01.06.14 Das war die Fjord-Regatta


Galeas CARMELAN auf der Kreuz. Mit Klüver, Fock und Besan recht
komfortabel besegelt.
Jetzt beginnt die Zeit der mittlerweile zahlreichen Regatten. Manche mit weit zurückreichender Tradition, andere sind jünger. Zu ihnen gehört die  sogenannte Fjord Regatta der zur Rum-Regatta anreisenden Schiffe. Sie beginnt immer in Sonderburg am Freitag nach Christi Himmelfahrt. Für Teilnehmer bedeutet das, spätestens am Donnerstag in die nächste dänischen Hafenstadt zu segeln. Viele von ihnen kommen mit der Heringsregatta aus Kappeln. Wer von Flensburg anreist , muss mindestens 18 Seemeilen zurücklegen. Das ist keine große Entfernung, wenn der Wind aus einer günstigen Richtung weht. An diesem Donnerstag bläst eine frische Brise Wind aus NE. Das ist eher ungünstig. Am Freitag soll er aus West kommen. Das ist auch die falsche Richtung. 
Wir entschließen uns, in der Stranderød Bugt zu ankern, die Fjord Regatta abzupassen und mit ihr nach Flensburg zu segeln.
Elbfischer MARTHA HF427hat die Fock geborgen
Am Morgen hat der Wind tatsächlich auf West gedreht und bläst den Teilnehmern unvermindert frisch entgegegn. Kein Wunder, dass besonders die großen Traditionsschiffe den letzten Teil der Anreise mit Maschinenhilfe zurücklegten. Als die ersten Schiffe in Holnis Enge sichtbar werden, gehen wir Anker auf und mischten uns in das Feld der Teilnehmer. In lockerer Folge stieben sie hoch am Wind die Förde hinab in Richtung Flensburg. Der Wind legt nimmt zeitweilig zu. Wer jetzt zuviel "Zeug" stehen hat, verliert Zeit beim Verkleinern der Segel. Unangenehm sind "Windlöcher", in denen die Fahrt jäh stoppt um im nächsten Augenblick wieder kräftig zuzulegen.
Dabei wurde noch vor wenigen Tagen für die zweite Wochenhälfte im Gebiet der Flensburger Förde schwacher Wind
Tjalk  DE ALBERTA bügelt die Förde platt
vorhergesagt. Die Entwicklung lässt für die Rum-Regatta am nächsten Tag spannendes Segeln erwarten. Im Augenblick fordern die dicht gestaffelt segelnden Oldies die ganze Aufmerksamkeit. Weicht man einem einen aus kommt man schon mit dem nächsten ins Gehege. Aber sie folgen bereits dem Motto der Rum-Regatta "Lieber heil und Zweiter" und so können wir schon nach 90 Minuten die Hafeneinfahrt passieren. MARTHA nimmt uns längsseits. Sie liegt ihrerseits an PROVIDENTIA. Bald kommen weitere Schiffe dazu und schließlich bilden wir eines der vielen "Päckchen" von bis zu acht Schiffen. Bei dem schwachen Wind im Hafen liegen dennoch alle ruhig und geborgen. Unser Liegeplatz im Museumshafen gehört während der kommenden zwei Tage den Gästen der Traditionswochen in Flensburg.
PROVIDENTIA HF42 mit  Anhang nach der Fjord-Regatta
Zum Stichwort PROVIDENTIA HF42: Der alte Finkenwärder Hochseekutter hatte heute sein Debüt unter Segel. Endlich, nach langer und aufwändiger Vorarbeit kommt die Belohnung für alle Anstrengungen: Die alte Dame ist wieder flott und zeigt ihre neuen schneeweissen (Segel-) Kleider wie eine stolze Braut. Zwar nicht ganz taufrisch, aber stark und gesund wie eh und je. Noch ist ihr innerer Zustand nicht ganz hergestellt, aber bald werden Kojen, die Back, Pantry und Sanitärräume eingerichtet sein. Ein tolles Projekt der Ostseeschule und ein großer Erfolg für alle Beteiligten.
Der Abend kommt, die Band Parelmor spielt alte und neue Weisen in dem unverwechselbaren Klang, der die Rum-Regatta seit Jahren begleitet. Morgen geht es um die Wurst. Sie heisst "Regatta-Rum" und wird in der Drei-Liter-Klasse vergeben.