02.06.14 Pech gehabt

Beim Stöbern im Internet entdeckt: Nachricht über die Kollision des Rennkutter NOBILE bei der Fjord-Regatta am Freitag der letzten Woche:
Rennkutter “Nobile” rammte Baggerschiff vor Flensburg
(02.06.14) Die freiwilligen Seenotretter aus Langballigau kamen mit den Seenotrettungsboot „Werner Kuntze“ am Nachmittag des 30.5. auf der Flensburger Förde bei der Holnisspitze dem deutschen Baggerschiff „Werker“ (MMSI-Nr.:211174680) zu Hilfe. Es war mit dem 38 Meter langen, deutschen Rennkutter "Nobile", 80 BRZ (MMSI-Nr.: 211215180), kollidiert.
Während die drei Besatzungsmitglieder der „Werker“ unverletzt blieben, erlitt ihr 29 Meter langes Schiff Wassereinbruch und entwickelte Schlagseite. Es blieb aber schwimmfähig. Der Klüverbaum der „Nobile“ wurde ebenfalls stark beschädigt. Die 20 Personen an Bord blieben unversehrt. Beide Schiffe konnten aus eigener Kraft nach Flensburg einlaufen.
Die „Nobile“ war im Juni 1919 auf der Werft J W Brooke & Co in Lowestoft als Logger "Kathleen" für die Reederei Head & Wright Ltd. vom Stapel gelaufen. Sie hatte im Fischereieinsatz ebenfalls mehrere Havarien. So brach am 25.5.1935 vor der irischen Küste der Großmast. Am 12.4. 1938 kollidierte die „Kathleen“ mit dem Fischereifahrzeug "Ascona", am 15. Juni 1940 wurde sie von zwei deutschen Flugzeugen bombardiert und beschossen. Trotz schwerer Beschädigungen konnte das Schiff einen sicheren Hafen erreichen.
1946 wurde das Schiff nach Great Yarmouth verkauft, und bereits 1947 weiter nach Kristiansund in Norwegen. Dort bekam es den Namen "Jødnafjell" und wurde weiter für die Küstenfischerei eingesetzt. Während dieser Zeit wurde die Dampfmaschine durch einen Dieselmotor ersetzt. 1985 ging das Schiff nach Trondheim. Von dort aus wurde es, jetzt ohne Masten, als Dynamitfrachter genutzt.
Nachdem das Schiff stillgelegt worden war, entdeckte Detlev Löll den rostigen Rumpf und holte ihn 1993 nach Wolgast. Im Rahmen von ABM-Maßnahmen auf der Peene Werft wurde das Schiff zum Rennkutter umgebaut und am 27.5.1995 auf den Namen "Nobile" getauft. Heute gehört die „Nobile“ der Stadt Wolgast und wird vom gemeinnützigen "Förderverein alter Traditionssegler e.V." betrieben.
Quelle:Tim Schwabedissen

Der Rest des Klüverbaums nach der Kollision