31.08.18 Glück im Unglück

DAGMAR AAEN hat Glück im Unglück. Das Schiff hatte wegen vermehrt auftretenden Packeises auf die Passage einer besonders gefährlichen Durchfahrt verzichtet. Auf der Rückfahrt nach Süden versagte der Verstellpropeller erneut seinen Dienst. Schiff und Mannschaft sind wohlauf.
Die rote Markierung zeigt auf Aasiaat
Erstellt mit Google Maps

Am Dienstag wurde das Expeditionsschiff von Arved Fuchs erneut von einem technischen Problem getroffen. Es geschah vor der Westküste Grönlands nahe Upernavik. Wieder scheint ein Bauteil des Verstellpropellers gebrochen zu sein, wie bereits bei der Überfahrt von Island nach Grönland. Damals wurde der Propeller auf einer isländischen Werft repariert. Arved Fuchs sagt dazu: „Wir haben Glück im Unglück gehabt. Der Schaden am Antrieb hat uns elf Seemeilen südlich von der Stadt Upernavik ereilt. Der Wind war auf unserer Seite und wir konnten unter Segeln in den dortigen Hafen einlaufen. Erneut haben sich die Vorteile eines Segelschiffes gezeigt. Ein reines Motorschiff wäre in diesem Fahrtgebiet mit den zerklüfteten Küsten, den vielen Untiefen und Eisbergen sowie unvorhersehbaren Strömungen ohne einen funktionierenden Antrieb in echte Schwierigkeiten geraten“, und ergänzt: „Dieser erneute Zwangsstopp ist für mich und die Crew sehr ärgerlich, da er Zeitverlust sowie zusätzliche Kosten bedeutet. Die Stimmung an Bord ist dennoch gut. Wir alle wissen, dass eine Expedition auf einem traditionellen Segelschiff immer unvorhersehbare Ereignisse auf den Plan rufen kann, im Positiven wie im Negativen“ und betont: „Wir sind froh, dass uns der Schaden nicht im Smith Sund, im hohen Norden, im Packeis ereilt hat. Dort, abseits jeder Infrastruktur, hätte ein Schaden weitreichende Konsequenz für das Schiff haben können. Jetzt aber heißt es Ruhe bewahren und genau zu arbeiten. Wir werden den Fehler finden, beheben und die Expedition fortführen.“
Verstellpropeller der DAGMAR AAEN. Die Schubstange
ist in der Propellerwelle verbaut und kann nach Beddarf
horizontal bewegt werden.

Der rote Haikutter wurde nach Aasiaat  geschleppt, wo das Schiff aus dem Wasser genommen werden kann. Ein dänischer Experte für Verstellpropeller wird derzeit eingeflogen um die Ursache der wiederholten Störung zu finden. 

Verstellpropeller haben sich in Skandinavien seit Jahrzehnten bei Berufsfahrzeugen bewährt. Die Wirkung beruht darauf, das der Anstellwinkel der Propellerblätter bei drehender Welle stufenlos von "voll voraus" bis "Voll zurück" verändert werden kann, wobei sich der Schub entsprechend verstärkt bzw. vermindert. Diese Propeller werden auch heute noch für moderne Schiffe gebaut, darunter große Frachter und Segelschiffe. Als verstellendes Element dient eine Stange im Inneren der Antriebswelle. Sie ist bei DAGMAR AAEN vermutlich gebrochen, so die Presseinformation von Arved Fuchs.

Wir wünschen der Crew eine baldige und endgültige Reparatur und einen künftig störungsfreien Ablauf der Expedition.