Bei schwachem Wind fahren wir die Segel bauchig |
Heute ist ein besonderer Tag. Flensburg, Geburtsstadt des Luftschiffs- Pioniers Hugo Eckener, hat Besuch eines Luftschiffs mit dem traditionsreichen Namen ZEPPELIN. Leise brummend dreht es seine Kreise. Die Vorstellung, einmal sein eigenes Boot segelnd von oben betrachten zu können, beflügelt die Fantasie.
Die Förde ist als Segelrevier sehr angenehm. Der Wasserstand ist weitgehend stabil, große Wellen sind selten, der Grund ist nahezu eben, sandig oder tonig und sauber. In ein paar Ecken gibt es Steine, die muss man eben meiden.
Bei der Windvorhersage NE bis E kommt in der Inneren Förde als Ankerplatz für uns eigentlich nur die Meierwik infrage. Alternativen liegen allesamt jenseits der Enge von Holnis. Wir wollen unseren Nachmittagskaffee vor Anker liegend einnehmen, also ist unser Anker-
platz schon vor uns ausgewählt.
Segelschiff auf der Förde und Luftschiff darüber |
Am Ufer, unter dem bewaldeten Hangufer sehen wir einzelne Spaziergänger, hören von ferne Hunde bellen. Die noch weiß scheinende Sonne sinkt jetzt schon früher als vor zwei Wochen, verabschiedet sich bald rot leuchtend hinter einer dunklem Hochnebel. Das grüne Feuer auf der Ansteuerungstonne vor dem Hafen beginnt zu blinken. Die sanften Wellen spiegeln das leuchtende Feuerwerk am Himmel in blankem Kupferton und tiefem Violett. Es wird kühl, wir verziehen uns unter Deck. Zum Abend gibt es Pasta und Zuckererbsen. Bald ist tiefe Nacht. Nur hin und wieder knackt die Ankerkette. Der Wind dreht ein wenig.