Kein Hafenfest mit maritim-historischen Ambiente
kommt ohne Regatta traditioneller Segler aus und keine Regatta
traditioneller Segler ohne Hafenfest - wenn man von den Regatten
klassischer Yachten einmal absieht. Aber das ist hier jetzt nicht das
Thema. Das bei der Flensburg Nautics ganz kleine und sehr (!) große Segler auf derselben Bahn
gleichzeitig um Platz und Sieg kämpfen, unterscheidet sie von den anderen Hafenfesten hierzulande. So trafen sich kleine
Arbeitsboote und große Dreimast-Schoner an der Startlinie um bei moderaten
drei Windstärken aus West gegeneinander zu segeln. (Natürlich werden
sie später, nach dem Zieldurchgang in unterschiedlichen Klassen gewertet). Schon lange vor 11:00 Uhr,
dem offiziellen Start, liegt die dänische
MHV 909 Speditøren in der Wasserslebener
Bucht als Start- und Zielschiff. Von da aus bis zur Fahrwassertonne 13
vor Mürwik erstreckt sich die gedachte Linie, die von den Teilnehmern
heute zweimal zu queren ist. Der Windrichtung entsprechend sammeln sich
die meisten auf der dänischen, der westlichen Seite der Bucht und warten
auf die Startsignale.
Wer hat bei dem gemischten Regattafeld wohl
die besseren Chancen, die großen oder die kleineren Schiffe, fragen wir
uns. Am Ende des Tages werden wir es wissen: Heute hatten die Kleinen
die Nase, bzw den Klüverbaum vorne. Denn beim Start bläst der Wind
optimal für die kleinen Boote. Drei Beaufort und raumer Wind! Und so rauschen sie mit
Klüver und Toppsegel los, nehmen jede kleine Böe mit, folgen jedem
Winddreher und sind schon bald den "Großen" weit voraus. Der 70 Meter langen GULDEN
LEEUW helfen ihre bis zu 1400 qm Segelfläche nicht wirklich, denn sie
muss ihre erheblich gößere Verdrängung erst einmal auf Tempo bringen.
Später, der Wind hat inzwischen kräftig zugelegt, werden sie erheblich
schneller, aber da müssen sie hoch am Wind aufkreuzen, denn mittlerweile
ist aus dem mäßigen ein frischer bis starker böiger Wind geworden, der
zudem kräftig schralt. Das mögen schwere Schiffe nun überhaupt nicht so
gerne. Beschleunigung ist nicht ihre Stärke und flink an der Windkante
entlang segeln auch nicht. Also haben die Kleinen wieder einmal die Nase
vorn, wenn auch mit verkleinerter Segelfläche.
Reffen auf einem
kleinen offenen Boot ist bei den mittlerweile höhereren Wellen nicht
ganz einfach. Und in Leegerwall kann das manchmal einfach zu lange
dauern. Zum Glück ist Hilfe nahe bei. LIFJORDEN, die Arendal-Sjekte aus
dem Museumshafen und sogar RAGNA, das Wikingerboot der Museumswerft
(rudernd!) machen sich auf den Weg zu helfen. Schließlich wird alles
gut. Niemand gerät in Gefahr und ein gebrochenes Fall kann mit
Bordmitteln repariert werden.
Und was ist mit den Großen
Segelschiffen? Später auf der Siegerehrung wird PEDRRO DONCKER
besonders lobend erwähnt. Der große Dreimaster ist die ganze Strecke
gesegelt, während seine unmittelbaren Wettbewerber mehr oder minder
diskret ihre Hilfsmaschinen einsetzten. Diskret: Teils weil sie es wegen Auspuffqualm nicht verbergen konnten, teils nach lobenswert
ehrlicher Meldung an die Regattaleitung. So viel Sportsgeist findet man
nicht überall.
Später werden die Sieger auf der ATLANTIS in einer kleinen Feier ausgezeichnet. Die Preise werden von der Rosenkönigin und der Rosenprinzessin überreicht. Küsschen rechts, Küsschen links - Mancher konnte erst nach vier Durchgängen getrennt werden. Wie schrieb doch der gute alte Johann Wolfgang von Goethe: "Zum Augenblicke möcht' ich sagen: Verweile doch, du bist so schön". Ach, ja. Schließlich haben alle einen Preis bekommen. Und einen lustigen Hut.
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... segelte meist vorneweg |
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FREYA von den sieben Inseln ... |
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GULDEN LEEUW (li.) setzt noch Segel, da ist
SOLVANG schon in Fahrt |
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PEDRO DONCKER (li.) und LONE
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Marstalschoner MARTHA
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GULDEN LEEUW ohne Rahsegel auf der Kreuz |
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... schon bald im Ziel |
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Da sind die ersten Kleinen ... |