SCHAARHÖRN, unser Favorit 2019 |
Skylight im Salon der SCHAARHÖRN |
lassen auch wir das einfach mal auf Seite. Schließlich gibt es für uns heute etwas Wichtigeres als Greta und Klima: Das Dampferrennen.
Jetzt ist es soweit. Auch die wenigen Smartphone- Süchtigen haben gemerkt, dass wir an Bord gehen dürfen. Die Reservierung vorweisen und wir sind, nur ein paar kleine Scherze später, schon an Bord. Der Salon ist nahezu verwaist; unser Innenohr signalisiert leichte Krängung nach Steuerbord. Tatsächlich, auf dem Seitendeck der Wasserseite haben sich erheblich mehr Passagiere
Senatsdampfer SCHAARHÖRN: jeder der zwölf Senatoren hatte seinen Platz |
Hier gibt es schon eine Servolenkung - natürlich mit Dampf |
Vor den Ochseninseln wendet das Feld, verschlingen sich die Kurse der Teilnehmer- BUSSARD quert unseren Kurs, dreht ab.
Was für ein Unterschied zur Rumregatta! Hier gesittetes Gleiten, keine Schreie, keine Drängelei vor dem Start. Das Feld nimmt die Startpositionen ein, bildet schließlich eine Linie. Jetzt liegen alle Schiffe ruhig nebeneinander. Dann ein lautes Hornsignal der ALEXANDRA, der Maschinentelegraph klingelt und schon kommt langsam zunehmend Fahrt in die SCHARHÖRN. Neben uns ALEXANDRA, anfangs etwas voraus, daneben STETTIN etwas zurück. Sie wird bald aufholen und dem ganzen Feld vorausfahren. Über die Bordlautsprecher kommt von der Brücke die Information: STETTIN wird wegen zu hoher Geschwindigkeit disqualifiziert. Ist doch schön, wenn der Humor bei dem Tempo noch mitkommt. Wieder klingelt der Maschinentelegraph, vermutlich sollen wir noch ein bisschen schneller werden. Und tatsächlich: Die Bugwelle macht jetzt ein scharf zischendes Geräusch wenn sie das Wasser zur Seite drückt und in breite Schaumstreifen verwandelt, die noch weit hinter uns den Kurs markieren. Noch immer ist keine Erschütterung zu spüren und kein Motorengeräusch zu hören. Nur das Zischen der Maschine ist jetzt hastiger geworden und klingt schon fast ein wenig zornig. Der Bordlautsprecher: "Wir machen 10,2 Knoten bei 350 Umdrehungen. Eigentlich wollten wir die Maschine mit 280 schonen, aber schließlich ist das hier doch ein Rennen!" Nun machen wir tatsächlich gegenüber ALEXANDRA langsam gut. Nur STETTIN ist für uns unerreichbar weit voraus. PRINZ HEINRICH schließt das Feld nach hinten ab. Das kommt davon, wenn der erste (STETTIN) 2200 PS auf die Welle bringt und der Letzte nur 200. Gemessen daran war das ein wirklich gutes, ein sportliches Rennen. Feuerschiff ELBE 1 markiert die Ziellinie. Geschafft! Pünktlich erreichen wir den Hafen.
Auch die Gastfreundschaft der gemeinnützigen Crew bleibt uns in guter Erinnerung. Nicht zu vergessen die wirklich leckeren Würstchen! Smut Norbert will an Bord keine Speisen aus der Dose dulden. "Das sind wir unseren Gästen schuldig". Die Würstchen kommen übrigens von seinem Schlachter. Und wir sagen herzlich Danke! Unsere Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt. Es war ein schönes Erlebnis auf dem schönen Schiff mit den vielen Bezeichnungen. Ach, ja auch das noch zum Schluß: Wir haben den Dritten Platz erreicht. Bei einer Olympiade wäre das Bronze. und am Montag schreibt das Flensburger Tageblatt, dass WOLTMAN, der Schleppdampfer aus Hamburg den ersten Platz gewonnen hat.