Feuerschiffe: Sie sollten einst andere Schiffe vor Untiefen warnen und vor Gefahren schützen. Dann wurden sie durch Leuchttürme und andere Seezeichen ersetzt. Gestern Abend hätte dem ehemaligen Feuerschiff FLENSBURG ein warnendes Licht erspart, selbst bei Dunkelheit auf Grund zu laufen.
Wie das auf Seenotfälle spezialisierte Internetportal
esys berichtet, ist der Zweimastschoner NOORDERLICHT (ex FS FLENSBURG) bei Tryghammna (Spitzbergen) mit 23 Personen an Bord auf Grund gelaufen. Der 106 Jahre alte Segler musste freigeschleppt werden. Menschen kamen nicht zu Schaden und auch das Schiff scheint die Havarie ohne größere Schäden überstanden zu haben.
Die NOORDERLICHT wurde im Jahr 1910 im Auftrag der deutschen Marine als
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FS FLENSBURG im Jahr 1960 Foto: Jahrbuch des Heimatvereins der Landschaft Angeln 2013 |
Feuerschiff für den Einsatz an der Untiefe Kalkgrund in der Geltinger Bucht von der Flensburger Schiffbau Gesellschaft gebaut und auf den Namen KALKGRUNF II getauft. Es löste das Feuerschiff KALK GRUND ab, das seit 1876 eine Seemeile weiter südlich auf Station lag. Wie zu der Zeit üblich, wurde der Rumpf entsprechend einem Segelschiff gebaut. Das Rigg entsprach im Gundsatz dem eines Dreimastschoners. Im Jahr 1925 wurde das Schiff auf den Namen FLENSBURG umgetauft. Während des zweiten Weltkrieges wurde der Großmast entfernt um auf dem Deck Platz für einen Aufbau zu gewinnen. Anfang der fünfziger Jahre wurde FS FLENSBURG um sechs Meter verlängert. 1963 wurde das Feuerschiff außer Dienst gestellt, war dann schwimmende Unterkunft für Gastarbeiter, ab 1968 Klubheim für die Segelkameradschaft Möltenort bis sie 1986 nach Holland verkauft wurde.
1992 wechselte sie erneut ihren Besitzer und wurde zu einem Schoner für Charterfahrten umgebaut, 2004 mit Eisschutz versehen und für Expeditions- und Kreuzfahrten um Spitzbergen eingesetzt.