16.09.17 Showtime am Hafen

Heute war an der Schiffbrücke Hochbetrieb. Alle Parkplätze gesperrt und viele Besucher an der Hafenkante.
Auf der Schiffbrücke präsentierten Sicherheitskräfte von diesseits und jenseits der Grenze ihre beeindruckenden Geräte: Drehleitern, Löschfahrzeuge, Polizei- und Rettungswagen. Sogar ein Wasserwerfer war gekommen. Viele Aktionen wurden zur Demonstration gezeigt. Die Drehleiter wurde bis zum Anschlag ausgefahren - um Selfies zu machen, wenn man seine Augen trauen durfte. Nur der Wasserwerfer der Polizei kam aus nahe liegenden Gründen während unseres Besuchs nicht zum Einsatz. Und in der Luft kreiste ein Hubschrauber.


Auch hoher Besuch war gekommen, zumindest was die Masthöhe betrifft: ALEXANDER von HUMBOLDT II, die grüne Dreimastbark aus dem Jahr 2011 gab sich nach drei und einviertel Jahren Abwesenheit die Ehre einer kurzen Visite in Flensburg. Sie hatte die Stadt zuletzt Mitte Juni 2014 besucht und ein Fass Rum für eine Reise rund um den Atlantik übernommen. Der edle Stoff ist schon länger wieder zurück, vermutlich schon längst genossen.




Nun kam der moderne Traditionssegler nochmal vorbei, vielleicht einfach deshalb, weil es hier so schön ist. Oder war es doch nur "event-hopping" und den "Blaulichttagen" geschuldet, die an diesem Wochenende hier stattfinden? Warum auch immer sie kam, und ein Schiff ihrer imposanten Größe macht eine Menge her. Sie ließ sogar den gleich langen Kreuzer BAYREUTH BP21 der Küstenwache optisch schrumpfen. Den auch nicht gerade kleinen Zollkreuzer SCHLESWIG HOLSTEIN sowieso.



Also ein Augenschmaus für große und kleine Seh- und Seeleute. Die nahmen das Angebot "Open Ship" gerne an und sammelten sich vor den Gangways, kletterten treppauf - treppab an Deck und ließen die Blicke an Masten und Wanten hochwandern, verweilten an den Salingen um sich vorzustellen, wie man da von einer Etage zur anderen kommt, bei schwankendem Schiff und brausendem Sturm. Für die Crews war der Tag sicherlich eine große Herausforderung die sie souverän und mit freundlicher Geduld meisterten.



BODIL setzt Segel
Einen Beitrag zur Unterhaltung lieferte auch der blaue Haikutter
BODIL mit den braunen Segeln aus dem Museumshafen. Hinter der Kulisse der an der Kaikante festgemachten Schiffe zeigte der Traditionssegler aus dem Jahr 1924 wie einst jede Reise unter Segeln begann. Unter dem langsam vorgeheissten Großsegel treibend dazu das Vierkant-Toppsegel gesetzt, drehte der alte Fischer vor den Wind und nahm Kurs auf die Hafenausfahrt. Die Schau war vermutlich im Veranstaltungsprogramm nicht geplant, gehörte aber unbedingt dazu.