"Wenn der Hahn kräht auf dem Mist..." beginnt ein spöttischer Vers auf die Zuverlässigkeit von Wetterprognosen, "... ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist." Niemand im Flensburger Hafen wird heute ernstlich das in den letzten Tagen für heute beständig angekündigte regnerische Wetter vermissen. Zu Beginn der 6. Flensburg Nautics scheint die Sonne vom leicht bewölkten Sommerhimmel und die Temperatur ist sehr angenehm. Das sind beste Voraussetzungen für das Sail-In des großen maritimen Sommerfestes an diesem Wochenende. Ob es jedoch das Hafenfest der Superlative wird, wie vom Flensburger Tageblatt gestern per Schlagzeile angekündigt wurde, wird man noch sehen. Nachmittags gibt es auf dem Markt noch einige freie Flächen und an der Hafenkante ist noch eine lange Strecke frei, vermutlich der Liegeplatz der angekündigten GULDEN LEEUW. Der Dreimast- Toppsegelschoner misst immerhin gut 70 Meter über alles.
Seit gestern laufen größere und kleinere Schiffe in den Hafen ein und ständig kommen weitere hinzu. Zur Einlaufparade, um 16:00 Uhr, werden die meisten Teilnehmer eingetroffen sein.
Wo die bunten Fahnen wehen: PROVIDENTIA HF 42 von 1895 hat außen an AMPHRITITE von 1887 festgemacht. |
17:45 Uhr
VORMANN JANTZEN mit Jet-Strahlantrieb |
Hendrik und Kaas trotzen den Unbillen des Wetters |
SORTE SARA eröffnete den Korso |
Hier fällt gerade ein Meister vom Himmel |
Am Südende des Bohlwerks, wo die Gästepier beginnt, stehen besonders viele Besucher. Sie warten darauf, dass die Sportpiraten ihre waghalsigen Sprünge machen. Das soll mit der Eröffnung der Nautics um 18:00 Uhr beginnen. Einzelne machen aber schon mal Lockerungs- übungen und springen mit ihren Fahrrädern von der hohen Rampe in das Hafenwasser. Sie werden mit lautem Jubel belohnt. Der Wind kommt nun etwas weiter nördlich ein und weht Fetzen von Marschmusik über die Menge. In ein paar Minuten wird die Nautics offiziell beginnen.
Ein paar Stunden später
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Das große Feuerwerk vom Museumshafen aus gesehen. Foto: Hans Hermann Heyer |
Kaum ist das letzte Licht in Richtung Hafeneinfahrt verschwunden, blitzt Blaulicht über der Wasserfläche. Kein Unglück ist der Anlass, Polizeischiffe sichern das Gebiet, auf dem jetzt das große Feuerwerk abgebrannt werden soll.
Und schon steigen die ersten Raketen auf, versprühen, niedrig noch, bunte Sterne in der Dunkelheit. Die nächsten steigen höher. Ganze Buketts bunter Lichtkugel, durchsetzt mit Goldschauern und dumpfen Explosionen folgen in schier endloser Reihe. Wenn wieder einmal unerwartet große Lichtersterne krachend aufscheinen und in zahllosen Sternschnuppen herabregnen hört man von allen Seiten "Aah!" und Ooh!" rufen. Die Zuschauer sind offensichtlich ganz bei der Sache. Gefühlte dreißig Minuten dauert das Spektakel. Bis es mit einer riesigen Goldgarbe endet, die in tausenden funkelnden Sternen herabregnet. Noch drei Raketen. Donnerschläge, dann Dunkelheit, Stille. Wir sitzen noch einige Zeit und lassen die Eindrücke verklingen.