01.06.14 Das war die 35. Rum-Regatta

Heute endete die 35. Rum-Regatta. Sie gehörte zu den schnellen dieser traditionsreichen Veranstaltung für ehemalige segelnde Berufsfahrzeuge. Wenn sie stattfindet, ist der Hafen voller alter Segler: Haikutter, große und kleine Spitzgatter, Jagden und Schmakken. Aber auch große und fast sehr große Segler liegen an der Pier, Briggen, Dreimastschoner und eine Fregatte des 18. Jahrhunderts, die SHTANDART. Sie gehört mit derSCHMACK GESINE von PAPENBURG zu den Schiffen mit dem ältesten Ursprung.

Haikutter BODIL auf dem Weg zur Startlinie.
Die Windvorhersage am Morgen verhiess Westwind von drei bis vier Beaufort. Das hätte nach den Trends der letzten Tage eine Warnung sein sollen. Aber der Mensch hört nur, was er hören will und so gehen wir mit Vollzeug auf die Bahn. Das erweist  sich bald als ein bisschen zuviel Segelfläche. Obwohl außer Konkurrenz segelnd, können wir nicht einfach herumbummeln, denn erstens wollen wir auch ein wenig Spass haben, und zweitens kommt es nicht so gut an, wenn jemand mitten im Regattafeld anfängt, ein Reff ins Großsegel einzubinden. Also haben wir den Tag recht sportlich verbracht. Zwei Gäste komplettierten die Besatzung, beide mit Erfahrung im Segeln von Regatten, wenn auch mit Jollen. Sie waren uns eine gute Hilfe. Vieles sollte ihnen noch sehr bekannt vorkommen. Dass auch ein Schiff mit zwanzig Tonnen Verdrängung sich bis zur Deckskante überlegt, gehörte dazu und auch die Situation, wenn man in Luvposition einer ganzen Staffel ehrgeiziger und Rum- bzw. ruhmsüchtiger Regattierer begegnet. Halsen anstatt wenden war ihnen ein wenig ungewohnt.  Aber das ist nun mal unser Rentner-Manöver, denn Schotwinschen gibt es bei uns nicht. Allerdings brauchen wir mehr Platz als bei Wenden. Also heisst es: Augen auf und rechtzeitig mit Hartruder rum.
Wir bekamen, weshalb wir gerne bei der Rum-Regatta mitmachen: Wunderschöne Bilder alter Gaffelschiffe in Aktion zu sehen, einen tollen Segeltag und einen klaren Kopf von Wind und sportlicher Anstrengung. Trotz der schnellen Manöverfolge konnten wir ein paar Fotos schießen. Sie wurden mit 'ner Schot zwischen den Zähnen geknipst (man hat ja nur zwei Hände). Wem das nicht langt: einfach beim nächsten Mal mitmachen und selber eine Kamera mitnehmen. Oder zusehen und die Bilder im Kopf speichern. Und dann allen davon erzählen wie aufregend, anspruchsvoll und befriedigend ein Tag auf einem Gaffelsegler bei frischer Brise auf der Förde sein kann. 

Nachtrag am 02.06.:
Heute Morgen berichtet auch das Flensburger Tageblatt über die Veranstaltung. Leider ging die Regatta nicht ganz so unernst zuende, wie es das Motto vorgibt. Ein Junge ging über Bord und Schiffe stießen zusammen, eines lief auf Grund. Aber alles ging letzlich glimpflich ab. Und die Wasserschutzpolizei prüfte die Papiere der Fregatte SHTANDART so lange, bis sie den Start verpasste (da lag das Schiff aber schon seit dem Vortag in Flensburg). 


Eben bekommen wir weitere Bilder zugesagt. Also immer wieder mal in die HAFENMELDUNGEN gucken!
Elbfischer MARTHA HF427 hoch am Wind.

Die ersten auf dem Weg zur Wendetonne...

...Weitere...
... Weiterere...
...Weiterste...
...am Allerweiterste

Alle Fotos: W. Kühn