Typisch für Plattbodenschiffe: die scharfe Kimmung |
Über Wasser wirkt er wie ein Kielboot. |
Die Schiffsschraube hat nur wenig Platz, nach oben, unten und auch nicht nach hinten. Vermutlich wurde der Ewer ursprünglich nicht für den Maschinenantrieb gebaut. |
Heute gibt es nur noch wenige Ewer. Wenn sie zu sehen sind, oder wenn von ihnen erzählt wird fehlt nur selten der Zusatz "der einzige erhaltene" oder "der letzte seiner Art", so zum Beispiel bei der PROVIDENTIA HF42 aus Flensburg.
Heute haben wir auf der Werft von Chr. Johnsson in Egernsund zufällig einen weiteren "letzten" angetroffen. Er ist der letzte von vielen, die einst die Nordeeinsel Fanö versorgten Dieser Ewer ist komplett aus Eichenholz gebaut. Der Zahn der Zeit hat sichtbar an dem alten Rumpf genagt. Nun soll er restauriert werden. Die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss stehen nicht schlecht. Zumindest fehlt es nicht an der Kompetenz der Bootsbauer.
Der erste Blick auf den in der Bootshalle aufgebockten Rumpf irritiert. Er erinnert an Schiffsmodelle, die häufig ohne den Teil des Rumpfes unter Wasser gebaut wurden. Aber der Eindruck täuscht in diesem Fall. Der Ewer hat tatsächlich einen komplett flachen Boden, gebaut aus breiten Planken. Über der Wasserlinie bot er dennoch das Bild eines schmucken Seglers mit Klipperbug. Da keine Vorrichtung für ein Mittelschwert zu erkennen ist, haben vermutlich Seitenschwerter die seitliche Abdrift durch den Wind verhindert, wie bei den meisten seiner Artgenossen.