04.06.14 Andrang im Hafen

"Die Rum-Regatta ist doch vorbei" fragt ein Passant mit unverkennbare sächsischem Dialekt freundlich "oder gibt es hier noch eine Veranstaltung?" und schiebt zur Begründung nach "da stehen noch so viele Marktstände". Gut beobachtet. Aber es liegen zusätzlich auch ungewöhnlich viele Traditionsschiffe mit dänischer Nationale, dem Dannebrog, am Bohlwerk und im Historischen Hafen. Viele werden noch erwartet. Insgesamt werden es am Ende zwischen siebzig und achtzig alte Schiffe sein, durchweg aus Holz gebaut.

Denn am Wochenende findet erstmals das Jahrestreffen der dänischen Træskibssammenslutningen (Holzschiffsvereinigung) in Flensburg statt. Diese Organisation vertritt die Interessen der Eigner der alten Holzschiffe. Sie und der dänische Skibsbevaringsfond tragen wesentlich dazu bei, dass im "kleinen" Königreich mehr traditionelle Wasserfahrzeuge existieren als im großen Nachbarland Deutschland. Um so wichtiger ist es, von deren Erfahrungen zu lernen, um die noch fahrenden Zeugen der maritimen Kultur an der Ostseeküste auch hierzulande zu erhalten und, so weit möglich, zu fördern. Seit 1972 ist die Anzahl der Mitglieder - jedes für ein oder mehrere Schiffe - auf rund 400 gestiegen. Eine vergleichbare Organisation gibt es in Deutschland nicht. Hier werden die Interessen der Schiffseigner auf der einen Seite durch die AGDM (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Museumshäfen) und auf der anderen Seite die der Traditionsschiffe von der GSHW (Gemeinsame Kommission für Historische Wasserfahrzeuge) vertreten.
Am Samstag Nachmittag ist ein Korso der Schiffe im Hafen und auf der Förde geplant. Was und wo genau hängt vermutlich vom Wind ab; Einzelheiten sind derzeit nicht bekannt. Aber wie auch immer. Dass Flensburg zu diesem Anlass so viele Gäste aus dem Nachbarland begrüßen darf, ist eine große Ehre für die Stadt und die Organisatoren der Veranstaltung. 
Wir wünschen allen einen schönen Aufenthalt hier, sie sollen sich hier wohlfühlen und hoffentlich auch wiederkommen.