09.07.19 Gute Nachricht

Am Freitag bleibt Flensburg der Zusammenprall zweier Welten erspart. Während die Jugend für ihre Zukunft demonstriert, erhält das Dampf Rundum vom Flensburger Klimarat Dispens in Sachen CO2. 


Dampfeisbrecher STETTIN lässt Dampf ab
In drei Tagen beginnt das große Fest der Dampftechnik. Schon sind die ersten großen Teilnehmer des Spektakels angekommen. Außer dem Salondampfer ALEXANDRA liegen jetzt zwei weitere Fossilien der Technik an der Schiffbrücke und ziehen die ersten Schaulustigen an. Dicke schwarze Rauchschwaden quellen aus den Schornsteinen der STETTIN, dem alten Eisbrecher, und der noch älteren WOLTMANN, ihres Zeichens HafenschlepperIn. In Zeiten der allgemeinen Klimahysterie nicht ganz frei von Sorgen wg. CO2, zumal der erste Tag des Nostalgie-Events samt Dampferrennen auf den Freitag fällt. Dieser Wochentag gehört neuerdings auch in Flensburg der CO2-Freiheit fordernden Jugend. Das Flensburger Tageblatt versucht diese Sorgen in einem Artikel zu zerstreuen und beruhigt schon in der Überschrift mit den Worten "Klimapakt gelassen". 
Gelassen - das ist ist lt. Wörterbuch "kühl und ruhig trotz ärgerlichen, unangenehmen Geschehens o. Ä.". Verschwiegen wird leider, was denn so ärgerlich sein soll an der Veranstaltung, die alle zwei Jahre zigtausend Menschen in die Stadt lockt, weil sie sich eben daran freuen, was der zitierte Klimapakt¹) nur gelassen hinzunehmen bereit ist. Nun zumindest ist er ja kühl und ruhig. Bei der für Freitag vorhergesagten Höchsttemperatur von 23 Grad kann man das ja noch gerade hinnehmen. Zudem sieht der zitierte Klaus Schrader auch "keine Mehrheit für Einschränkungen bei der beliebten (sic!) Hafenveranstaltung" weil er denkt "die Mehrheit freut sich auf das Dampf-Rundum". Da hat er wohl nicht so ganz unrecht. Laut Zeitung sieht er dem Treffen der Dampfer "gelassen entgegen" und wird mit den Worten zitiert "Es gibt keine Dauerbelastung wie durch den Straßenverkehr". (Andere Mehrheiten, die sich auf der Sraße gelegentlich an etwas klimarelevantem freuen, möchten auch gerne mal so viel Nachsicht. Aber das nur nebenbei.)
Da der Freispruch hauptamtlicher Klimaschützer nun also heute Morgen im Briefkasten angekommen ist, können die Teilnehmer des nostalgischen Technik-Spektakels in Ruhe, wenn auch nicht kühl, weiter ihre Kessel befeuern. Das ist doch schon mal eine gute Nachricht. Uns jedenfalls hat Dampftechnik seit frühester Kindheit fasziniert.   

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¹gemeint ist wohl der Flensburger Klimapakt, in dessen Impressum der Internetseite  Klaus Schrader genannt ist. Die Website nimmt am Programm "CO2-freie Webseite" teil. Allerdings nur bis zum 30.09.2019. wie wir derselben Seite entnehmen können.