14.07.19 Was sonst noch dampft

Dies könnte der längste Beitrag zum Dampf Rundum werden, aber wir wollen uns aber kurzfassen beim Bericht über alles was es sonst noch rum den Hafen zu sehen gab .

Dampfpinassen
Tuckernd wie eine alte Tretnähmaschine kommt ein Boot mit Schornstein und zwei Mann an Bord die Kaikante entlang gefahren. "So klein und schon ein Dampfer!" freut sich eine Passantin. Als Antwort tutet es hoch und laut. Am Schwimmsteg der "Klassischen Yachten" treffen wir den Winzling wieder. Dort quirlen noch ein paar andere Artgenossen das graugrüne Hafenwasser.










Modellbau
im Hof hinter dem Schifffahrtsmuseum geht dem Schiffsmodellbauer das Herz auf.
Auf dem Platz davor puffelt das Modell eines Dampflastwagens über das Straßenpflaster. Er hat - natürlich - Kohle geladen. Schließlich braucht der Kessel genügend Nachschub.
Dampfmaschinen in allen Größen unter Maßstab 1:1, die kleinsten könnten in eine Walnusschale passen. Auch eine Dampflokomotive ist uns aufgefallen. Der Fahrstand ist so klein, dass  Fingerspitzen gerade so eben die Dampfventile erreichen und drehen können! Aber dann setzen sich die Schubstangen in Bewegung und die Räder drehen sich. Und dazu die Hafenanlage der "Kaiserlichen Marine", seit Jahren ein Höhepunkt im Landprogramm des Dampf Rundum, mit ferngesteuerten Modellschiffen in einer historischen Hafenumgebung des späten 19. Jahrhunderts. Alles im selben Maßstab. Krane beladen Schiffe, Hunde laufen über das Kai und ein Linienschiff gleitet von einer Helling ins Wasser. Allein in diesem Teil der Ausstellung hätten wir Stunden verbringen können!







Landmaschinen
Wir können unsere Blicke nur mühsam von dem kleinen Dampf-LKW losreissen. Aber da stürmt gerade der Dampfbus der Firma Stanley über die Schiffbrücke und hinterlässt große Dampfschwaden. Bei seinem Tempo kann er im normalen Sonntagsverkehr munter mithalten. Er fährt Richtung Hafenspitze. Auf dem Platz ist ein mobiles Sägewerk in Aktion. Eine Dampf-Lokomobile treibt eine Horizontalgattersäge über lange Transmissionsriemen aus Leder. Die schneidet aus dicken Baumstämmen Bretter. Mit sowas könnte man prima Planken für Holzschiffe machen. Während dessen verlangt ein Dampf-Traktor freie Fahrt. Auf dem meterhohen Fahrstand ein stämmiger Maschinist. Der steuert die Dampfmaschine und eine junge Frau. Sie ist für die Lenkung zuständig. Die Vorderachse wird an einem zentralen Scharnier gedreht, wenn die Steuerfrau an einem Kurbelrad dreht. Servolenkung ist hier nicht vonnöten, eIn bisschen Muskelfett aber schon. Zwei prachtvoll herausgeputzte Lokomobile glänzen in tadelloser Lackierung, kunstvoller Bemalung und mit glanzpoliertem Messing. Ob die wohl früher mal auf Jahrmärkten eingesetzt waren?

Uns was lernen wir dabei?
Hier sind auch viele Kinder und junge Erwachsene unterwegs. Wir sehen so häufig wie sehr Smartphones diese Altersgruppe interessiert und lesen so oft von Problemen, sie statt dessen für die alte Technik zu begeistern. Nun sehen wir einen jungen Mann, der das realistische Modell einer historischen Dampfmaschine betrachtet. Vielleicht können wir von ihm erfahren, ob er so ein Modell einem Smartphone neuester Generation vorziehen würde? "Natürlich" kommt die spontane Antwort. " Auf unseren Kommentar, jetzt müssten wir wohl unser Bild von "der Jungend" radikal überdenken erfahren wir, dass sein Großvater Maschinist auf einem Teilnehmer beim Dampf Rundum ist. Na, dann ist das ja kein Wunder.
Faszit: Wenn Alte für eine gute Sache brennen, können sie in den Jungen eine Flamme entzünden.

Und dann noch das Feuerwerk
Hat zwar nicht gedampft, war aber trotzdem sehenswert.