Fast genau einen Monat nach der
12mR Klassikerin CINTRA von 1909 bot heute wieder ein Gaffelsegler bei sommerlichem Wetter mit gesetztem Toppsegel im Flensburger Hafen ein sehr erfreuliches Bild: CHARLOTTE, der Snurrewadenkutter von 1925 aus dem Flensburger Museumshafen. Zwei Kutter, die nur das Rigg des Gaffelkutters gemeinsam haben, sind natürlich nicht wirklich zu vergleichen. Weder in der Bauweise, noch in der Größe, auch nicht aufgrund ihrer Segeleigenschaften und auf der Regattabahn schon garnicht. Dennoch stammt das Konzept ihrer Besegelung aus der selben Tradition. Beide sind Gaffelsegler und damit aus der Zeit, als die
Hochtakelung in Europa noch weitgehend ungebräuchlich war. Das war so bis weit in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
Wer die beiden Schönen im Hafen gesehen hat, wurde unmittelbar von einem anderen Aspekt berührt: Es ist ein Vergnügen, diese Schiffe unter Vollzeug segelnd zu sehen und das sozusagen in Pantoffel-Wurfweite. Leider haben sich viele Segler angewöhnt, schon weit vor dem Hafen die Segel zu "schmeissen" und den Liegeplatz mit Motorkraft anzulaufen. Um so mehr haben wir uns heute wieder einmal darüber gefreut, schöne traditionelle Manöver unter Segeln auf traditionellen Segelschiffen beobachten zu können.
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CHARLOTTE mit achterlichem Wind. |