|
LINA trocknet ihre Wäsche |
Nein,
LINA segelt nicht, so wie es scheint, wahnsinnig dicht am Bohlwerk vorbei. Es wäre ihr auch nicht gut bekommen, denn der Wind kommt von achtern und dicht vor ihr liegt FULVIA. Anlass für die schöne Kulisse ist der penetrante Nieselregen des Vortags, der alle Segel durchnässt hatte, egal wie dicht sie zusammengelegt waren. Aber heute scheint die Sonne und ein mäßiger NNW- Wind bringt trockene Kaltluft. Ideale Bedingungen also, um "die Wäsche zu trocknen". Nur dadurch lassen sich
Stockflecken in dem teuren Tuch vermeiden. Sie machen die Segel unansehnlich. Früher war es noch wichtiger die Segel zu trocknen, bevor sie zusammengelegt wurden. Feuchtigkeit hätte Pilzen auf Leinensegeln (bei Gebrauchsseglern) oder Baumwolle (bei Jachten) idealen Lebensraum geboten und sie dadurch zerstört. Außerdem ändern organische Fasern mit wechselnder Feuchtigkeit auch ihre Länge und dadurch konnten die Segel aus der Form geraten. Die Segelpflege ging, insbesondere bei Jachten, so weit, dass das kostbare Tuch vor dem Winterlager zum trocknen waagrecht aufgespannt wurden, um auch ihr Profil wieder herzustellen.
Wie leicht zu erkennen ist, hat die Crew der LINA heute darauf verzichtet. Es ist bei Segeln aus Kunststoff-Fasern auch nicht mehr nötig. Soweit bekannt, hat im Museumshafen nur noch ein Traditionssegler ein Segel aus Baumwolle: das ist der
Besan von
PIROLA.