21.08.12 FORENING: jetzt wird's kritisch

Das Heck entsteht
Mittlerweile sind schon 22 Planken am Rumpf des Modells der Schnau-Brigg aus dem 18. Jahrhundert angeschlagen. Dieses Modell zu erstellen ist wichtig, denn hierbei soll erprobt werden, wie denn damals Schiffe im Einzelnen gebaut wurden. Schließlich gibt es nur wenige Unterlagen, und die schweigen sich über Details aus, die heute für einen Nachbau bedeutsam sind. Häufiger finden sich künstlerische Darstellungen. Von denen kann man als sicher gegeben annehmen, dass sie ihre reale Vorlage einigermaßen genau abbilden. Aber leider meist aus einem Blickwinkel, der die "kritischen" Stellen nicht zeigt. Darüber hinaus zeigen sie fast nie den Teil des Schiffes im Wasser. Und auf Einzelheiten der Konstruktion gehen sie gar nicht ein. Kurz und gut: das, was damals Schiffsbaumeister wussten und in ihrer Werft weitergaben, muß nun "nacherfunden" werden. Dabei stößt der Bootsbauer heute auf Fragen, für die es anscheinend keine Antwort gibt. Eine davon ist: Warum eigentlich hat man im Heckbereich die Planken dermaßen stark gebogen, wie es bei der FORENING den Quellen zufolge geschehen ist? War es die Tradition? Oder war es die Festigkeit des Bootskörpers? Wir wissen es derzeit einfach nicht. Jedenfalls ist es sehr aufwendig, Planken in der Stärke dieses Schiffes auf so engem Radius zu biegen. Denn auch bei Holz bester Qualität besteht die große Gefahr, dass die Planken brechen.
Baupläne der Schnau-Brigg
Beim Modell wurde jetzt ein Kunstgriff eingesetzt, indem die Planke vor der Montage im Bereich der stärksten Biegung parallel zu ihrer Oberfäche eingesägt wurde.
Noch sind nicht alle dieser Planken angeschlagen und die Stelle mit der stärksten Krümmung kommt erst noch dran. Fortsetzung folgt.

Frühere Berichte über das Projekt können über die Suchfunktion links oben in diesem Blog unter dem Stichwort "FORENING"  aufgerufen werden.