Die Regatta hatte begonnen. Nach dem trüben Start besserte sich das Wetter erfreulicherweise. Zu der Zeit. als die ersten Teilnehmer Sonderburg erreicht haben dürften, brach in Flensburg die Sonne durch und schien auf den nahezu komplett leeren Museumshafen. Die Boote der Jachtschule dümpelten an der Pier im Historischen Hafen.

Das Regattafeld kurz nach dem Start. Links AURORA, gefolgt von ALVEKONGEN. Gokstadtboot RAGNA,
dicht vor dem Lotsenschoner Nr. 5 ELBE (rechts). Lofotenkutter SOLVANG in der Mitte








In der Mitte Marssegelschoner LINA mit Reklame in der Fock, vor FREDDY. Die ersten teilnehmenden Yachten mischen
sich schon zwischen die Traditionssegler







Die Traditioonssegler vor der Meierwik, im Hintergrund der Strandpavillon der Solitüde. Die blaue Jolle ist BENTE aus
dem Museumshafen, dahinter ALVEKONGEN. Rechts folgen CAROL, GR
ØNE ERNA und OLIVER. RAGNA in der Mitte
Fotos: 1 und zwei HAFENMELDUNGEN, 3 Hans-Herrmann Heyer