Im Flensburger Hafen können selbst große Schiffe unter Segeln manövrieren. Weht der Wind nicht gerade aus Ost, können sie von der Schiffbrücke aus ablegen - manchmal sogar ohne den Motor zu bemühen. Heute segelte die 35 Meter lange SIGANDOR, Baujahr 1909, schon wenige Meter nach dem Ablegen von ihrem Liegeplatz an der Schiffbrücke in Richtung Hafenausfahrt. Ob sie ohne Motorhilfe ablegte, konnten wir nicht beobachten. Aber wenn ja, hätte sie es folgendermaßen machen können:
Zuerst geht das Großsegel hoch, dann die Fock. Da der Wind beim Ablegen von vorne kommt, wird die Achterleine "auf Slip" nach vorne geführt und alle anderen Leinen losgeworfen. Die Großsschot ist dichtgeholt, dann wird die Fock back genommen und schon dreht das Schiff langsam nach Lee. Ist es soweit abgeklappt, dass auch ein kleiner Winddreher nicht weiter stört, geht die Fock über, die Fockschot wird dicht genommen und die Großschot etwas gefiert. Der Rest des Manövers ergibt sich nun von selbst. Achtung: Bevor das Schiff auf das Ruder reagiert treibt es nach Lee. SIGANDOR ist zu einem Ausflug auf die Förde aufgebrochen. Später kehrte sie wieder zu ihrem Liegeplatz zurück. Der Besan wird bei dem Ablegen nicht benötigt, er würde die Drehung nach Lee behindern.